Diese Verbote muss man bei Fernreisen beachten

Viele schöne Länder haben sehr restriktive Gesetze. Worauf du auf den Malediven, auf Mauritius, Thailand und Co aufpassen musst.

Die Menschen wollen weg. Und zwar weit. Immerhin sind sie pandemiebedingt lange genug daheim gesessen. Fernreisen boomen, viele Urlaubssuchende buchen sehr kurzfristig. Wie zuletzt berichtet, stehen gerade Mauritius und die Malediven hoch im Kurs. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate stoßen derzeit auf reges Interesse. Und Thailand ist auch immer gefragt.

Ja, das sind schon sehr schöne Länder. Aber es sind auch sehr konservative Länder mit teils sehr strengen Gesetzen. Darauf musst du aufpassen, damit vor Ort kein Ungemach droht.

Malediven

Die Malediven sind das perfekte Urlaubsparadies. Tolles Wasser, tolle Unterwasserwelt, schöne Strände, Palmen. Wie man es sich halt vorstellt. Aber man darf nie vergessen, dass es ein streng islamisches Land ist, dessen Rechtsordnung sich an der Scharia orientiert. Zwar geht es auf den Touristeninseln laxer zu, Alkohol wird hier etwa ausgeschenkt und allzu sittlich muss man sich auch nicht anziehen, aber bei der Einreise ist einiges zu beachten. Verboten ist laut Außenministerium die Einfuhr von "Schweinefleisch (-produkten), Alkohol, pornografischem Material (dazu zählen bereits Zeitschriften mit spärlich bekleideten Personen) und Hunden". Ebenfalls nicht mitnehmen darfst du „gegen den Islam gerichteten Schriften“. Und religiöse Symbole anderer Religionen als der Islam wie christliche Bilder sind ebenfalls untersagt.

Drogenkonsum ist mit langen Haftstrafen bedroht. Bei Ausflüge außerhalb der Touristenressorts empfiehlt es sich, auf die lokalen Sitten zu achten. Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind illegal, auch wenn laut Außenamt keine Fälle der Strafverfolgung bekannt sind.

Und auch wenn Korallen und leeren Schneckengehäuse zwar nett anzusehen sind, sie gehören an den Strand und ins Meer - und nicht nach Europa. Die Ausfuhr ist überdies verboten. 

Die Malediven haben ein tolle Unterwasserwelt, aber auch ein sehr strenges Gesetz

©Predrag Vuckovic/istockphoto

Mauritius

Die Regenzeit neigt sich dem Ende zu, die Insel präsentiert sich in ihrer schönsten Pracht. Aber aufgepasst, für LGBTIQ-Menschen ist es hier nicht unbeschwert: "Homosexuelle Handlungen stehen rechtlich noch unter Strafe, auch wenn eine strafrechtliche Verfolgung zuletzt nicht mehr bekannt wurde", berichtet etwa das deutsche Auswärtige Amt. Allerdings: "Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist sehr unterschiedlich ausgeprägt, in weiten Teilen des Landes herrschen konservative Werte vor, vereinzelte Bedrohungen wurden berichtet."

Auch Drogenkonsum kann unangenehm enden. Bei Delikten drohen Freiheitsstrafen von bis zu 60 Jahren Haft. Freizügigkeit wird ebenfalls nicht goutiert. Oben-ohne-Baden bei Frauen ist nicht gerne gesehen. 

©APA/AFP/LAURA MOROSOLI

Thailand

Gerade junge Menschen lassen sich hinreißen, auf einer der vielen Strandpartys in Thailand illegale Drogen zu nehmen. Und das, obwohl bekannt ist, dass der Staat hier überhaupt keinen Spaß versteht. Auf Drogenbesitz stehen rigide Strafen, die Haft kann bis zu lebenslang sein. Auf Drogenhandel kann die Todesstrafe stehen - sie wird auch bei Ausländern vollstreckt.

Aber auch Einfuhr und Gebrauch von E-Zigaretten wird mit Gefängnisstrafen von bis zu 10 Jahren bestraft. Glücksspiel ist ebenfalls nicht gerne gesehen und daher verboten. Vom Nackt- oder Oben-ohne-Baden ist dringend abzuraten.

Auch wenn sich der aktuelle König anbieten würde, dass man Witze über ihn macht: Beleidigung des Königshauses ist mit langer Haft bedroht. "Dies gilt auch für die Weiterverbreitung von Nachrichten über das Königshaus in sozialen Medien mit einem Strafausmaß von 3 – 15 Jahren für jede Einzelaktivität", warnt das österreichische Außenamt. Das Zerknüllen von Geldscheinen, wo der König abgebildet ist, solltest du auch unterlassen.

Und beim Besuch religiöser Stätten sollst du auf angemessene Kleidung achten (langes Gewand, Ablegen der Schuhe, etc.).

Eine Full Moon Party in Thailand. Hier sind trotz strenger Gesetze oft illegale Drogen im Umlauf.

©APA/AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA

Vereinigten Arabische Emirate

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben in den vergangenen Jahren massiv an Touristen zugelegt. Und auch wenn man sich dort gerne als Ort des Spaßes verkauft, spaßig sind die Gesetze nicht. Und dementsprechend kommen Besucher auch immer mal wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Schon bei Kleinigkeiten: "Mit Gefängnisstrafen ist bei kleineren Vergehen wie Oben-Ohne-Baden, Alkoholisierung, rüdem Gestikulieren, Glückspiel (auch ohne Geldeinsatz) und Ähnlichem zu rechnen", schreibt das österreichische Außenamt. 

Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit ist ein Strafbestand. Bier, Wein und Schnäpse gibt es in lizeniserten Lokalen und Geschäften. Im Emirat Sharjah herrscht ein totales Alkoholverbot. Müßig zu erwähnen, dass es bei Drogenkonsum - auch bei kleinen Mengen - zu drakonischen Strafen kommt. Mit Beleidigungen sollte man sparsam sein. Denn schon Beschimpfungen und obszöne Gesten in der Öffentlichkeit können zur Haft führen. 

Besonders streng wird es beim Thema Sexualität: Homosexualität ist verboten, wie auch der (heterosexuelle) Austausch von Zärtlichkeiten. Außerehelicher Sex ist strafbar. Und das Außenamt rät Opfern sexueller Gewaltverbrechen eingehend, "vor der Kontaktierung der Polizei und dem Ergreifen jeglicher rechtlicher Schritte die österreichische Botschaft zu konsultieren".

Nach Dubai kommen viele Touristen, weil man sich hier als Spaßort inszeniert. Die Gesetze sind aber gar nicht spaßig.

©Getty Images/franckreporter/istockphoto

Sri Lanka

Auch Sri Lanka zieht immer mehr Touristen an. Das Land versteht wie die Emirate oder die Malediven keinen Spaß, wenn es um die Religion - in diesem Fall den Buddhismus - geht. "Besondere Sensibilität ist beim Verhalten gegenüber religiösen Stätten und Symbolen geboten. Buddhistischen Tempeln und Statuen sollte mit Respekt begegnet werden", schreibt das Außenamt. Es ist auch verboten, sich mit dem Rücken zu einer Buddha-Statue fotografieren zu lassen. Kleidungsstücke und Tätowierungen mit buddhistischen Motiven solltest du auch nicht offen zeigen, weil diese als Beleidigung des Buddhismus empfunden werden können. Auf politische Diskussionen solltest du dich auch nicht einlassen (auch nicht virtuell in den Sozialen Medien).

Und auch hier gilt: illegale Drogen sein lassen. Besitz und Handel werden hart bestraft. Es kann die Todesstrafe drohen!

Sri Lankas Natur lockt viele Menschen an.

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Indonesien

Eine beliebte Ferndestination ist auch Indonesien mit dem Surfer-Hotspot Bali. Hier ist man - obwohl größtenteils islamisch - weniger streng als in den vorher genannten Reisezielen. Aber auf ein paar Dinge solltest du dennoch achten: Geringe Drogenmengen führen zu Freiheitsstrafen, bei Drogenhandel droht der Tod (auch für Ausländer). 

Homosexualität ist in Indonesien mit Ausnahme der Provinz Aceh nicht verboten, allerdings kommt es laut dem Auswärtigen Amt Deutschland "wiederholt zu Strafverfolgung von Betreibern und Gästen von LGBTIQ-Einrichtungen und Veranstaltungen auf Grundlage der Anti-Pornographiegesetzgebung". Und auch sexuelle Handlungen von Gleichgeschlechtlichen würden wenig toleriert.

Bali ist ein beliebtes Reiseziel für Surfer. 

©EPA/MADE NAGI

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