Der Hype um Fine Wines erzeugt viele Fakes
Ist etwas wertvoll, möchte es jeder haben. Die Nachfrage bei den rarsten und teuersten Fine-Wines etwa ist größer als das Angebot.
Und so werden sie gerne gefälscht. Die vermeintliche Preziose entpuppt sich dann als billige Plörre. Seit jeher panschte man, was das Zeug hält. Richtig lukrativ wurde es, als die Preise prestigeträchtiger Châteaus ins All schossen. Experten glauben, dass etwa 20 Prozent aller namhaften Gewächse fake sind. Erst kürzlich wurde im Bordeaux eine Panscherwerkstatt ausgehoben und palettenweise gefälschter Wein beschlagnahmt. Der feine französische Tropfen war in Wahrheit bloß schnöder spanischer Landwein. Da drängt sich die Frage auf: Merkt das denn keiner von den Edel-Trinkern? Freilich, äußerlich ist den falschen Flaschen dank raffinierter Methoden nichts anzumerken, aber irgendjemand von den Fine-Wine-Auskennern muss das doch schmecken!
Mit Grausen erinnert sich wohl so mancher Etikettenjäger an Rudy Kurniawan, der in den USA betuchte Raritätensammler foppte. Obwohl „Dr. Conti“, wie man ihn ob seiner Vorliebe für den teuren Burgunder aus dem Hause Romanée-Conti nannte, schlicht wertlosen Ramsch in teure Flaschen schüttete, kam keiner der geschulten Gaumen drauf. Die Sache flog auf, als er einen Jahrgang eines Châteaus versteigern ließ, der gar nicht erzeugt wurde. Geschmeckt hat es niemand. So gesehen scheint es bei Fakes schnurzegal zu sein, welcher Saft hinter der schmucken Fassade steckt.
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