"Glass Onion": Vergnügliche Mörderjagd mit Daniel Craig

Die Fortsetzung des unterhaltsamen Krimirätsels „Knives Out“ bei Netflix führt Ermittler Benoit Blanc nach Griechenland.

Knapp drei Jahre ist es her, dass der kauzige Ermittler Benoit Blanc (gespielt von „Bond“-Star Daniel Craig) seinen ersten Fall fürs Kino löste. „Knives Out“, eine witz- und wendungsreiche Krimikomödie rund um den rätselhaften Tod eines wohlhabenden Schriftstellers und Patriarchen, brachte Drehbuchautor und Regisseur Rian Johnson u. a. eine Oscar-Nominierung ein. Netflix sicherte sich die Rechte für zwei Fortsetzungen – und schickt Benoit Blanc ab heute (Freitag) in „Glass Onion“ für seinen neuesten Fall auf eine griechische Insel.

Dorthin hat der größenwahnsinnige Tech-Mogul und überzeugte Fax-Nutzer Miles Bron (Edward Norton) eine Gruppe von Freunden eingeladen, um in seinem übertriebenen Luxusdomizil ein fiktives Krimirätsel zu lösen.

Unter den illustren Gästen finden sich die wegen rassistischer Aussagen in Verruf geratene Modedesignerin Birdie (Kate Hudson), die neurotische Politikerin Claire (Kathryn Hahn), der Waffennarr und Männerrechtsinfluencer Duke (Dave Bautista), der pflichtbewusste Wissenschafter Lionel (Leslie Odom Jr.) sowie die auffallend schweigsame ehemalige Geschäftspartnerin von Miles Bron, Cassandra (Janelle Monáe). Und natürlich Benoit Blanc, der der Schickeria auf den Zahn fühlt.

Aus dem Spiel, zu dem die Runde zusammengekommen ist, wird – man ahnt es – Ernst und ein echter Mord muss aufgeklärt werden.

©Netflix

„Glass Onion“ versucht zunächst etwas zu bemüht, aktuell und witzig zu sein. Die zahlreichen Anspielungen an die Pandemie, „Cancel Culture“-Diskussionen und superreiche Unternehmer mit Gottkomplex wirken schnell abgedroschen. Die Dynamik ändert sich jedoch mit einem großen Twist, der etwa zur Hälfte des Films die ganze Handlung umkrempelt. Danach nimmt „Glass Onion“ ordentlich an Fahrt auf und bietet – wie der Vorgänger „Knives Out“ – cleveres und gut gemachtes Krimivergnügen mit geschickten Wendungen und überraschenden Gastauftritten.

Nina Oberbucher

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