Die sechs besten Serien-Intros, die man garantiert nicht skippt

Viel zu gut für "fast forward": Diese Opening-Credits schaffen die perfekte Grundstimmung für das, was kommt. Unsere Favoriten:

von Sandra Keplinger und Alexander Gutmaier

House of Cards

Das prunkvolle Washingten D.C. mit seinen Statuen, Monumenten und natürlich dem Weißen Haus. Alles in Zeitraffer - und gleichzeitig Slowmotion (ja, das geht), dazu mystische Musik mit Streichern und Bläsern. Es wird dunkler, die Straßen weniger schön, zum Schluss sieht man Fässer mit Giftmüll am Ufer des Acostia Rivers. All das lässt schon erahnen, dass die Politszene in der amerikanischen Hauptstadt nicht ganz sauber ist. Was die Stimmung ebenfalls (auf eine romantische Art und Weise) trübt: "House of Cards" hatte den jeweiligen Serienstart hierzulande immer im Herbst, wenn die Tage kürzer werden und man sich langsam auf den Winter einzustimmen beginnt. Ein besseres Setting können tödliche Politikintrigen kaum haben.

Friends

Ganz im Gegensatz dazu steht dieses Intro: "So no one told you life was gonna be this way…", das denken sich wohl auch die Macher von "Friends" heute immer wieder, wenn sie auf einige mittlerweile als problematisch geltenden Witze der Kult-Serie zurückblicken. Auch wenn die Serie in vielen Punkten schlecht gealtert ist, besticht sie noch immer mit ihrem ausgeprägten Feel-Good-Vibe. Auch beim Intro wurde alles richtig gemacht. Nur wenige TV-Titelsongs können als ikonische Songs ihrer Ära angesehen werden. "I’ll be there for you" von The Rembrandts gehört aber ganz klar dazu. Das Lied versprüht gute Laune und spätestens nach zwei Episoden klatscht auch der grimmigste Grantler - zumindest innerlich - mit (ihr wisst genau, wo wir meinen).

Game of Thrones

Ein Cello und ein virtuelles Spielbrett: Auf der Landkarte von "Westeros" wachsen Schlösser und Paläste aus dem Boden, immer wieder springt die Kamera zu einem anderen Ort auf dieser Karte. Die düstere Stimmung allein macht dieses Opening aber nicht aus: Die verschiedenen Königreiche und Häuser sind zahlreich und vor allem zu Beginn verwirrend. Kaum jemand kommt beim ersten Mal Sehen mit, wer mit wem in Klinsch liegt. Das Intro von "Game of Thrones" verändert sich nicht nur von Staffel zu Staffel, sondern auch von Folge zu Folge. Es dient als eine Art Leitfaden für die kommende Handlung. Es ist nicht nur grafisch und musikalisch fantastisch umgesetzt, sondern dient als eine Art Spielanleitung.

Narcos

In der ersten Netflix-Serie mit dem Namen "Narcos" wird die wahre Geschichte vom Ergreifen des Drogrenbarons Pablo Escobar erzählt. Das Intro zeigt Originalaufnahmen der Zeit, in der Escobar in Kolumbien mit seinen Verbrechen die Geschichte mitschrieb: Sein Anwesen "Nacienda Napolés" kommt ebenso vor wie Aufnahmen bürgerkriegsähnlicher Zustände, Drogenrazzien und vermeintlichen Opfern. Dazu spielt es den fast liebevollen Song "Tuyo" ("Du"), der in krassem Gegensatz zu den gezeigten Bildern steht. Songschreiber Rodrigo Amarante wollte Escobar mit dem Lied nicht nur als Monster zeigen, sondern auch subtil dessen menschliche Seite ansprechen, die auch in der Serie immer wieder zum Vorschein kommt: Seine Liebe zur eigenen Familie oder seinem Engagement für die Armen von Medellìn. Das Opening bildet so alle Widersprüche von Escobars Charakter ab.

The Politician

Ryan Murphy zählt seit Jahren als einer der großen Serien-Macher. Was er produziert, wird schnell zum Erfolg. Seine Dramedy-Sendung „The Politician“ besticht nicht nur mit Superstars wie Gwyneth Paltrow, Jessica Lange oder Bette Middler sondern auch mit spannender Handlung verpackt in intelligentem Humor. In gewohnter Murphy-Manier kann sich auch das Intro der Serie sehen lassen. Es beschreibt pro Staffel die Aufgaben, Herausforderungen und das innere Leben der Hauptfigur Payton Hobart (gespielt von Ben Platt). Dabei werden kleinste Details gezeigt, um dem Zuseher einige Ostereier über die Staffel zu bieten, ohne zu viel zu verraten. Das ästhetische Auge wird beim Ansehen ebenfalls befriedigt.

Succession

Was tun mit einer Serie, die einen mächtigen Medienmogul porträtiert und in der kein einziger Charakter auch nur im Entferntesten sympathisch ist? Man verpasst dem Intro atemberaubende Musik mit verrücktem Piano-Geklimper und jeder Menge Tempo-Wechseln. Der Klan um den in die Jahre gekommen Logan Roy streitet sich um dessen gigantisches Erbe. Um die Spieler im Intro zu vermenschlichen, werden alte Aufnahmen der Kinder und Eltern mit einer verwackelten 80er-Jahre-Optik gezeigt. Hallo, Wohlstandsverwahrlosung! Im Kontrast dazu: Das moderne New York, das die Macht und den Einfluss der Familie spürbar macht. Gänsehaut pur:

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