
Alkoholarmer Genuss: Was hinter dem Trendgetränk Pet Nat Tea steckt
Wenn die Temperaturen steigen, wird der Durst feiner – und der Alkoholgehalt niedriger. Von leichten Sommerweinen bis zu fermentierten „Pet Nat Teas“.
Es scheint ernst zu werden mit dem Sommer. Sind die Tage heiß und die Nächte schwül, will auch der Körper leichtere Kost. Schwere Weine haben spätestens jetzt Pause.
Gottlob gibt es zunehmend Winzer, die das zu Kenntnis nehmen und leichte, strukturierte Weine produzieren – in allen Couleurs. Mittlerweile finden sich erstklassige Weine, die nicht mehr als 11 % Vol. Alkohol aufweisen. Sprudel sind tendenziell leichter, weil aus nicht ausgereiften Trauben. So die Dosage, also die Zuckerzugabe am Ende der Produktion, nicht zu hoch ausfällt, eigentlich absolut sommertauglich.
Wem das noch zu schwer ist, erhält nun Abhilfe: So genannte „Pet Nat Teas“ erleben gerade einen Höhenflug. Dabei wird hochwertigem Tee Zucker und Hefe zugesetzt und eine Fermentation in Gang gesetzt. Das Ergebnis: Ein alkoholarmes, sprudelndes Getränk mit angenehmer Säure und Substanz.
Einer der interessantesten hierzulande kommt von Konanna, einem jungen Paar, das die Methode inzwischen perfekt beherrscht. Die Tees sind aus biologischem Anbau, die Hefen aus eigenen Kulturen. Wie bei hochwertigem Schaumwein wird der Tee nach der Flaschengärung einige Monate auf der Hefe belassen und degorgiert.
Der Zucker wird vergoren, der Sprudel somit staubtrocken. Klemens Gold geht mit seinem „Combuchont“ noch einen Schritt weiter: Kürzlich pflanzte er den ersten heimischen Teegarten und produziert somit bald den ersten regionalen Pet Nat Tea.
Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.
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