Tosender Applaus für die Schönheit der Natur: die Krimmler Wasserfälle sind ein Ereignis 

Goldrausch mit Aussicht: Tipps für ein Wochenende in den Hohen Tauern

120 Tonnen Gold sollen bis heute in der Salzburger Goldberggruppe lagern – also ab ins Raurisertal! Oder ins Haibachtal, wenn es auch Smaragde sein dürfen. Spoiler: Reich wird man davon nicht.

Ich packe in meinen Koffer

  • Gummistiefel für die Gold- oder Smaragdsuche. Ausleihen geht auch.
  • eine eigene Goldwasch-Rinne, gibt es online zu kaufen. 
  • das „Handbuch für Schatzsucher“, in der Neuausgabe aus dem Jahr 2023 (Verlag f. Sammler) 

Von Nicola Afchar-Negad

Die Frage, warum man etwas Ungewöhnliches unternimmt, stellt sich gar nicht. Die Begründung könnte ganz einfach die Lust am großen Abenteuer sein.“ Wer will da Bergsteiger-Legende Heinrich Harrer   widersprechen? Man muss dafür aber nicht die Eiger-Nordwand besteigen, man kann das von Harrer zitierte große Abenteuer durchaus auch durch kleine ersetzen. Gold waschen wäre so ein Beispiel. 

Über 170 Jahre nach dem „California Gold Rush“ zieht das Thema noch immer. Im Nationalpark Hohe Tauern, genauer gesagt im Raurisertal, frönt man bis heute der Schatzsuche. Einst kamen zehn Prozent  des weltweiten Goldvorkommens aus der Goldberggruppe. Und auch wenn der Stollen heute komplett zu ist – ein bisschen was von den geschätzten 120 Tonnen, die noch da sein sollen, findet dann doch immer wieder seinen Weg nach unten. Die abgelösten Goldplättchen werden über Bäche abtransportiert und lagern sich schließlich an Stellen ab, wo die Strömung schwächer wird. 

Und genau dort trifft man Theo Huber, 70 Jahre alt, im Winter Skilehrer, im Sommer Pächter des Goldwaschplatzes Bodenhaus. „Seit 17 Jahren schon“, wie er ergänzt. Den Platz selbst gebe es bereits seit den 1970er-Jahren  – und heuer komplett neu. Ende des letzten Sommers wurde er vermurt, „da stand nichts mehr“, erklärt das Urgestein. Im Juni soll aber alles wieder passen und die Saison losgehen. Und Huber, den wohl kaum einer auf 70 schätzen würde, steht dann wie jedes Jahr in seiner Weste mit den vielen Ansteckern neben seinen Goldwäschern und gibt Tipps – in seiner unvergleichlichen, man könnte sagen ungeschliffenen, Art.

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Anleitung zum Goldwaschen 

„Am Anfang kann es keiner“, lacht Theo Huber schelmisch. „Sie haben immer alle Angst, dass sie beim Schwenken der Pfanne aus Versehen das Gold verlieren. Das ist aber unmöglich, Gold ist das schwerste Mineral – sogar schwerer als Blei.“ Irgendwann hat man den Schwenk dann aber raus und steht mit Gummistiefeln, Pfanne und kleiner Plastikphiole im Wasser. Stundenlang versteht sich. „Es heißt nun mal Gold waschen und nicht Gold pflücken“, gibt sich Huber ein bisschen süffisant. Er darf das, der Goldplatz ohne ihn – unvorstellbar. Das betonen diejenigen, die immer wieder kommen, auch wenn sie auf ihr „Bis nächstes Jahr!“ schon mal ein „Ist das eine Drohung?“ kassieren. 

Was für ein Blick! Das Raurisertal von oben betrachtet

©tvb rauris/lukas pilz

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