Was der Histamingehalt mit dem Kater danach zu tun hat
Der flaue Magen und der dröhnende Kopf am Tag nach dem Trinken können Hinweise auf eine Histaminunverträglichkeit sein.
Wer erinnert sich nicht an den ersten Kater? An die vorwurfsvollen elterlichen Blicke, die das elende Gefühl noch verschärfen, dem Tod näher zu sein als dem Leben, an die tief empfundene Reue, die freilich keine drei Tage anhält? War damals neben der schieren Menge minderwertiger Fusel schuld an dem Desasters, reichen heute so manchem geringe Mengen selbst erlesenster Gewächse. Schuld daran ist eine Histaminunverträglichkeit, die verbreiteter ist, als man annehmen möchte. Betroffene schweigen oft schamvoll, wohl aus Furcht vor dem Weichei-Image.
Immer mehr einst Trinklustige werfen sich vor dem ersten Glas kleine Pillen ein, die weder die Lust steigern, noch die Stimmung anheizen, sondern das schlimmste Unheil abwenden sollen. Rot- und Schaumweine gelten als Histaminbomben, aber auch alle anderen Weine vermögen allein aufgrund ihres Alkoholgehalts katerähnliche Symptome auslösen. Alkohol setzt nicht nur körpereigenes Histamin frei, sondern hemmt auch noch den Abbau. Das biogene Amin entsteht bei der Fermentation, aber auch durch Lagerung. Besonders übel wirkt die Kombi mit histaminreichen Lebensmitteln: alter Rotwein und reifer Käse, adieu! Aber auch der weniger beliebte Mix Champagner und Sauerkraut wäre fatal. Selbst der Volksweisheit „Wein auf Bier, das rat ich dir“ ist nicht über den Weg zu trauen. Aber man soll scheinbar auch ohne Alkohol lustig sein können.
Und die viel besungene Finesse kann man lange suchen, wenn man den Wein wie wild auffrisiert. Man darf das ruhig glauben, kamen zu diesem Ergebnis doch auch die internationalen Experten.
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