Weinberge in der Steiermark

Was dem Weinbau in Österreich zu schaffen macht

In der Südsteiermark etwa herrscht in manchen Sommern tropisches Klima. Heiß und feucht, wie in den Regenwäldern des Amazonas. Ein Paradies für Pilze.

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Nicht nur Trockenheit, auch extremer Niederschlag machen dem Weinbau zu schaffen. In der Südsteiermark etwa herrscht in manchen Sommern tropisches Klima. Heiß und feucht, wie in den Regenwäldern des Amazonas. Ein Paradies für Pilze. Auch für solche, die man nicht braucht, wie den gefürchteten Echten oder Falschen Mehltau, der ganze Ernten vernichten kann.

Winzer wissen ein Lied davon zu singen. Eine Lösung wären PIWIs, pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Kreuzungen aus unseren Edel- oder Europäerreben mit resistenten amerikanischen Sorten. Nun fragt man sich, warum machen das nicht alle? Statt Pilze mit Chemie zu bekämpfen, wie im konventionellen Weinbau, oder mit Kupfer und Schwefel, wie bei biologischer Bewirtschaftung, könnte man sich das bei PIWIs sparen. 

Doch die Neuzüchtungen ließen sensorisch zu wünschen übrig, sagt man. Dass dem nicht so sein muss, beweisen gute Winzer, die PIWIs vinifizieren: Thomas Niedermayr aus Südtirol etwa oder Josef Totter und Ploder Rosenberg aus der Steiermark, aber auch Josef Umathum, ein Visionär in Sachen Rebsorten, der kürzlich eine Serie aus der anpassungsstarken historischen Sorte Lindenblättriger und Neuzüchtungen präsentiert. Leichte, grazile, köstliche Weine allesamt. Es wird Zeit, dem Rebsorten Fetischismus Adieu zu sagen.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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