Emilia Orth-Blau (li.) und Fiona Saurer

Der Hype um die Wiener Gastrotalente Rosa & Marie ist berechtigt

Rosa & Marie heben ab, ohne den Bodenkontakt zu verlieren: Sie konzentrieren sich äußerst erfolgreich auf Caterings und Pop-ups.

Von Martha Miklin 

Es gibt diese Momente, in denen man weiß, warum man tut, was man tut. Bei Emilia Orth-Blau und Fiona Saurer alias Rosa & Marie, wie die beiden mit Zweitnamen heißen, war es das Event des Frauennetzwerks Anfang März. 

"Vor einem Jahr haben wir noch Events mit 80 Leuten gecatert, heute sind es bis zu 500", sagt Emilia. So auch bei der Veranstaltung in der Hofburg, die sie von Bangkok aus organisiert hatten, wo sie zu jenem Zeitpunkt gerade kulinarisch urlaubten.

Emilia holt aus, Fiona hält zusammen

Emilia und Fionas Geschichte ist jung. Sie starteten ihr Business vor etwa eineinhalb Jahren. Emilia (zuvor bei Christian Petz), die Kreative und "Ideenschleuder", wurde schon damals als Gastrojungtalent gehandelt. Als eine, die nicht lange fackelt. Fionas Energielevel ist vergleichbar. Nur steckt die Managerin ihre Energie in Struktur und Ordnung.

Emilia holt aus, Fiona hält zusammen. Emilia gibt Gas, Fiona bremst ab. Inmitten dieser Dynamik hat sich ein Team gebildet. Es wuchs in den letzten neun Monaten von zwei auf zehn fest angestellte Personen. 

Rosa & Marie 

Stachegasse 18, 

Wien 12

rosaundmarie.at 

©fiona saurer

Catering ohne Leihpersonal

Emilia und Fiona bezogen ein schickes Büro mit Küche in Wien und haben jetzt Eventmanagerinnen, Servicepersonal und mit Manuel Opitz-Hofstätter einen Küchenchef, den sie dem Floh in Langenlebarn abgeluchst haben. Heute schmeißen sie Caterings für Events wie jenes in der Hofburg – ganz ohne Leihpersonal. "Das ist fast schon unser USP", sagt Emilia. "Unsere Leute feiern unser Konzept und tragen es in die Welt hinaus." 

"Nein - es ist nicht egal, woher das Hendl kommt"

Das Konzept? "Nur das servieren, was uns selbst umhaut", sagen sie. "Wir definieren Catering neu: Wenn Buffet, dann saugeil – mit zwei Rufzeichen." Über 60 Prozent der Zutaten haben Bio-Qualität, die meisten kommen aus der Region. Es gilt "from farm to fork" und „"rom nose to tail", und nein – es ist nicht egal, woher das Hendl kommt. Wobei Fleisch als Beilage verstanden wird. Und das Team als essenziell. 

"Wir sind zwei Frauen, wir sind sehr jung und wenn du nicht auf den Tisch haust, wirst du über den Tisch gezogen."

Emilia Orth-Blau

Ohne ihre Leute (übrigens suchen sie gerade wieder) könnten sie all die Aufträge und Pop-up-Events nicht bestreiten, die ihre Kalender füllen. 

Wie sie es so schnell so weit gebracht haben, in einer Branche, die wahrlich kein leichtes Pflaster ist? "Wir sind zwei Frauen, wir sind sehr jung und wenn du nicht auf den Tisch haust, wirst du über den Tisch gezogen. Du musst lernen, immer bei dir selbst zu bleiben, egal wer vor dir steht."

Gut & guten Gewissens essen gehen?

Im neuen Gastro-Guide auf gaumenhoch.at finden Sie viele weitere Restaurants, die sich für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln einsetzen. In dieser zehnteiligen Serie der freizeit blicken wir hinter die Kulissen einiger dieser Betriebe und erzählen Geschichten, die viele noch nicht kennen.

Kommentare