Nach zwei Jahren Pause: Alles neu beim Wiener Opernball 2023

Neue Moderatoren, Komitee statt Opernball-Lady und ein Zeichen für Solidarität - Staatsoperndirektor Bogdan Roščić stellte Programm vor.

Zweimal in Folge musste jetzt auf das Walzertanzen am Ball der Bälle in der Wiener Staatsoper verzichtet werden. Denn Corona zwang auch den Opernball in eine längere Pause. Am 16. Februar soll es jetzt aber endlich wieder so weit sein und die Tore werden sich für 5.000 Besucher öffnen.

Viel Altbewährtes wird man da aber nicht finden, wie in einer Pressekonferenz am Montagvormittag klar wurde. Schon im Vorjahr verkündete Operndirektor Bogdan Roščić ja, dass er auf die Opernball-Lady verzichten und stattdessen ein Komitee einsetzen würde. Dieses besteht aus "Steirereck"-Chefin Birgit Reitbauer, Unternehmerin Nadja Swarovski und Eventmanagerin Maryam Yeganehfar

Maryam Yeganehfar und Birgit Reitbauer

©Kurier/Franz Gruber

"Die Organisatorin des Opernballs ist die Oper selbst.  Idee des Komitees war, dass man bei Themen, die der Opernball braucht, zusammenarbeitet mit Menschen, die in ihrem jeweiligen Bereich absolute Koryphäen sind und das ist uns auch gelungen, worüber wir sehr dankbar sind", begründete der Staatsoperndirektor seine Entscheidung.

Außerdem stehe der Ball ab sofort im Zeichen der Solidarität. Karten kosten somit statt 315 Euro jetzt 350 Euro, 35 Euro gehen an die Initiative "Österreich hilft Österreich". Außerdem wird ein Bild des Künstlers Georg Baselitz für den guten Zweck versteigert. "Es war völlig klar, dass der Opernball nicht einfach so stattfinden kann als wäre nix. Man muss sich ja nur umschauen oder fünf Minuten mit dem Vertreter einer Hilfsorganisation sprechen", so Roščić.

Und einen Paukenschlag gibt's bei den Moderatoren. Denn nach 25 Jahren wird nicht mehr Alfons Haider an der Seite von Mirjam Weichselbraun moderieren, sondern Andi Knoll. Auch Christoph Wagner-Trenkwitz, Karl Hohenlohe und Teresa Vogl sind wieder mit von der Partie.

Ein Teil der Opernball-Moderatoren: Mirjam Weichselbraun, Teresa Vogl, Nadja Bernhard und Tarek Leitner

©Kurier/Franz Gruber

Neu hinzu kommen die ZiB-Moderatoren Nadja Bernhard und Tarek Leitner. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann war übrigens selbst zweimal als Reporter am Wiener Opernball

Ein bisschen was bleibt dann aber doch beim Alten, denn für die Eröffnungschoreografie des Jungdamen- und -herrenkomitees zeichnet zum dritten Mal die oberösterreichische Tanzschule Santner verantwortlich. Die Tiara wurde heuer übrigens von der Swarovski Stella Schmuckfamilie inspiriert und besteht aus 435 klaren Kristallen. Ein zentraler Stern mit einem Dancing Stone ist von schimmernden Sternschnuppen umgeben.

Die Debütanten Lisa und Clemens mit der Tiara

©Privat

In diesem Jahr werden auch viele Kinder aus der Ballettakademie und der Opernschule beim Ball mit dabei sein. Das Orchester der Wiener Staatsoper wird von Philippe Jordan dirigiert und die Ersten Solistinnen und Ersten Solisten des Staatsballets tanzen zu den Klängen von "Wiener Blut".

Weitere Highlights der Balleröffnung sind der Auftritt von Heldentenor Andreas Schager mit seiner Frau, Geigerin Lidia Baich, die "Freunde, das Leben ist lebenswert" von Franz Lehár zum Besten geben werden. "Die beiden haben auch einen besonderen Bezug zum Opernball, sie haben hier ihre Hochzeit gefeiert. Er war in Toronto, ist eingeflogen, dann sind sie aufs Standesamt, haben hier gefeiert und dann ist er wieder zurückgeflogen", erzählte Roščić.

Die finnische Sopranistin Camilla Nylund wird das "Viljand-Lied" aus der "Lustigen Witwe" singen und dann gemeinsam mit Schager Lehárs "Zwei Herzen im Dreivierteltakt". Diesen Titel könnte sich Roščić übrigens als Motto vorstellen. "Der Ball braucht eh kein Motto, aber wenn, dann wäre das nicht das Schlechteste", schmunzelte er.

Und was wäre ein Opernball ohne Baumeister Richard Lugner und seinen Stargast? "Der Herr Lugner ist ein fleißiger Operngeher geworden inzwischen. Ich bin nicht eitel genug, das ausschließlich meinem Programm zuzuschreiben, aber ich sehe ihn ständig in Vorstellungen. Und er ist zum ersten Mal in seinem Leben Donator der Wiener Staatsoper und unterstützt das Programm mit einer namhaften Geldsumme", meinte der Staatsoperndirektor dazu. Wen er heuer mitbringen werde, wisse allerdings auch Roščić nicht. Da muss man sich noch etwas in Geduld üben.

Über Stefanie Weichselbaum

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