The Crown S4

Sympathie, Slapstick und Schicksalsjahre: Die Queen in Film und TV

Während ihrer langen Amtszeit bot das Leben von Queen Elizabeth II. immer wieder Inspiration für Film- und Serienmacher.

In Stephen Frears' Film "The Queen" wurde etwa die zurückhaltende Reaktion der Queen auf den Unfalltod ihrer ehemaligen Schwiegertochter Diana thematisiert. Helen Mirren erhielt 2007 für ihre sehr intime Darstellung der Königin einen Oscar.

Das Drehbuch schrieb der unter anderem in Wien lebende Peter Morgan. Er zeichnet in der Serie "The Crown" noch viel ausführlicher ihr Leben inklusive Skandale und politischer Krisen nach. Elizabeth (auch liebevoll "Lilibet" genannt) wird zuerst von Claire Foy und dann von Olivia Colman verkörpert.  Die britische Netflix-Serie, die sich seit 2016 mit dem Leben der Queen ab der Hochzeit mit ihrem im letzten Jahr verstorbenen Ehemann Prinz Philip im Jahr 1947 beschäftigt, soll insgesamt sechs Staffeln erhalten.

Ihren mit seinem Stottern hadernden Vater König Georg VI. gab Colin Firth 2010 in "The King's Speech", Elizabeth ist darin als Mädchen zu sehen.

Selbst wagte sie 2012 erstmals den Schritt vor die Kamera: Bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele wurde ein Film gezeigt, in dem James-Bond-Darsteller Daniel Craig die echte Königin mit einem Hubschrauber abholen wollte, wonach Doubles der beiden während der Feier mit Fallschirmen absprangen.

Auch in weniger ernsten Rollen, die gar nicht dem Bild der staatstragenden Monarchin entsprachen, erschien sie: Im Slapstick-Film "Die nackte Kanone" von 1988 wird ein Attentat auf die Königin geplant, ihr Double Jeannette Charles tritt darin an der Seite von Leslie Nielsen auf. Frank Drebin (Nielsen) hat dabei seine eigenen Methoden, die Queen zu schützen.

Der britische Komiker Rowan Atkinson zeigte 1990, wie ein Zusammentreffen einfacher Leute mit einer Monarchin ablaufen könnte, wenn Mr. Bean beteiligt ist. In seinem Sketch "The Royal Premiere" von 1990 schmuggelt sich die ungeschickte Kunstfigur in das Begrüßungsspalier vor einer Filmpremiere. Es kommt, wie es kommen muss.

In Zeichentrickfilmen war die Monarchin ebenfalls zu sehen, hatte Auftritte in "Die Simpsons", der Kinder-Serie "Peppa Wutz" und im Animationsfilm "Minions" von 2015. Um ihre pelzigen Lieblinge drehte sich der belgische Animationsfilm "Royal Corgi – Der Liebling der Queen" aus dem Jahr 2019.

Krönung als TV-Event

Bereits der Beginn ihrer Herrschaft wurde im Dokumentarfilm "Eine Königin wird gekrönt" im Jahr 1953 festgehalten. Die Krönung selbst war 1952 das erste weltumspannende Fernsehereignis nach dem Zweiten Weltkrieg.

Später entstanden unzählige - auch deutsche - Dokumentarfilme: Etwa "Die Queen - Schicksalsjahre einer Königin", der anlässlich der Feierlichkeiten zu ihrem 70. Thronjubiläum im Juni 2022 sechs entscheidende Phasen ihres Lebens präsentierte.

Kommen wir noch einmal zurück zur Netflix-Serie "The Crown" und wie dort die Krönungszeremonie dargestellt wurde - mit einem nachdenklichen, vielleicht sogar skeptischen Prinz Philip (Matt Smith).

Viel Humor zeigte Elizabeth II. schließlich diesen Juni, anlässlich ihres 70. Thronjubiläum spielte sie selbst in einem Sketch mit, in dem sie den legendären Paddington Bär zu Tee und Marmelade-Sandwiches trifft. 

Umwerfend sympathisch wirkt da die Queen. Der "Paddington Bear" verabschiedete sich nun, anlässlich ihres Todes, auf Twitter mit den Worten:  "Danke für alles, Ma'am." 

Peter Temel

Über Peter Temel

Seit 2009 beim KURIER. Zunächst Entwicklung des Kultur-Themenangebots auf kurier.at. Später bei härteren Themen der Innen- und Außenpolitik angelangt, dann Aufbau und Gestaltung des Satire-Portals "KURIER mit Schlag". Aktuell wieder im Kulturbereich verankert und mit Freude TV-Tagebücher schreibend. Habe eigentlich immer "was mit Medien" gemacht, Geschichte und Philosophie studiert. Privat stehen Fußball, Skifahren, Wandern hoch im Kurs.

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