
Pannonischer Wein ohne Grenzen: Eine Hommage an Herkunft und Vielfalt
Mit „Reimaging Pannonia“ wollen drei Winzer dem Ursprung des pannonischen Weins auf die Spur kommen.
In Zeiten, wo einzelne Länder die Schotten dicht machen und Ultranationalismen wieder en vogue sind, tun Initiativen gut, die sich dem mit Verve widersetzen. Wie etwa jene neu eröffnete Weinbar in Eisenstadt, die sich ganz dem vinophilen Erbe Pannoniens verschreibt oder die Vereinigung „Reimaging Pannonia“ der Winzer Hannes Schuster, Christian Tschida und Roland Velich, die selbst authentische Weine der burgenländisch-pannonischen Region keltern, aber auch ebensolche von anderen Winzern aufspüren.
Weine mit unverfälschtem Charakter aus der historischen Region im südlichen Ostmitteleuropa, die sich über Teile des heutigen Ostösterreichs, Ungarns, Sloweniens, Kroatiens und Serbiens erstreckt. Der Name leitet sich von der römischen Provinz Pannonia ab, die in den Jahren 12 bis 9 vor Christus erobert wurde.
Was aber will man mit derlei Vereinigungen erreichen? Im Falle der drei genannten Winzer nicht weniger, als dem Ursprung des pannonischen Weins auf die Spur kommen, sein Wesen erfassen – ohne ihn in ein stilistisches Korsett zu pressen. Vielmehr will man ihn in all seinen Facetten zeigen.
Hauptrolle spielen dabei autochthone Rebsorten der Region wie Blaufränkisch, Welschriesling, Furmint, Hárslevelű oder Malvazija, die sich über die Jahrhunderte den klimatischen Gegebenheiten der Region anpassten. Aber auch Grüner Veltliner oder Sankt Laurent, die in der pannonischen Variante einen ganz eigenen Charakter zeigen. Grenzgänger und Grenzüberschreiter, die unsere Welt ein wenig freier machen.
Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.
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