Filmkritik "Dog": Einen Armeehund zu einer Beerdigung begleiten

Channing Tatum verreist mit Hund.

Hund aufs Herz, kann man da nur sagen. Hollywood-Star Channing Tatum zeigt sich in seinem neuen Film wagemutig. Nicht genug, dass er damit sein Debüt als Regisseur gibt; er schrieb auch am Drehbuch mit und besetzte – neben sich selbst – einen Darsteller, der ihm als Schauspieler arge Konkurrenz macht.

Nicht umsonst gilt in Hollywood die Regel, dass man es nach Möglichkeit vermeiden sollte, neben vierpfotigen Kollegen zu spielen, die einem leicht die Show stehlen. Diese Gedanken kommen einem als Zuschauer, wenn dieses Roadmovie – anfangs eher langsam – in die Gänge kommt.

Channing Tatum spielt den ehemaligen Army Ranger Briggs, der trotz der Warnungen seines Arztes, dass er eine dauerhafte Beeinträchtigung hat, wieder in seinen Job zurückzukehren will. Nach mehrmaliger Ablehnung seines Antrags ist einer der Offiziere endlich bereit, die Wiedereinstellung von Briggs zu genehmigen. Unter einer Bedingung: Er muss einen Armeehund zur Beerdigung eines Veteranen liefern. Der Hund erweist sich als Hündin namens Lulu – mit treuherzigem Gesicht und komplizierter Psyche. Nach vielen Rettungsaktionen aus Kriegsgebieten ist sie so traumatisiert, dass sie niemanden in ihrer Nähe duldet. Briggs und Lulu machen sich auf die Reise entlang der US-Pazifikküste. Je länger sie dauert, desto unzertrennlicher werden sie.

Als Regisseur geht Channing Tatum etwas zu sehr auf Nummer sicher, mit zu vielen postkartenhübschen Landschaftsaufnahmen und einem allzu gefälligen Soundtrack. Was funktioniert, das ist die Verbindung dieser zwei verwundeten Krieger. Ein Mensch und ein Hund, die sich gegenseitig heilen.

Gabriele Flossmann

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