Heimkino: Der perfekte Fernseher für zu Hause

Ob Smart-Home-Lösungen, ein TV-Gerät für die Terrasse oder ein Projektor, der fast so gut wie ein echter Fernseher ist, fast alles ist möglich.

Die Corona-Pandemie hat uns nahezu gezwungen, mehr fernzusehen. Die Wirt’n waren zu, Theater, Kino, Konzerte – Fehlanzeige. Und Reisen war sowieso kein Thema. Was liegt also näher, als das Kino im Wohnzimmer daheim aufzurüsten. Wenn man jetzt also in ein neues Fernseherlebnis zu Hause investieren will, auf was sollte man achten und was sind die derzeit angesagtesten Trends?

Was will ich

Der Weg zur Auswahl des richtigen Fernsehers besteht aus drei Schritten, erklärt Thomas Chuchlik, Geschäftsführender Gesellschafter der HeimkinoWelt. Wie will ich das Gerät installieren, was will ich technisch und wie ist die Räumlichkeit beschaffen, in der ich schaue? „Und man sollte schon etwas Geld in die Hand nehmen, um die 1.500 bis 2.000 Euro“, rät er. „Aber dann hat man wirklich eine technisch schöne Lösung.“ Nach oben gibt es sowieso keine Limits.

Kein Kabelsalat

„Will ich das TV-Gerät an die Wand hängen, aber die Anschlüsse sind unten oder weiter weg, empfiehlt sich eine externe One-Connect-Box, wie sie etwa alle High-End-Samsung-Geräte haben“, sagt Chuchlik. Die Anschlüsse sind ausgelagert, man muss nicht mehr alle Kabel zum Fernseher führen, sondern nur zur externen Anschlussbox. Zwischen dieser und dem TV-Gerät ist dann nur mehr ein dünnes Glasfaserkabel, dass die Geräte verbindet.

8K für brilliante Farben, etwa von LG

©LG

Bei der Technik ist vor allem die Bildqualität entscheidend. 4K-Geräte haben mit 4.096 x 2.160 Pixel rund vier mal so viele Bildpunkte wie ein Full-HD-Gerät, 8K mit 8.192 x 4.320 Pixel acht Mal so viele.

©Heimkinowelt/Martin Riedmann

„Doch es sind nicht nur die Pixel, die den Unterschied ausmachen, sondern die gesamte Panelqualität. Wenn Sie jetzt einen 8K-Fernseher kaufen, kriegen Sie bei jedem Hersteller automatisch die Top-Panelqualität mit dem Top-Bildprozessor drinnen.“ 

Thomas Chuchlik, HeimkinoWelt

Ob man nun einen QLED von Samsung, einen OLED von LG oder einen Sony Bravia nimmt, ist Geschmacksfrage. Bei günstigen Fernsehern sei das Problem, dass die Leuchtmittel nicht hinter dem Bild sitzen, sondern im Rand und seitlich reinstrahlen. Je größer der Fernseher wird (65 Zoll und mehr), desto schlechter wird diese Technik. „Somit hat man keine homogene Ausleuchtung mehr. Ich empfehle daher meinen Kunden immer, wenn möglich einen Active-LED zu nehmen, sprich die LEDs sitzen nicht im Rand, sondern hinter dem Fernseher.“

Der Sero von Samsung ist speziell für Smartphone-User konzipiert. Er lässt sich drehen

©Samsung

Sweet Smart Home

Als Trend ortet Chuchlik derzeit Smart-Home-Lösungen, wo im Fernseher alles integriert ist, etwa sämtliche Streamingdienste, verbunden mit einer Stereoanlage oder einem gut integrierten Surround-System, gesteuert über das Handy. Dank Multi-Home-Audio könne man den Ton auch in den Garten, auf die Terrasse oder ins Badezimmer mitnehmen. „Das ist gerade bei einem Neubau interessant, da man gleich in Wänden und Decken Einbaulautsprecher verbauen kann“, sagt Chuchlik, der seit mehr als 20 Jahren Unterhaltungselektronik anbietet.

The Terace von Samsung, ein TV-Gerät für draußen

©Samsung

Apropos Terrasse: Wer gerne draußen schaut, für den ist der „Terrace“ von Samsung eine Option. Die Geräte sind staub- und spritzwassergeschützt und haben eine erhöhte Helligkeit, sodass sie auch im Sonnenlicht gut funktionieren.

Ein Bild von einem Fernseher

Der primäre Wunsch des Kunden sei es ja, den Fernseher gar nicht zu sehen, gibt Chuchlik zu bedenken. „Eigentlich will keiner einen 85-Zoll-Fernseher an der Wand hängen haben, weil wenn er ausgeschalten ist, ist er schwarz.“ Mit „The Frame“ hat Samsung versucht, das Problem zu lösen. Wenn der Fernseher aus ist, lässt man sich ein Bild anzeigen. „Nur, das Fernsehbild ist optimiert dafür, dass es ausschaut wie ein Bild an der Wand, mit einer speziellen Beschichtung, einer matteren Oberfläche und einer anderen Hintergrundbeleuchtung. Als Fernsehgerät ist er aber nur sekundär geeignet“, sagt Chuchlik.

The Frame von Samsung, ein Bild von einem Fernseher

©Samsung

Ultra-Kurz oder doch Front

Auch Projektoren sind ein absolutes Topthema. Man unterscheidet dabei zwischen Frontprojektion und der Ultra-Kurz-Projektion. „Mit dem klassischen Frontprojektor kann man viel größer projizieren als mit einem gewöhnlichen TV-Gerät. Der Nachteil – man muss abdunkeln können, es ist kein Fernsehersatz für untertags“, sagt der Spezialist.

Für einen Projektor braucht man einen dunklen Raum

©Samsung

Dieses Problem versucht die Ultra-Kurz-Projektion zu beheben. „Das ist ein Projektor, der ganz weitwinkelig von unten in ca. 30 cm Abstand ein bis zu zwei Meter großes Bild an die Wand projiziert.“ Für eine gute Qualität benötigt man allerdings eine eigene Rahmenleinwand mit spezieller Beschichtung. „Es ist zwar noch nicht Fernsehqualität, aber es ist deutlich besser als eine Frontprojektion. Wenn man einen Fernseher mit mehr als 85 Zoll haben will, der aber keine 150.000 Euro kosten soll, dann ist das eine technisch sehr gute Lösung, weil das System auch ziemlich gut tageslichttauglich ist“, sagt Chuchlik.

Ultra-Kurz-Projeketor: Schon fast so gut wie ein Fernseher

©Samsung

The Wall

Und wenn man 150.000 Euro und mehr zum Ausgeben haben sollte: „The Wall“ von Samsung ist derzeit die Krönung des Fernsehens.

Oliver Scheiber

Über Oliver Scheiber

Geboren im Salzburger Pinzgau hat es mich zwecks Studium nach Wien verschlagen. Seit 2004 beim Kurier, zuerst in der Chronik als Producer und Gerichtsberichterstatter tätig, später Chef vom Dienst. Seit 2016 im Ressort Thema, seit September 2020 Ressortleiter.

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