Flaschenpost zu Silvester: Welcher Schaumwein ist gut?

Es muss nicht Champagner oder sauteuer sein, aber Vorsicht – Geiz ist geil rächt sich am nächsten Morgen.

Der Mensch ist gemeinhin abergläubisch – auch wenn er es nicht gerne zugibt. So werden zu Silvester je nach Land und Sitte Marzipanschweinchen verschenkt, Blei gegossen oder rote Höschen getragen, und fast überall wird mit Schaumwein angestoßen. Es muss nicht Champagner oder sauteuer sein, aber Vorsicht – Geiz ist geil rächt sich am nächsten Morgen. Es empfiehlt sich, je nach monetärer Möglichkeit, das Bestmögliche zu trinken – sonst wird das nichts mit dem Glück im neuen Jahr.

Der Trend geht in Richtung knochentrocken – einerseits, weil klimabedingt die Trauben heute selbst in so kühlen Anbaugebieten wie der Champagne volle Reife erreichen und man so bei der Dosage (Zucker/Weinzugabe am Ende des Schaumweinverfahrens) sparen kann – aber auch, weil sich gute Grundweine nicht hinter picksüßer Fassade verstecken brauchen. Anhänger von süßem Brioche werden mit Zero Dosage oder Brut Nature (kein zugesetzter Zucker) keine große Freude haben, aber Herkunftscharakter ist inzwischen auch bei gutem Sprudel Pflicht.

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Andere Schaumweine mit Champagner zu vergleichen ist so ermüdend wie sinnlos – zu unterschiedlich sind Boden, Klima und oft auch Rebsorten. Der kleinste gemeinsame Nenner guter Schaumweine ist die „méthode traditionelle“, bei der die zweite Gärung in der Flasche erfolgt. Es ist tunlichst abzuraten, sie außerhalb der Champagne als „Champagner Methode“ zu bezeichnen. Da ist mit den Franzosen nicht gut Kirschen essen. Neues Jahr hin oder her. 

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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