Eine Frau liegt mit Trainingsschuhen im Bett.

Warum halten unsere Neujahrsvorsätze meist nur wenige Wochen?

Die Neujahrsvorsätze sind schnell vergessen. Warum das so ist und was es mit dem Quitter's Day auf sich hat.

Schon mit dem Marathontraining begonnen? Ein Rennrad für die Eroberung der Großglockner Hochalpenstraße zugelegt? Die Ernährung auf das Motto Ballaststoffe treffen auf Chiasamen, Kohlgemüse auf Granatapfelkerne umgestellt? Die Hausbar samt und sonders aus dem Haus verbannt?

Es müssen nicht immer die großen Neujahrsvorsätze sein. Einmal wöchentlich zum Frühschwimmen um 7 Uhr ins Bad? Klingt machbar. Aber Ausreden sind schnell zur Hand: zu früh, zu dunkel, zu kalt, das Becken zu voll. Wer könnte da widersprechen? Selbst erlebt.

Wer jetzt noch nicht begonnen hat, kann es gleich wieder bleiben lassen. Denn der 19. Jänner naht.

Mit dem Quitter's Day sind die Neujahrsvorsätze vorbei

Und der gilt als der Quitter's Day. Das soll der Tag sein, an dem ein Großteil der Menschen die Neujahrsvorsätze über Bord wirft. Und sollte es nicht der 19. Jänner sein – die Erfolgsaussichten für ein besseres Leben sind gering. Eine englische Studie unter 3.000 Menschen aus dem Jahr 2012 ergab, dass 88 Prozent ihre Vorsätze nicht einhalten. Und das ist auch kein Wunder. 

Denn die meisten Vorsätze basieren auf dem "Alles-oder-Nichts-Denken" und sie verlangen nach Perfektion, wie die Psychotherapeutin Amy Morin in der Zeitschrift Psychology Today schreibt.

Wer sich vornimmt, fünf Tage pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen und dann einmal auslässt, kann meinen, versagt zu haben. "Diese Starrheit kann schnell zu einem Burn-out führen", warnt sie.

Andere Vorsätze seien laut Morin zum Scheitern verdammt, weil sie vage und unrealistisch sind. Mit "Ich möchte gesünder leben" alleine kommt man nicht weit. Ebenso wenig mit dem Vorhaben, einen Ultratriathlon mit 10 km Schwimmen, 421 km Radfahren und 84 km Laufen zu schaffen. Und ohne Struktur geht sowieso nichts. Wer beispielsweise gesünder essen will, muss sich auch Zeit fürs Kochen und Einkaufen nehmen.

Ein Grundstück am Attersee kaufen?

Dann doch das Jahr realistisch beginnen. Oder andere Ziele setzen. Ein Seegrundstück am Attersee kaufen, beispielsweise. Da muss man nicht so früh aufstehen und kann auch ungestört schwimmen. Aber ob der Vorsatz so Erfolg versprechend ist?

Frage der Freizeit

Hier schreiben Autoren und Redakteure abwechselnd über Dinge, die uns alle im Alltag beschäftigen.

Daniel Voglhuber

Über Daniel Voglhuber

Redakteur bei der KURIER Freizeit. Er schreibt dort seit Dezember 2020 über Reise, Kultur, Kulinarik und Lifestyle. Also über alles, was schön ist und Spaß macht. Er begann 2011 als Oberösterreich-Mitarbeiter in der KURIER-Chronik, später produzierte er lange unterschiedliche Regionalausgaben. Zuletzt war er stellvertretender Chronik-Ressortleiter.

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