Die schönsten Interior-Design-Stücke und Entwürfe echter Royals
Unter Adeligen gibt es Designer, die von der Luxus-Wohnung bis zum Suppenteller Interior entwerfen. Für den Netflix-Film "Ehrengard“ entwarf eine Königin das Set-Design.
Wenn draußen die Blätter fallen, sollte drinnen schon langsam das Kaminfeuer anfangen zu knistern. Der Herbst ist die beste Zeit, es sich zu Hause gemütlich zu machen und zu überlegen, wie man sein Daheim verschönern könnte. Das Wichtigste bei den heurigen Wohntrends gleich vorweg: Dem minimalistischen Einrichtungsstil wird abgeschworen, satte Farben, wie Grün- oder Gelbtöne kommen zurück auf die Wände. Im Wohnzimmer zeigt sich Opulenz durch schwungvoll geformte Möbel und stilvolle Home-Accessoires wie kostbares Glas oder handgemachte Keramik. Viele Designer, wie etwa der gefragte britische Interior-Designer Martin Brudnizki, der die bekanntesten Restaurants und Hotels der Welt wie etwa das Pink Mamma in Paris oder das Annabel's in London einrichtete, folgen dabei einem Stil: elegant, großzügig, maximalistisch. Interior-Designer träumen gerne von einem herrschaftlichen Wohn-Stil als Vorbild für eigene Entwürfe. „Wenn ich einen Ort gestalte, denke ich zuallererst an die Gefühle, die er hervorruft, wenn man ihn betritt,“ sagt Brudnizki, der sein luxuriöses, vielseitiges Interior-Design auch mit Kostbarkeiten aus alten italienischen Palazzi veredelt.
Aber wie sieht Interior-Design aus, das direkt von Adeligen selbst gemacht wird? Eine spannende Frage, die immer mehr Royals mit Know-how und Eigenkreationen beantworten. Und von Luxus-Wohnungen bis zum Suppenteller alles entwerfen und gestalten, was das Leben schöner macht. Das beste daran: Manches königliche Design ist sogar leistbar. Mit einem Interior-Stück Daheim, von einem echten Royal entworfen, können sogar Geschichten erzählt werden, die nicht jeder zum Besten geben kann.
Die Königin und Netflix
Und royale Designer erzählen mit ihren Entwürfen viele Geschichten. Wie etwa Königin Margrethe II. von Dänemark. Die Königin ist zwar seit 1972 auf dem Thron, hatte aber immer schon eine künstlerische Ader und Lust zu entwerfen. So zeichnete sie in den 1970er-Jahren Szenen der „Herr der Ringe“-Trilogie von J.R.R. Tolkien und schickte sie dem Autor, der sie dann in der dänischen Ausgabe veröffentlichte.
Allerdings unter ihrem Pseudonym Ingahild Grathmer. Seit den 1990er-Jahren entwickelte die Monarchin eine Collage-Technik, die Découpage, bei der Ausschnitte aus Büchern und Zeitschriften zu neuen Bildern geklebt werden. Diese gefielen Regisseur Bille August so gut, dass er die dänische Königin als Set-Designerin für seinen Fantasy-Film „Ehrengard“ engagierte. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Karen Blixen und läuft aktuell auf Netflix.
Royale Tischler und Designer
Für Edoardo Mapelli Mozzi, Ehemann von Prinzessin Beatrice von York und Creative Director des Immobilienunternehmens Banda, ist gutes Interior die halbe Miete. Wenn er viktorianische Stadthäuser und alte Warenhäuser zu luxuriösen Wohntempeln umbaut, so wie das New Yorker Penthouse mit Marmorbadewanne und Blick über den Central Park, wird das in den besten Interior-Magazinen gewürdigt. Gedeckte Farbtöne und maßgefertigte Möbel aus edlen Materialien sind für Mapelli Mozzi die neue Opulenz der Innenraumgestaltung.
Auch der einzige Neffe der verstorbenen britischen Queen Elizabeth II., David Linley, 2. Earl of Snowdon, ist Möbeldesigner. Er machte erst eine Tischlerlehre, dann gründete er die erfolgreiche Möbelfirma David Linley Interior.
Berühmt wurde Linley durch seine „bespoken“ Intarsien-Boxen, kunstvoll gearbeitete Holzkassetten mit Einlegearbeiten aus Edelhölzern, heute begehrte Sammlerstücke auf 1stDibs. Ashley Hicks folgt als Interior-Designer mit eklektischen Muster-Kombinationen, kostbaren Antiquitäten und leuchtenden Farben wiederum einem fröhlichen italienischen Wohn-Stil.
Der Cousin zweiten Grades von Prinz Charles, malt antike Ruinen auf Wände oder Tapeten und entwirft bunte Riesen-Totems. Auch sein Vater David Hicks war schon ein gefragter Innenarchitekt des britischen Jet-Sets.
Minimalistischer wird es hingegen bei Prinz Carl Philip von Schweden. Der Sohn von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia von Schweden, studierte Grafikdesign und gründete mit seinem Partner Oscar Kylberg das Designbüro Bernadotte-Kylberg. Die beiden entwarfen Möbel und Home-Accessoires für Georg Jensen und Hästens und gründeten ihr eigenes Label NJRD. Fröhlicher Scandi-Style und geometrische Muster sind das Markenzeichen ihrer Home-Accessoires.
In Österreich ist das Schloss Hollenegg, seit 1821 im Besitz der Familie Liechtenstein, ein Must-Go für Design-Liebhaber. Hier gründete Architektin und Designerin Alice Stori Liechtenstein die Kulturinstitution „Schloss Hollenegg for Design“. Sie bietet jungen Nachwuchsdesignern Residency-Programme und will damit Tradition und Innovation verbinden. Die Designerin unterrichtet Ausstellungsdesign und veranstaltet internationale Designausstellungen im Schloss.
Auch die Wiener Künstlerin Mariella Habsburg-Lothringen lernte erst Marmorieren und Holzarten zu imitieren, bevor sie Tische mit humorvollen Motiven wie „Weltall“, „Meerestiere“ oder „Swimmingpool“ veredelte. Heute entwirft Habsburg das, was auf den Tisch kommt. Auf ihre handgefertigte Tablewear aus Keramik malt sie ironische Designs, wie Spitzenschuhe oder Hexen.
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