Gelb, kultig, grandios: 10 Gründe, warum "Die Simpsons" super sind

Am 17. Dezember 1989 wurde die erste Episode aus dem Leben der US-Zeichentrickfamilie "Die Simpsons" ausgestrahlt. Eine Würdigung.

Eben erst ging eine Ära zu Ende: 16 Jahre Angela Merkel. Fürwahr eine beachtlich lange Zeit für eine Person an der Spitze eines Staates.

"Alles halb so dramatisch", mag da Marge Simpson einwenden. Mit Ehemann Homer und ihren Kindern Bart, Lisa und Maggie regiert die Zeichentrickdame mit dem Dutt nun schon seit 32 Jahren die Vorabende von Millionen von Haushalten. Und das weltweit. Natürlich auch mit Höhen und Tiefen. Aber stets mit einem fürsorglichen Blick auf das Gemeinwohl.

Am 17. Dezember 1989 wurde die erste Episode der erfolgreichsten aller US-Zeichentrickserien ausgestrahlt. Im deutschen Sprachraum hatten "Die Simpsons" am 28. Februar 1991 ihr Debüt - auf Premiere. Zeit genug, die gelbste Serie der Welt zu würdigen.

10 Gründe, warum "Die Simpsons" super sind

1. Gags, Gags, Gags

Bald nachdem sich im Vorspann der "Simpsons"-Schriftzug in den Wolken verflüchtigt, versammelt sich die gelbe Zeichentrickfamilie auf dem Wohnzimmersofa - und das Unerwartete passiert. Und das mit einer derartigen Raffinesse, so passgenauen Anspielungen und in einem solchen Tempo, dass man ahnt, hier geht's um mehr als nur um Spaß.

2. Wenn's läuft, dann läufts

Bisher wurden "Die Simpsons" in 33 Staffeln und 714 Episoden auf die Menschheit losgelassen. Wie viele folgen noch, wird die magische Zahl 1.000 erreicht werden? "Wir werden definitiv 757 Folgen machen", erklärte Produzent Al Jean im Frühjahr. Das wäre dann Ende der 34. Staffel. "Simpsons"-Fans werden also noch garantiert bis Ende 2023 auf ihre Rechnung kommen.

3. Gelb in Rot-Weiß-Rot

Der Vorbehalt "ist mir zu amerikanisch" zieht nicht mehr, seit es ausgewählte Episoden der "Simpsons" auch auf Österreichisch gibt. Etwa "Weihnachten in Florida". Darin verleihen Robert Palfrader, Chris Lohner, Paul Pizzera, Yasmo u.a. Homer & Co. aus der Stadt Springfield eine originelle ländliche Note - Bart wird zum Beispiel "Bartl" geheißen. 

Ausgestrahlt wird diese Episode übrigens heuer am 23.12. um 17.15 Uhr in ORF 1.

4. Simpsons zum Mitsingen

Am Höhepunkt seines Ruhms schaffte es Bart Simpson sogar in die Charts. Michael Jackson, der King of Pop, soll den Rapsong "Do the Bartman" höchstpersönlich geschrieben haben. In England war er damit die Nummer 1, in Österreich schaffte es "Bartl" damit 1991 immerhin auf Platz 17 der Ö3-Hitparade.  

Geduld, bei 1:01 min geht's los.

5. Stars lieben die Simpsons

"Die Simpsons" halten den Weltrekord für die meisten (gesprochenen) Gaststars in einer TV-Serie. Von Sportgrößen wie Andre Agassi über Schauspieler wie Daniel Redcliffe sowie Politikern wie dem früheren britischen Premierminister Tony Blair oder auch WikiLeaks-Gründer Julian Assange traten bereits viel Prominente in Springfield auf.

Besonders begehrt sind die Gastrollen bei Musikern. Neben Elton John, Keith Richards, Mick Jagger, Paul McCartney oder Alice Cooper bekamen etwa auch die Mitglieder der Rockbands Aerosmith oder The Who ihre 15 Minuten Zeichentrickruhm.

6. Matt Groening liebt Musik

Simpsons-Schöpfer Matt Groening kann selbst eine kleine Musikerkarriere vorweisen. Mit Autor Stephen King, Humorist Dave Barry und anderen spielt er nebenbei in der Band Rock Bottom Remainders.

Matt kommt ab Minute 3.50 vor.

7. "Die Simpsons" sind Kunst

Ist doch nur Kinderei, Zeichentrick und so. Ganz und gar nicht. Produzent Al Jean nahm für eine Episode den Kontakt mit dem geheimnisumwitterten Künstler Banksy auf. Dieser "biss" an und  steuerte ein orwellsche Karikatur eines koreanischen Trickfilmstudios bei, in dem "Die Simpsons" entstehen.

Wie gesagt, die Serie ist voller Anspielungen...

8. Lernen mit Lisa & Co.

Der britische Wissenschaftsjournalist Simon Singh unternahm mit "Homers letzter Satz" den Versuch, die mathematischen Rätsel der erfolgreichsten Fernsehserie der Welt zu lüften. Lisa kommt etwa als Basketballtrainerin den Geheimnissen der Statistik auf die Spur.

9. Weise Weissagungen

In der Episode "Barts Blick in die Zukunft" sieht man Donald Trump als US-amerikanischen Präsident - und das 16 Jahre vor seinem Wahlsieg in der echten Welt. Seit damals haben die Leute ausgespielt, die zum Jahreswechsel regelmäßig mit Nostradamus aufwarten.

10. Vier Finger für den Erfolg

Von Homer über Marge, die Kinder, Nachbar Ned Flanders bis zum Supermarkt-Besitzer Apu Nahasapeemapetilon haben sämtliche Charaktere der Serie vier Finger. Nur einer hat fünf: Gott (mit Ausnahme der Episode 18 in Staffel 10, in der auch er nur vier Finger hat. 

Homer, Marge, Bart, Lisa & Maggie - und Matt Groening, alles Gute zum Geburtstag!

Bernhard Praschl

Über Bernhard Praschl

Bernhard Praschl, geboren 1961 in Linz. Als Stahlstadtkind aufgewachsen zwischen Stadtwerkstatt und Brucknerhaus. 1978 erster Manager der Linzer Punk-Legende Willi Warma. 1979 Studium der Politikwissenschaft und Publizistik an der Uni Wien. Zivildienst im WUK; 1986 Institut für Höhere Studien, Wien. 1989-1992 in der Die Presse, seit 1992 Redakteur im KURIER, 1994 Statist in Richard Linklaters "Before Sunrise", seit 1995 in der FREIZEIT. 2013 "Das kleine ABC des Geldes. Ein Lesebuch für Arm und Reich" (Czernin Verlag). Nach frühen Interrailreisen durch Europa (Portugal bis Irland) und Autofahrten entlang der California State Route und dem Overseas Highway nach Key West jetzt wieder Bahnfahrer - und E-Biker.

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