Garten und Klimawandel: Was uns in Zukunft blüht

Wie man einen Garten anlegen muss, damit man noch lange Freude an ihm hat - auch in Zeiten des Klimawandels.

Frostige Nächte werden selbst im Winter seltener, und auf Niederschläge wartet man oft Wochen. Regnet es doch einmal, dann fließt das Wasser manchmal in Strömen – der Starkregen schadet dem Garten eher, als dass er ihm nutzt.

Der Klimawandel ist in unserem Garten angekommen. Zeit zum Umdenken. Wie ein Garten zukünftig aussehen muss, darüber hat sich die Gartenexpertin Veronika Schubert in ihrem Buch „Gärtnern im Wandel“ Gedanken gemacht.

Jeder, der einen eigenen Garten oder auch nur einen bepflanzten Blumentopf besitzt, hilft – laut Schubert – im Kampf gegen den Klimawandel. Denn jedes noch so kleine Stück Grün verbessert das Mikroklima und macht so sommerliche Hitzeperioden etwas erträglicher. Weil Umweltschutz für Gärtnerinnen und Gärtner oberstes Gebot sein sollte, wäre es gut, „auf Kunstdünger, Insektizide und Torf zu verzichten“.

Karotten und Lauch

Doch was tut man, wenn die Schädlinge anfangen, das geschätzte Gemüse anzuknabbern? Hier ist die richtige Nachbarschaft entscheidend. „Wer unterschiedliche Pflanzen nebeneinander setzt, der sorgt zum einen dafür, dass der Boden nicht einseitig ausgelaugt wird, und so weniger Nährstoffzufuhr benötigt“, sagt Schubert. Gleichzeitig vertreibt er so manch ungeliebtes Insekt: Zwiebeln und Lauch halten etwa die Möhrenfliege von der Karotte fern. Das Bohnenkraut schützt vor Läusen, während die Kapuzinerkresse Schädlinge wie Kohlweißlingsraupen oder Blattläuse auf sich zieht. Salat hält dagegen den Radieschen die Erdflöhe vom Leib.

Übrigens: Wer Tiefwurzler wie Pastinaken oder Tomaten im Garten hat, muss diese auch während Trockenperioden weniger oft gießen.

Und manche Pflanzen sind wahre Klimagewinner, weil sie lange Trockenperioden gut wegstecken, manche kommen sogar mit Starkregen zurecht. Bei den Bäumen sind das zum Beispiel die Blasen- und die Blumenesche, die Hopfenbuche, der Lederhülsenbaum und der Felsenahorn, dessen Blüten im Frühjahr eine Attraktion für Bienen sind.

Sträucher und Stauden

Wer keinen Platz für Bäume hat, der kann in seinem Garten Felsenbirne, Mönchspfeffer oder die Prachtspiere setzen. Auch Blütenstauden wie die Elfenblume, die Fetthenne oder die Prachtkerze machen dem Gartenbesitzer noch lange eine Freude.

Manche Kräuter halten sich sogar mit etwas Glück über Jahre und trotz Trockenheit: Der Rosmarin kann sich zu einem stattlichen Strauch auswachsen, auch der Lavendel gedeiht in unseren Breitengraden mittlerweile wunderbar. Besonders wohl fühlt sich die Sorte Hidcote Blue. In sehr rauen Lagen bedeckt man die violette Schönheit im Winter mit etwas Reisig. Auch Oregano, Salbei oder Thymian fühlen sich in unseren Gärten wohl.

©Veronika Schubert

Über das Buch

„Gärtnern im Wandel“ von Veronika Schubert

erschienen im Servus Verlag (16 Euro)
erhältlich z.B. bei Amazon

Ute Brühl

Über Ute Brühl

Meist schreibe ich über so ernste Dinge wie Schule und Wissenschaft. Daneben widme ich mich immer wieder den schönen und heiteren Dinge des Lebens - dem guten Essen oder dem Gärtnern zum Beispiel.

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