Wo bleiben die österreichischen Weine?
Österreich ist inzwischen weltweit bekannt für seine Gewächse – ein Umstand, den man intern kaum realisiert.
Es gibt wahrlich schönere Hymnen als die österreichische – die feierliche britische etwa, die heroische französische Marseillaise, die italienische, die klingt, als wäre sie einer Verdi Oper entsprungen.
Dagegen ist die heimische Hymne vergleichsweise karg und bar jeder Leidenschaft: "Land der Berge, Land am Strome, Land der Äcker, Land der Dome …" man kennt es seit früher Kindheit. Wo aber bleiben die Weine? Selbst die Hämmer werden als zukunftsreich besungen – klar, man sieht das Volk lieber hackeln als zechen.
Trotzdem: Österreich ist inzwischen weltweit bekannt für seine Gewächse – insbesondere einige hiesige Natural Weine werden von Kopenhagen bis Tokio hoch gehandelt –, ein Umstand, den man intern kaum realisiert.
Aber auch die Klassiker haben seit vielen Jahren bestens funktionierende Exportmärkte. Im Ausland am meisten beworben ist zweifellos der Grüne Veltliner, von der Wachau bis ins Weinviertel. Man kennt dort auch Sauvignon Blanc aus der Steiermark und allmählich Blaufränkisch aus dem Burgenland.
Nun wird es Zeit, Ruländer aus dem Kamptal, Sankt Laurent, Furmint und Veltliner aus dem Burgenland, Welschriesling aus der Steiermark und natürlich Riesling aus der Wachau der Öffentlichkeit bekannter zu machen, nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland.
Weine aus Rebsorten, die hierzulande mitunter längst für Spitzenqualität taugen und die Vielfalt heimischer Weinkultur abbilden. Soviel Patriotismus darf am Nationalfeiertag sein.
Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.
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