Im Korallenriff schnorcheln vor der Fidschi-Insel Vanua Levu.

Tagebuch aus dem Paradies: Fidschi ganz persönlich

Der Staat im Südpazifik, der sich über dreihundert Inseln erstreckt, gilt als Traumdestination - ein Bericht über Inselhopping.

Dreiunddreißig Stunden. So lange dauerte die Anreise auf die Fidschi-Inseln. Nun liege ich in der Hängematte vor dem Bungalow des Barefoot Manta Resorts mit Blick aufs Meer und gewöhne mich langsam an die „Fiji Time“. Elf Stunden Zeitverschiebung, die Hitze, die Feuchtigkeit: Man schaltet  automatisch einen Gang zurück.

Die Fidschi-Time, an die man sich erst gewöhnen muss.

©Oliver Bolch

Ich befinde mich auf einem kleinen Eiland der Yasawa-Inseln. Die Inselgruppe ist bekannt für ihre von Palmen gesäumten Sandstrände und – Ältere erinnern sich – als Drehort  des Hollywood-Films „Die blaue Lagune“ (1980) mit Brooke Shields. Vom Strand aus schnorchelt man  über ein kleines Riff und kann dabei  bunte Fische und Korallen beobachten. Unvermittelt ertönt ein Gong – das Signal, dass Mantarochen aufgetaucht sind. Per Boot geht es zur Drawaqa-Passage, einem natürlichen Kanal, in dem Urlauber mit den Mantas  schnorcheln. Jedes Jahr zwischen April und November lassen sich diese Rochen, übrigens die größten ihrer Art, in dieser Passage beobachten, wie sie auf der Suche nach Nahrung durch das Wasser gleiten.

Mit dem Katamaran zurück nach Nadi

Auch ich gleite weiter. Nach fünf Tagen auf den Yasawa-Inseln geht es mit dem Yasawa Flyer, einem Katamaran-Schnellboot, zurück in die Stadt Nadi am Festland – so wird die Hauptinsel Viti Levu von den Einheimischen genannt.

Mit 60.000 Einwohnern ist Nadi zwar nur die  drittgrößte Stadt des Landes, dank des internationalen Flughafens aber gut frequentiert. Hier lernt man  verschiedenen Kulturen des Archipels kennen. Die rund 900.000 Fidschianer sind ein multikulturelles Volk mit vielen Religionen, die sich auch in der ethnischen Zugehörigkeit spiegelt. Die ursprünglichen Bewohner Fidschis, iTaukei genannt, stellen  die größte Bevölkerungsgruppe und gehören einer der  vielen christlichen Glaubensrichtungen an. Die zweite große Gruppe sind  Inder, die vorwiegend Hindus sowie Muslime sind. Hinzu kommen Minderheiten wie Chinesen, Europäer und Einwohner anderer Pazifikinseln. Nicht verwunderlich, ist eine Sehenswürdigkeit der Stadt ein Tempel:  der Sri Siva Subramaniya Swami,  geschmückt mit farbenprächtigen Holzschnitzereien  indischer Hindu-Gottheiten.

Eine Twin-Otter-Maschine (nur für neunzehn Passagiere!) der lokalen Fluglinie Fiji Link bringt mich nach Vanua Levu, der zweitgrößten Insel. Aus der Kabine erspäht man unzählige kleine der insgesamt 333 Inseln, inmitten eines türkisen Meeresteppichs. Viele sind umgeben von Korallenriffen.

Savusavu: Kokosöl, Seegurke und Sandelholz

Ankunft in Savusavu. Die Kleinstadt hat einen Hafen mit einer Tiefwasserbucht, der ursprünglich für den Handel mit Kopra (daraus wird Kokosöl gewonnen), Bêche-de-mer (eine Art Seegurke) und Sandelholz genutzt wurde. Heute ist die Stadt eines der wichtigsten Segelzentren auf Fidschi und zieht Jachten und Aussteiger aus aller Welt an. Ob Kajakfahren auf einem Salzsee, Wasserfall-Wanderungen oder Tubing auf einem Regenwaldfluss: Für die tollen Outdoor-Möglichkeiten in der Umgebung ist eine Woche  in Savusavu zu kurz. Und das Tauchen in der riesigen Natewa Bay ist noch ein Geheimtipp. Durch die geringe Infrastruktur sind hier pro Tag höchstens zwei Tauchboote unterwegs. Selten habe ich so bunte Korallenriffe gesehen.

Es ist ja ein weiter Weg, um ein paar Steine, Sand und Palmen zu sehen – wie hier auf Drawaqa Island.

©Oliver Bolch

Mit einer  eigens arrangierten Überfahrt geht’s in einem kleinen Tauchboot über die Somosomo Strait nach Taveuni. Die drittgrößte Insel wird auch  Garteninsel genannt. Die vierfache Niederschlagsmenge von Wien lässt einen üppigen grünen Dschungel mit riesigen Regenbäumen und tropischen Blumen auf der Insel wachsen. Trockenzeit? Nicht hier.


Mit einem herzlichen  Bula Maleya begrüßt mich die Hotelcrew des Paradise-Taveuni-Resorts. Diese Begrüßungszeremonie mit Willkommenslied erwartet Touristen in jeder Unterkunft. Doch Bula ist mehr als nur ein Gruß. Es ist ein Wunsch für Glück, gute Gesundheit und Lebensenergie.

Große weiße Wand

Die meisten Besucher werden von der Unterwasserwelt angezogen. Unter Tauchern ist das zweiunddreißig Kilometer lange Rainbow Reef mit seiner Great White Wall weltberühmt. Nirgendwo gibt es so eine bunte und intakte Weichkorallen-Population sowie eine vielfältige Tierwelt mit Barrakudas, Haien, Mantarochen und Riesen-Venusmuscheln  zu sehen.

Schon auch ein wenig kitschig: Fidschi by night.

©Oliver Bolch

Und noch ein Kleinod: Die Anfahrt zum Lavena Walk ist fast anstrengender als der Walk selber. Auf der Lehmpiste wird man  durchgeschüttelt. Die Exkursion entlang des Pazifiks und der grünen Küstenlinie gehört zu den schönsten auf Fidschi. Der  fünf Kilometer lange Weg führt  am Meer entlang, durch Regenwald und an kleinen Siedlungen vorbei, bis zum Wainibu Wasserfall, der für Abkühlung sorgt.

Meine drei Wochen auf Fidschi  vergehen viel zu schnell. Grandiose Landschaften, eine  wunderbare Unterwasserwelt  – doch  was bleibt, sind die Erinnerungen an die Menschen: die Gastfreundschaft, die Herzlichkeit und die Offenheit der Fidschianer.

©Grafik

Info

Anreise Mit Fiji Airways nach Nadi – entweder über Los Angeles, Singapur oder Doha und  Australien. Co2-Kompensation 150 €
(climateaustria.at)

Reisezeit Ganzjährig warm und sonnig. Trocken von Mai bis Okt., es kann nachts auf 15 Grad  abkühlen. Regenzeit Dez. bis März, April und November sind Übergangsmonate

Übernachten – Nadi: Sofitel Fiji Resort & Spa
 – Yasawa: Barefoot Manta Island Resort und Octopus Resort
– Savusavu: Savasi Island und  Daku Resort

Südsee-Spezialist Coco Weltweit Reisen hat drei Fidschi-Touren im Angebot (aber auch individuelle Reisen möglich). Preis: Zwei Wochen zwischen 3.690 € und  7.920 € p. P., exkl. Flug. coco-tours.at

Essen Fisch und Kokosnüsse  in allen Variationen. Beliebt: Kokoda, ein Ceviche auf Fidschi-Art

Allgemein tourismfiji.com, fiji.travel

Ferien-Messe Wien
Reisevorträge von Oliver Bolch demnächst (alle Infos zur Messe auf ferien-messe.at):
– Japan, Do. 16. März, bis So., 19. März, täglich jeweils um 15.30 Uhr, VIP Lounge C
– Fidschi, Fr., 17. März, bis So., 19. März, täglich jeweils um 12.45 Uhr, Reisekino 2

 

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