Gärtnerin verrät: Wie Basilikum, Dille und Co aus dem Supermarkt länger halten

Was man bei Basilikum beachten muss

1) Basilikum soll an einem hellen Standort stehen (diese Regel gilt auch für andere Kräuter). Gleichzeitig sollte die Pflanze aber nicht zu viel Sonne abbekommen. Sonst entsteht der sogenannte Brennglaseffekt. Dadurch kommt es zu Verbrennungen an den Blättern. Diese äußern sich in braunen, blasigen Flecken an den Blättern, die später schwarz werden, bis das Blatt schließlich abfällt.

2) Der Standort sollte nicht zu kühl sein, denn Basilikum ist frostempfindlich. Die Folge: Er erfriert. 

3) Bitte nicht die Blätter von den Stängeln zupfen. Die richtige Erntemethode: immer die Triebspitze über einem Blattpaar ernten, dann verzweigt sich das Basilikum und wird kräftiger und buschiger.

4) Idealerweise gießt man beim ersten Mal etwas mehr und setzt dann ein paar Tage aus. Als Grundregel gilt: Man sollte wieder gießen, wenn die Erde gerade noch etwas feucht ist.

5) Entgegen der weitverbreiteten Meinung, die Schutzfolie nicht gleich nach dem Kauf zu entfernen, rät Kampas dazu, den Basilikum gleich von der Folie zu befreien, da die Pflanze sonst zu schwitzen beginnen würde. 

Allgemeine Regeln für Kräuter

- Wenn Kräuter im Supermarkt bzw. in der Gärtnerei gekauft werden, bitte umtopfen. Am besten in eine gute, torffreie Bio-Erde und in ein etwas größeres Gefäß. Die Behälter sollen einen Abfluss haben, damit keine Staunässe entsteht.

- beim Kauf stets auf Schädlinge kontrollieren z.B. Blattläuse oder Gespinste (das sind keinen Spinnen, sondern Spinnmilben). Gegen Schädlinge helfen sehr gut verschiedene Nützlingen, z.B. Florfliegen, Raubmilben oder Nematoden gegen Trauermückenlarven in der Erde. Alle Nützlinge schaden weder Mensch noch Haustieren und gehen auch nicht auf Lebensmittel.

- Wer nicht zu viel Zeit investieren will, sollte sich vor allem mehrjährige Kräuter wie Rosmarin und Petersilie gleich als fertige Pflanze kaufen. Denn da dauert es bis zur Ernte nicht so lang wie beim Aussäen. Die Qualität ist die gleiche. 

- Die Aussaatzeit für Kräuter beginnt jetzt (Ende Februar/Anfang März).

Tipps für Schnittlauch, Petersilie, Dille und Thymian

Schnittlauch verträgt auch lichten Schatten bzw. Halbschatten. Regelmäßig gießen. Bei der Ernte einen Teil der Halme ca. 5 cm über dem Boden abschneiden, dann treibt er gut nach. Die Blüten sind essbar und eine hübsche Dekoration für Salate und Co. Außerdem ist Schnittlauch ausdauernd und hält somit länger.

Petersilie ist eine 2-jährige Pflanze. Die Ernte erfolgt im ersten Jahr ab Sommer (bei Anbau als Samen) und im Folgejahr bis vor der Blüte. Wenn Petersilie blüht, bitte nicht mehr ernten, da sich ein Giftstoff (Apiol) in den Blättern anreichert. Regelmäßig gießen, denn Petersilie braucht viel Wasser.

Dille sollte man am Balkon anbauen. Die Pflanze ist einjährig, d.h. sie wird im ersten Jahr geerntet. Danach geht sie ein. Üblich ist die Ernte der Triebspitzen als Gewürz und für Saucen. Sie verträgt auch lichten Schatten.

Thymian ist eine ausdauernde, d.h. mehrjährige Pflanze und gut frostverträglich, er ist also auch für den Balkon geeignet. Sie ist anspruchslos, braucht weniger Wasser als die anderen Kräuter und die Blätter können auch getrocknet verwendet werden. Zu Ernte immer ganze Zweige abschneiden, jedoch im ersten Jahr wenig ernten, da sonst die Pflanze zu sehr geschwächt wird.

Was für Kräutertöpfe am Balkon gilt

Hier können alle erwähnten Kräuter gepflanzt werden, vor allem beim Basilikum ist Vorsicht geboten bei den aktuell noch schwankenden Temperaturen. Zusätzlich eignen sich für den Balkon alle gängigen Kräuter z.B. Salbei, Majoran, Oregano, Rosmarin, aber auch ausgefallene Kräuter wie Currykraut, Schnittknoblauch und Gewürztagetes usw.

Die Agrarwissenschaftlerin Doris Kampas gestaltet mit ihrer Firma bio-garten, vertreibt Hochbeete und hält online und offline Vorträge zum biologischen Gärtnern.