Südpazifik-Tour: Abenteuerlicher, als man sich erträumt

Atolle wie Perlenreihen, Strände wie Staubzucker, fast immer Badetemperaturen – die gängigen Südsee-Klischees sind wahr.

Manche Worte erzeugen träumerische Verzückung. Zum Beispiel Südsee. Dabei muss es gar nicht beim Traum bleiben, man kann die blaue Seite des Planeten tatsächlich besuchen. Auch wenn die Anreise im allerbesten Fall fünfundzwanzig Stunden (und wegen des Zeitunterschieds zwei Nächte im Flugzeug) dauert, es zahlt sich aus. Apropos zahlen: Nicht überall wird man für ein Zimmer mit Strandblick so empfindlich zur Kasse gebeten wie etwa in Französisch-Polynesien. Doch sogar dort gibt es Alternativen für Leider-nicht-Millionäre.

Denn wer sich in das Abenteuer Südpazifik stürzt, braucht einen Überblick. Nicht überall ist der Traum gleich, es gibt für jeden das passende Stück davon.

©Wolfgang Godai

Wer keinen Overwaterbungalow auf einem der Motus (die Trauminseln, die ein Atoll begrenzen) braucht, findet leistbare Hotels auf den Hauptinseln, sogar in Bora Bora, Moorea oder Fidschi. Bilderbuchstrände zum Schwimmen und Schnorcheln gibt es auch auf den Cook Islands, mit jenen auf dem Aitutaki-Atoll sogar mitunter die schönsten des ganzen Pazifiks. Oder auf der größten Südseeinsel Neukaledonien mit dem zweitgrößten Barriereriff der Welt sowie ein paar traumhaft schönen Badeinseln wie Ouvea oder der Île des Pins.

Viel ursprünglicher geht es auf den weniger bekannten, aber teils umso größeren Inselgruppen zu. Das viertausend Kilometer lange Mikronesien etwa hat eine einmalige Unterwasserfauna, ohne Boot geht aber gar nichts. Auf der Hauptinsel Pohnpei, einem der regenreichsten Orte der Welt, kann man durch Mangroven- und Urwälder pirschen, mit Nan Madol findet man sogar eine antike Ruinenstadt. Hier gibt es günstige Hotels und tolle Meeresfrüchte.

©Wolfgang Godai

Das gilt auch für die südlich davon gelegenen Salomonen. John F. Kennedy hatte zwar nichts davon. Als junger Marinesoldat wurde sein Schiff im Zweiten Weltkrieg von den Japanern versenkt, auf der abenteuerlichen Flucht brachte er sich von Insel zu Insel schwimmend in Sicherheit. Eine davon heißt jetzt nach dem späteren US-Präsidenten, sie liegt nah an der Schnorchler- und Taucherinsel Gizo. Ein Naturidyll. Nur Angst vor Moskitos darf man nicht haben.

Schönheit und Zerstörung

Bungalow auf Gizo - eine Insel der Salomonen

©Wofgang Godai

Wer Strapazen und Enttäuschungen scheut, sollte manche Inselstaaten meiden. Es sei denn, man verfügt über ein Segelboot und kann einsame Eilande ansteuern. Etwa in Kiribati und Tuvalu, wo es kaum Infrastruktur gibt, dafür auf den Hauptinseln völlig verschmutzte Strände und Endzeitmentalität der Bewohner. Sie wollen weg, dem steigenden Wasserspiegel entkommen.

Viel besser ist es auch auf den Marshall Islands nicht, das kleine Nauru, einst reich durch Phosphatabbau, ist nur noch ein Mahnmal für zerstörte Natur. Gemeinsam ist diesen Ländern auch die extrem feuchte Hitze dank der Äquatornähe. Moskitos lieben das.

Der Vulkan Yasur auf Vanuatu

©Wolfgang Godai

Tonga hat viele tolle Strände wie etwa auf Fafa Island, leider ist derzeit wegen des Vulkanausbruchs mit darauf folgendem Tsunami kaum etwas davon zu sehen. Auf Tanna Island, das zum touristisch recht gut entwickelten Vanuatu gehört, ist hingegen der Vulkan Yasur das Besucherhighlight schlechthin. So nah beieinander liegen Schönheit und Zerstörung.

Die vielleicht vielfältigste und ursprünglichste Inselgruppe ist Samoa. Üppige, farbenfrohe Natur, sehr freundliche Menschen, tolle Einblicke in die Kultur, herrliches Essen, gute Infrastruktur – ein paar hübsche Badestrände gibt es natürlich ebenfalls. Zwar auch noch polynesisch, aber ganz anders ist einer der entlegensten Archipele des Pazifiks, die Osterinsel. Mit den Moais, den gewaltigen Steinstatuen, ist sie berühmt geworden.

©Wolfgang Godai

Will man dort baden, sollte man im europäischen Winter kommen. Eine gute Option für die meisten Südseeinseln, denn in unserem Sommer, der eigentlichen Hauptsaison ist, kann es nachts kühl werden, je südlicher sie liegen. Die Unterkünfte, meist traditionell errichtete Fales, haben undichte Klappfenster und Öffnungen unter den Dächern. In der heißen Jahreszeit angenehm, in der kühleren zieht kalter Meereswind direkt aufs Bett.

Wer nun Sehnsucht bekommen hat: Die meisten großen Reiseanbieter haben die Südsee im Programm. Der österreichische Veranstalter Coco Weltweit Reisen organisiert Pauschalreisen zu allen hier genannten Destinationen.

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