Star-Designer Sebastian Herkner: „Trend zum Slow-Design“
Für Wittmann entwarf Sebastian Herkner ein smartes Sofa. Im Gespräch erzählt der Deutsche, wie wichtig das Slow-Design ist.
Tradition und Moderne bilden im Design immer wieder wunderbare Synergien. Aktuell beeindruckt Wittmann mit einer smarten Sofa-Serie, die vom deutschen Stardesigner Sebastian Herkner entworfen wurde. Dabei erfüllt die Kollektion Marlow jene Ansprüche, die sich pandemiebedingt überall verändert haben.
Sebastian Herkner: Wir haben zu Beginn der Pandemie angefangen und deshalb war von vornherein alles sehr digital. Auch ich lag daheim auf meiner Couch, hatte meine Calls, musste mein Designstudio managen. Dann merkt man schnell, was man am Sofa alles braucht. Bei Marlow kann man die Seitenlehne hochklappen, hervor kommt ein Stromstecker, mit USB-Anschlüssen, als praktisches Ad-on. Gleichzeitig ist darunter auch eine Tasche, in der sich etwa der Laptop oder etwa Fernbedienungen verstecken lassen.
Vorerst mal, ja. Nicht jeder hat das große Anwesen in Miami oder Südfrankreich und wir sehen ja in Großstädten, wo diese Wohnblöcke entstehen. Die meisten Wohnungen sind da unter 80 qm. Dennoch wohnen darin Menschen, die Wert auf Qualität legen, auf Komfort und auf Nachhaltigkeit.
Ich glaube, es gibt vor allem eine länger anhaltende Strömung hin zu Slow Design. Qualität, Herkunft und Regionalität werden immer wichtiger. Auch das Know-how von Manufakturen, wie Wittmann, gewinnt wieder an Bedeutung. Der große Onlinehändler ist nicht interessiert daran, etwa einen Bezug zu erneuern. Doch das ist nicht mehr zeitgemäß.
Das wird sich zeigen. Aber ich finde, Möbel müssen Möbel bleiben. Ich bin ein Verfechter der Echtheit, der Materialität. Das Menschliche an Produkten ist mir wichtig.
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