Austern und Champagner beim Silvester-Warm-Up

Mann aß Austern und infizierte sich mit fleischfressenden Bakterien

Der 54-jährige US-Amerikaner starb, nachdem er sich mit dem Bakterium Vibrio vulnificus infiziert hatte.

In den USA starb ein 54-jähriger Mann nach dem Verzehr von rohen Austern - die Meeresfrüchte waren mit einem fleischfressenden Bakterium infiziert. Die Identität des Toten gab die Gesundheitsbehörde nicht bekannt: Der US-Amerikaner hatte die Austern im Fachmarkt The Fruit Stand & Seafood in einem Vorort von St. Louis gekauft.

Die Austern waren mit dem Bakterium Vibrio vulnificus (Gattung Vibrionen) infiziert, das durch den Verzehr von rohen oder nicht ausreichend gekochten Austern sowie anderen Schalentieren übertragen wird. Zu den Symptomen der verursachten Vibriose gehören Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber und Schüttelfrost.

Höchstwahrscheinlich waren die Austern bereits infiziert, als sie verkauft wurden. Derzeit arbeiten Experten an der Rückverfolgung, um die Herkunft der Muscheln festzustellen. Die US-Behörde beschlagnahmte alle Austern des Markts und forderte Konsumenten auf, bereits gekaufte Muscheln aus diesem Geschäft wegzuwerfen.

Todesfälle

Generell kommen Vibrionen weltweit sowohl in Süß- als auch Salzwasser vor, beispielsweise in Flussmündungen/Buchten, Bodden/Lagunen, Brackwasser und z. T. auch in Binnenseen wie dem österreichischen Neusiedler See. Die bekannteste Art ist der Cholera-Erreger. Einige Arten können auch bei Fischen Erkrankungen auslösen.

Tödliche Infektionen mit Vibrio vulnificus sind selten und treten typischerweise bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Manche Patienten benötigen Amputationen, um zu überleben.

Das Bakterium kommt vor allem in den Sommermonaten in warmen, küstennahen Gewässern vor. Es kann auch offene Wunden infizieren, wenn diese mit verunreinigtem Wasser in Berührung kommen, wird aber nicht von Mensch zu Mensch übertragen.

Vibrio vulnificus ist für mehr als 95 Prozent der Todesfälle im Zusammenhang mit Meeresfrüchten in den USA verantwortlich, wo die Sterblichkeitsrate für die bakterielle Infektion nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei rund 33 Prozent liegt. Im Jahr sterben 100 US-Amerikaner an einer Infektion.

Infektionen könnten steigen

Eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift Scientific Reports ergab, dass sich Infektionen mit Vibrio vulnificus wegen der Erwärmung der Meere im Osten der USA in den nächsten 20 Jahren verdoppeln könnten.

Um das Risiko einer Ansteckung zu verringern, empfiehlt die US-Seuchenschutzbehörde CDC, keine rohen Austern und Schalentiere zu essen, zudem sollte man sich nach dem Umgang mit Schalentieren gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen.

Die Behörde rät außerdem, nicht mit Wunden baden zu gehen bzw. diese nach Berührung mit Salzwasser, gründlich zu waschen.

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