Basische Ernährung: Was am Gesundheits-Hype dran ist
Sie wird oft als Wundermittel für Gesundheit und Wohlbefinden angepriesen. Was steckt hinter dem Namen und hilft sie wirklich gegen Übersäuerung?
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Die basische Ernährung hat in der modernen Gesundheitswelt einen hohen Stellenwert. Befürworter versprechen zahlreiche gesundheitliche Vorteile wie eine verbesserte Verdauung, mehr Energie und die Vorbeugung von Krankheiten. Die Ernährungsform basiert auf der Idee, dass bestimmte Nahrungsmittel im Körper entweder "säurebildend" oder "basenbildend" wirken.
Die Theorie dahinter besagt, dass unser moderner Ernährungsstil mit zu vielen säurebildenden Lebensmitteln – wie Fleisch, Milchprodukten und Getreide – den pH-Wert des Körpers in Richtung einer schädlichen Übersäuerung verschiebt.
Anhänger dieser Ernährungsweise argumentieren, dass ein zu niedriger pH-Wert zu gesundheitlichen Problemen wie Müdigkeit, Osteoporose und chronischen Entzündungen führen kann. Faktum ist allerdings, dass der menschliche Körper den Säure-Basen-Haushalt grundsätzlich sehr effektiv durch Puffersysteme im Blut und durch die Arbeit von Nieren und Lunge kontrollieren kann.
Eine Übersäuerung im Blut, die sogenannte Azidose, tritt in der Regel nur bei schweren Erkrankungen wie Nierenversagen oder Diabetes auf, nicht jedoch allein durch eine "falsche" Ernährung. Es fehlt auch noch der wissenschaftliche Beweis, dass eine langfristige Übersäuerung aufgrund der Ernährung für chronische Erkrankungen wie Krebs oder Osteoporose verantwortlich ist.
Hingegen ist erwiesen, dass eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung die beste Prophylaxe gegen diverse Zivilisationserkrankungen ist. Vor allem aufgrund des hohen Anteils an Obst, Gemüse und anderen pflanzlichen Lebensmitteln ist die basische Ernährung eine richtig gute Sache.
Verdauung
Der Verzehr von ballaststoffreichen Nahrungsmitteln wie Gemüse, Obst, Nüssen und Samen fördert die Darmgesundheit. Die Ballaststoffe helfen außerdem, die Verdauung zu regulieren. Da sich die Ernährung auf unverarbeitete, pflanzliche Lebensmittel fokussiert, kann sie auch dabei helfen, das Gewicht zu regulieren.
Der hohe Gehalt an Nährstoffen bei gleichzeitig niedriger Energiedichte dieser Lebensmittel trägt dazu bei, die Sättigung zu fördern und Heißhungerattacken zu reduzieren. Zu basenbildenden Lebensmitteln gehören unter anderem Spinat, Äpfel, Kartoffeln, Gurken, Petersilie, Rosinen und Apfelessig.
Die meisten basenbildenden Lebensmittel sind zudem reich an Antioxidantien, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Eine Ernährung, die auf frischem Obst, Gemüse und gesunden Fetten basiert, kann dazu beitragen, chronische Entzündungen zu reduzieren, die mit zahlreichen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung stehen.
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