
Tanzen mit Tortengarantie und andere Fakten zu Wiens Ballsaison
Der Zuckerbäckerball findet heute zum 120. Mal statt. Er ist der erste Wiener Ball im Jahr 2023 – liebenswerte Kuriositäten bieten aber alle.
Von Chiara Heidenreich und Mia Guttmann
122 Jahre ist er alt, aber er findet heute erst zum 120. Mal statt: der Zuckerbäckerball. Das liegt nicht an einem Rechenfehler, sondern an den zwei Corona-Jahren ohne Ballsaison. In der diesjährigen Saison darf aber wieder allerorts getanzt werden. Wer lieber am Rand des Tanzparketts steht, kann beim Tratschen mit diesen kuriosen Fakten über Wiens Bälle glänzen.
Eine eigene Garantie für Naschkatzen
Wer am Zuckerbäckerball, der die besten Konditoren anlockt, auf jeden Fall bei der Tombola eine Torte gewinnen möchte, kann eine eigene Tortengarantie erwerben. Diese sind allerdings auf 500 Stück limitiert – und jedes Jahr bereits rund um Weihnachten ausverkauft.

Der Einzug der Konditoren beim Zuckerbäckerball.
©RipixAuf den Dresscode achten
Herren müssen am Opernball eine weiße Fliege tragen. Wer eine schwarze trägt, läuft Gefahr, mit dem Kellner verwechselt zu werden.
So gut wie jede Berufsgruppe tanzt
Nahezu jede Berufsgruppe hat ihren eigenen Ball – das reicht vom Juristenball bis hin zum Ball der Gewichtheber.
Tausende Stunden voller Tanzvergnügen
In den Vor-Corona-Jahren wurde während der Saison 2.000 Stunden auf Bällen getanzt. Heuer wird es etwas weniger sein, weil nicht alle Bälle zurückgekehrt sind.

Während der Ballsaison verzeichnen Uhrmacher eine Umsatzsteigerung
©Kurier/Juerg ChristandlWie spät es ist, zeigt ein Blick auf die Taschenuhr
Während der Ballsaison verzeichnen Uhrmacher eine Umsatzsteigerung, weil Taschenuhren Saison haben. Neukäufe gibt es zwar kaum, aber sie werden serviciert und gewartet.
Erst auf die Waage, dann gibt es Süßes
Seit dem Jahr 1961 wird eine „Miss Bonbon-Ball“ gekürt: Ihr Gewicht wird in Mannerschnitten aufgewogen, die sie mit nach Hause nehmen darf. Wie viel Kilo die Miss wiegt, wird nie bekannt gegeben.
Niemand muss alleine auf einen Ball gehen
Hat man an einem Ballabend keinen Tanzpartner, kann man sich bei mehreren Agenturen einen „Taxitänzer“ mieten, der einen den ganzen Abend begleitet. Kostenpunkt: ab 50 Euro pro Stunde.

Eigene Strauß-Walzer für TU-Studenten
©APA/AFP/ALEX HALADAEigene Strauß-Walzer für TU-Studenten
Die Anfänge des TU-Ball fallen ins Jahr 1815 – damals wurde der Vorgängers der TU gegründet. Die Brüder Johann und Joseph Strauß studierten vor ihrer Weltkarriere dort und widmeten den „Herren Studenten der Technik“ mehrere Walzer und Polkas.
Wer keine Nachteule ist, ist hier gut aufgehoben
Das Elmayer-Kränzchen ist der einzige Traditionsball, der schon um 18 Uhr beginnt, damit man am nächsten Tag (immer der Aschermittwoch) arbeiten gehen kann.
Beim Abbauen muss man ein bissl hudeln
Die Umbauarbeiten für den Opernball dauern 30 Stunden. Der Rückbau muss hingegen in 21 Stunden passieren, da am nächsten Abend wieder eine Opernvorstellung stattfindet.
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