Osterjause mit Osterschinken, Kren, Brot, Eiern und Kärntner Reindling

Warum das Superfood Kren bei keiner Osterjause fehlen soll

Die unscheinbare Wurzel rührt einen zuverlässig zu Tränen. Doch als Vitamin-C-Bombe übertrifft sie so manches Obst.

Schinken, Eier – und Kren: Es ist genau diese kulinarische Dreifaltigkeit, die eine richtige Osterjause erst vollständig macht. Dass gerade der scharfe Kren dabei eine so prominente Rolle einnimmt, hat nicht nur geschmackliche Gründe. Sie wurzelt im christlichen Brauchtum als Symbol für das tränenreiche Leiden Christi.

Senföle bringen zum Weinen

Einen besseren Vertreter dafür hätte man auch kaum finden können. Selbst das Wort Kren weist darauf hin, es kommt vom slawischen "krena" für Weinen. Schon beim Reiben rührt er einen schließlich zuverlässig zu Tränen, am Gaumen breiten sich seine nunmehr freigesetzten ätherischen Öle wie etwa Senföle bis in die Nebenhöhlen aus. Wobei die Profis wie die steirischen Krenbauern und -bäuerinnen empfehlen, die Wurzel der Krenpflanze eher zu "reißen" statt zu reiben. Hält man die Stange senkrecht zur Reibefläche (die man zum Beispiel flach auf einen Teller legt), entfalten sich die Aromen perfekt.

Die Steiermark, vor allem der Süden, ist im Übrigen so etwas wie die Kren-Hochburg Österreichs. 50 Betriebe produzieren auf 250 Hektar 3.500 Tonnen pro Jahr, was laut steirischer Landwirtschaftskammer 95 Prozent der österreichischen Produktion entspricht. Die ist allerdings sehr arbeitsintensiv, vieles passiert in Handarbeit.

Heilende Wirkung ist bemerkenswert

Was den Kren abseits seines intensiv-würzigen Geschmacks zu einer seit vielen Jahrhunderten genutzten Pflanze macht, sind seine inneren Werte. Er regt die Verdauung an und wurde in der Volksmedizin etwa gegen Infektionskrankheiten oder Fieber genutzt. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung sprach man vom "Penicillin der Bauern". In der modernen Medizin ist Kren zudem als Heilpflanze anerkannt, extrahierte Inhaltsstoffe kommen in der Pharmazie zum Einsatz.

Weniger bekannt ist hingegen, dass Kren auch noch aus anderen Gründen eine Art von Superfood ist. Die länglichen Wurzeln enthalten nämlich doppelt so viel Vitamin C wie Zitronen.

Ingrid Teufl

Über Ingrid Teufl

Redakteurin im Ressort Lebensart. Gesundheit, Wellness, Lifestyle, Genuss. Seit 1997 beim KURIER, Studium Geschichte/Publizistik, Germanistik, Politikwissenschaften [Mag.phil.] Mag Menschen, Landschaften und Dinge, die gut tun, gut schmecken, gut riechen, neu sind.....und darüber schreiben.

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