Unwahre Fakten über Kokosöl und wann man besser auf den Gebrauch verzichten sollte
Kokosöl wird als wahres Wundermittel vergöttert. Doch eine Umfrage der New York Times unter Ernährungswissenschaftlern, öffnet neue Perspektiven.
Weil sich seit Jahren die Mythen um die Wirksamkeit von Kokosöl fast selbst neuerfinden und der Hype, um den Gebrauch nicht abzureißen scheint, wird es Zeit, dass vielseits angepriesene Wundermittel einmal genauer zu beleuchten. Ob als Körperpflege, für die Zahnaufhellung oder als gesunde Alternative zum Kochen – Kokosöl geht laut dem Glauben der Allgemeinheit immer als Gewinner hervor. Dass das falsch ist, zeigt nun eine groß angelegte Umfrage der New York Times. Zu dem Thema befragt, wurden Ernährungswissenschaftler und die sind der Meinung, Kokosöl hat durchaus seine Nachteile. Welche es sind, erfahrt ihr hier.
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Ölziehen mit Kokosöl ist kontraproduktiv
Es kursiert schon länger das Gerücht, dass beim Ölziehen mit Kokosöl die Mundgesundheit gefördert wird. Hintergrund ist die im Kokosöl enthalten Laurinsäure, die antibakteriell wirken soll. Der Forschungsbedarf ist allerdings noch groß. Bei dieser ayurvedischen Methode wird der Mund täglich mit etwas Öl ausgespült, um so Zahnfleisch und Zähne zu schützen. Prinzipiell spricht nichts gegen die Methode – allerdings sollte kein Kokosöl verwendet werden, denn eine Studie des "International Journal of Clinical Pediatric Dentistry“ hat gezeigt, dass Kokosöl gar keinen positiven Effekt hat, sondern sogar die Entstehung von Bakterien im Mund fördert.
Kokosöl eignet sich nicht zum Abnehmen
Auch hält sich der Mythos, dass Kokosöl beim Abnehmen helfen soll. Das ist allerdings völliger Irrglaube, denn pro Teelöffel enthält das Produkt rund 117 Kalorien und ist damit wirklich nicht förderlich bei einer Diät.
Kokosöl zum Braten verwenden
Kokosöl eignet sich prinzipiell zum Anbraten, doch nicht jedes ist gleich gut. So sollte man davon absehen, unraffiniertes Kokosöl zu verwenden, da dieses nur leichte Hitze verträgt und zum Sautieren verwendet werden kann. Wer etwas mit hoher Hitze braten möchte, sollte in diesem Fall auf raffiniertes Kokosöl umsteigen. Dieses hat einen höheren Rauchpunkt. Auch sollte man auf die Menge achten. Laut Wissenschaftlern ist die empfohlene Tagesdosis nicht mehr als zwölf Gramm.
Kokosöl zur Behandlung von offenen Wunden
Bei der Umfrage meldete sich Joshua Zeichner, ein Dermatologe am Mount Sinai Hospital in New York zu Wort und warnte davor, Kokosöl auf offenen Wunden aufzutragen. Er rät, das Öl immer nur auf gesunder Haut aufzutragen, da es ansonsten zu Hautirritationen, Rötungen und Juckreiz kommen kann.
Kokosöl als Duschgel
Kokosöl sollte nicht in Kombination mit Wasser verwendet werden, da es ansonsten wegen der Rutschigkeit zu Unfällen in der Badewanne oder Dusche führen kann.
Kokosöl als Sonnenschutz
Auch wenn Kokosöl erwiesenermaßen eine schützende Eigenschaft gegen UV-Strahlung aufweist, enthält das Öl nur den geringen Lichtschutzfaktor 8. Das heißt, es stellt keinen ausreichenden Schutz vor der Sonne dar, sondern kann maximal als Ergänzung zu einer Sonnenmilch ab LSF 30 verwendet werden.
Kokosöl als Tagespflege
Der letzte unwahre Fakt über Kokosöl ist die bedenkenlose Verwendung als Tagespflege. Vor allem wer zu Pickeln, Akne oder Mitessern neigt, sollte die Finger von Kokosöl lassen. Es zieht zwar schnell ein, fettet nicht und ist reich an Antioxidantien, allerdings hat es auch einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die die Poren verstopfen. Die Folge: gereizte Haut.
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