Netflix-Serie "Hellbound": Tödliche Prophezeiungen aus Südkorea
Nach "Squid Game" der nächste Streaming-Hit bei Netflix aus Südkorea.
Wenige Wochen nach dem weltweiten Erfolg „Squid Game“ hat die nächste brutale Serie aus Südkorea die Netflix-Charts gestürmt: „Hellbound“. In der sechsteiligen Produktion von Regisseur Yeon Sang-ho („Train to Busan“) steht aber nicht Kapitalismuskritik im Vordergrund, sondern die Frage, wie die Gesellschaft mit Unbekanntem und Unkontrollierbarem umgeht.
Im konkreten Fall sind es grausige Fratzen, die Menschen den genauen Zeitpunkt ihres Todes vorhersagen. Wenn es so weit ist, erscheinen riesige, Hulk-ähnliche Kreaturen, um die betreffende Person übel zuzurichten und in die Hölle zu schicken.
„Hellbound“ ist aber weniger Horror-Serie als dystopische Zukunftsvorstellung: Schnell verbreiten sich im Internet die ersten Verschwörungserzählungen. TV-Sender wittern in der Ausstrahlung der sogenannten „Machtdemonstrationen“ Top-Quoten. Und eine religiöse Gruppierung in türkisen Uniformen namens „Neue Wahrheit“ beansprucht die Deutungshoheit über die mysteriösen Vorkommnisse: Die zur Hölle verdammten Personen seien Sünder, die von Gott für ihre Taten bestraft werden.
Das motiviert wiederum einen gewaltbereiten Mob, die mutmaßlichen Sünder ausfindig zu machen und ihre Familien zu attackieren. In dem Klima der Angst gedeiht eine Diktatur.
Die Serie erzählt all das in düsteren Bildern, ohne Eile und trotzdem fesselnd, mit Parallelen zur Gegenwart: Wie schnell sich im Internet eine wütende Meute zusammenfindet, ist bekannt.
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