„Souls“: Düsteres Spiel um Hoffnung auf ewiges Leben
Mystery-Serie auf Sky mit Julia Koschitz, Brigitte Hobmeier, Lili Epply, Laurence Rupp und Aaron Kissiov.
Hier grüßt nicht das „Murmeltier“, auch wenn Zeitschleife und Ironie zunächst integraler Bestandteil der Mystery-Serie „Souls“ sind: Allie Kleyn (Julia Koschitz) versucht verzweifelt, ihre große Liebe Leo (Laurence Rupp) davon abzuhalten, als Pilot in ein Flugzeug nach Kanada zu steigen, das nie ankommt. Das tut sie wiederholt, mit vollem Körpereinsatz und vergeblich.
Für den Schüler Jacob (Aaron Kissiov) ist das Vergangenheit, die Gegenwart wird. Nach einem traumatischen Autounfall, bei dem er seine Mutter (Brigitte Hobmeier) auf für alle unerklärliche Weise rettet, ist er sich sicher, Leo zu sein. Er weiß um das Geheimnis hinter dem Verschwinden von Flug 2205.
Zehn Jahre später will Journalistin Lynn (Lili Epply) einen Sektenführer (Aleksandar Jovanovic) entlarven, der die unsterbliche Seele predigt und Leo kannte.
Liebe, Tod, Loslassenkönnen, ewiges Leben und Seelenwanderung sind Themen, die Alex Eslams „Souls“ in acht Folgen verhandelt. Wirkt die Sky-Serie zunächst unentschlossen und lebt sie da vor allem von Koschitz’ nuanciertem Spiel und ihrer (ironischen) Off-Stimme, nimmt sie ab Folge 3 gehörig Fahrt auf. Die in düsteren Bildern parallel erzählten unterschiedlichen Zeit- und Handlungsstränge warten dann mit überraschenden Wendungen auf und ergeben letztendlich ein schlüssiges Ende.
Der 18-jährige Kissiov kann als „Beseelter“ überzeugen, Epply spielt sich gekonnt durch die aufgewühlte Gefühlswelt der jungen Frau. Die Bildgestaltung (Carlo Jelavic, Franz Lustig) ist auf internationalem Niveau, bemerkenswert bei „Souls“ sind auch Schnitt (Benjamin Entrup, Julia Kovalenko, Moritz Poth) sowie Musik (Dascha Dauenhauer) – für letzteres gab es bei den Canneseries heuer ebenso einen Preis wie fürs Drehbuch.
Kommentare