Oranger Wein

Weinbranche: Wenn Quereinsteiger zu Winzern werden

Heißt man Brad Pitt oder Gérard Depardieu, kann man sich ganze Heerscharen von Önologen leisten.

Bekanntlich ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner. Die Sehnsucht nach etwas anderem, Besseren, birgt zwar einen gewissen Unzufriedenheitsfaktor, sorgt aber auch dafür, dass der Mensch sich weiterentwickelt.

Während etwa in der Weinbranche eine Reihe von Winzern sich von einer staatlichen Rodungsprämie locken lassen, weil einfach zu viel (unter)durchschnittlicher Wein am Markt ist, ersehnt sich so manch gestresster Chief Marketing Manager ein beschauliches Leben in einem kleinen Château samt Rebanlagen

Einmal täglich die Trauben streicheln, abends die eigenen Weine degustieren und ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein lassen – so stellt man sich das vor, wenn man nie einen Weingarten betreten hat und glaubt, der Rebensaft rinnt von selbst ins Glas.

Freilich, heißt man Brad Pitt oder Gérard

Depardieu, kann man sich ganze Heerscharen von Önologen leisten und der illustre Name würde reichen, um selbst bescheidene Gewächse überteuert zu verkaufen. Dennoch gibt es eine Reihe von Quereinsteigern, die nicht über unendliches Spielgeld verfügen, die ihren Brotjob kündigten, um sich fortan ganz dem Wagnis Weinbau auszuliefern. 

Denn Weinbau bedeutet Knochenarbeit. In Wien gibt es besonders viele, die auch noch richtig guten Stoff liefern: Jutta Ambrositsch etwa, früher in der Werbebranche, heute hervorragende Winzerin, Hans Peter Göbel, dessen Weine man beim 1A-Heurigen Krenek verkosten kann oder Monika und Peter Uhler, eigentlich Musiker, jetzt Rebvirtuosen.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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