"Paper Girls": Durch lila Wolken ins Zeitreise-Abenteuer
Die neue Coming-of-Age-Serie bei Amazon klingt nach "Stranger Things", ist aber so viel mehr.
Auf den ersten Blick erinnert das alles ein wenig an „Stranger Things“: Eine Gruppe Teenies radelt in den 80ern durch eine langweilige US-Kleinstadt und stolpert dabei über eine übernatürliche Verschwörung.
Doch bei „Paper Girls“, beruhend auf der gleichnamigen Comic-Reihe und zu sehen bei Amazon Prime Video, besteht die Clique ausschließlich aus Mädchen. Und im Gegensatz zur eingangs erwähnten Netflix-Serie, in der am Anfang erst einmal gemütlich im elterlichen Keller „Dungeons & Dragons“ gespielt wird, geht es hier gleich zur Sache.
Erin, Tiffany, KJ und Mac gehen 1988, am Tag nach Halloween, ihrem Nebenjob als Zeitungsausträgerinnen nach, schimpfen über rassistische Abonnenten und schlechte Löhne. Eh klar, deshalb wurden in letzter Zeit auch mehr Mädchen eingestellt, beklagen sie. Plötzlich geraten sie in eine lila Wolke – und landen im Jahr 2019.
Die 12-Jährigen finden sich in einem unheimlichen Krieg zwischen Zeitreisenden wieder, stoßen auf futuristische Technologie (Smartphones, aber auch Transformer-ähnliche Roboter), und gefährliche Zeit-Wächter.
Doch im Mittelpunkt dieser gelungenen, temporeichen, divers besetzten Serie steht das Menschliche. Etwa, was es bedeuten kann, als Kind von Migranten immer für die Eltern da sein zu müssen, weil sie der Landessprache nicht mächtig sind. Das ältere Ich zu treffen, das doch nicht die erträumte Karriere gemacht hat, sondern noch immer zu Hause wohnt. Oder zu erfahren, dass es gar kein Zukunfts-Ich gibt.
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