Warum graue Küchen zu den Interior-Trends 2022 zählen

Weiße Küchenfronten sind Geschichte. Mittlerweile ist Grau eine willkommene Alternative, die sich als Allzweckwaffe im Spiel mit Farben und Materialien entpuppt.

Vielseitig

Trist, trüb oder langweilig – diese Attribute werden oft als Beschreibung der Farbe Grau verwendet. Dabei tut man ihr damit unrecht, zumindest wenn es um Design geht. Denn während ein grauer Alltag redensartlich tatsächlich nichts Aufregendes ist, können Grautöne in der Küche wahre Wunder bewirken. Seit geraumer Zeit kehren sie wieder häufiger in die heimischen Stuben ein und sorgen für besondere Akzente. 
Eine solche Trendwende erkennt auch Johann Klein, Geschäftsführer des Wiener Traditionsunternehmens Möbel Klein: „Man hat sich von der klassischen weißen Küche abgewendet. Mittlerweile geht es in Richtung Grau- oder auch Brauntöne gepaart mit urbanen Holzarten.“ Weiß ist eine neutrale Farbe, die man eher in Mietobjekten verwendet. Gestaltet man sich aber seine Küche selbst, dann kann man Grau sehr gut kombinieren, so der Tipp vom Profi. 

Reif für die Insel

Der Grund für diesen Wandel ist ganz einfach. Die Architektur der Küche hat sich wesentlich weiterentwickelt und so auch der Anspruch an das Design. Anstatt eines abgeschlossenen Raumes baut man viel mehr Wohnküchen. Daher sind besonders Kücheninseln sehr beliebt, weil sie den Raum zwar optisch trennen, er aber dennoch offen wirkt. „Die Küche wird immer mehr zum Mittelpunkt eines Zuhauses, weil sie stärker in den Wohnbereich integriert wird“, so Klein. Dadurch fungiert sie auch viel mehr als Stilelement. „Man will einen Lifestyle vermitteln.“ Dies erkennt er auch daran, dass die Menschen in den vergangenen Jahren immer mehr Geld in die eigene Küche investieren würden. 
Allgemein gilt es beim Kauf einer neuen Küche bzw. einer Kücheninsel  aber auch einiges zu beachten. Hier rät Klein ganz deutlich zum Gang zum Profi. „Eine Küche hat extrem viele Anforderungen. Daher ist es auch ganz wichtig, dass man von einer geschulten Fachkraft planen lässt. Hier geht es nicht nur um Design, sondern auch um Lüftungstechnik, Farbgestaltung und Materialwissen“, erklärt er.

©nobilia-Werke J.Stickling GmbH & Co. KG

Gegensätze

Aber warum nun unbedingt graue Küchen? Ganz simpel: Das Spiel mit Farben und Materialien wird vereinfacht. 
Beim Umgang mit Grau lohnt es sich zum Beispiel mit Gegensätzen zu spielen. Neben der Kombination mit derzeit besonders im Trend liegenden schwarzen Armaturen, bietet sich die Paarung mit Holz an. Dies lockert die Küche auf und setzt warme Akzente. „Das wirkt modern und urban“, erklärt der Experte. 
Allerdings muss man auch aufpassen, dass man nicht zu viele Holzarten vermischt  oder die Küche durch den Einsatz von Steinplatten zu düster wird. Klein erklärt, dass man zwar dunkelgraue Fronten verwenden kann, allerdings sollten diese  mit hellen Gesteinsplatten kombiniert werden. „Je dunkler es wird, desto schwieriger wird es“, warnt er. 

Einfarbig

Wer sich von zu vielen Akzenten gestört fühlt und sich eher am Minimalismus orientiert, kann auch bei Grautönen fündig werden.  Unifarbene Küchenfronten sind gerade sehr begehrt. Profi Klein rät zu einem zarten Grauton zu greifen. Dezente Highlights lassen sich dann beispielsweise durch Glaswände oder Elektrogeräte  setzen. 
Die Kombinationsmöglichkeiten sind also schier unendlich. Ob mit Holz, Stein, verschiedenen Farben oder unifarben – graue Küchenfronten oder graue Elemente werden mit einfachen Handgriffen schnell zum Highlight im Raum. Von der sonst oft  kolportierten Tristesse oder Langeweile kann hier also absolut keine Rede sein! 

Über Sandra Rabalder

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