Zum Träumen schön: Beachlife in der Großstadt
Der neue Hype in Großstädten. Fluss- und Meeresufer werden ausgebaggert, neue Sandstrände und moderne Waterfronten errichtet. Das sorgt neben Urlaubsfeeling für ökologisches Gleichgewicht und – für Austernzucht.
Am Liesingbach wird eifrig gebaggert, auf der Donauinsel und in Kaisermühlen auch. Nicht nur in Wien, auch in Salzburg sollen neue Stadtstrände errichtet werden. Der neue Hype um die Stadtufer entstand aber nicht nur, um den Bewohnern etwas Auszeit am City-Beach zu gönnen. Denn immerhin halten sich laut Statistik Austria 49 Prozent aller Österreicher in ihrer Freizeit am liebsten im Freien auf.
Nicht nur Österreichs Stadtverwaltungen nehmen heute millionenschwere Budgets in die Hände, um neue Naherholungszentren zu schaffen. Bei der Planung neuer Ufer und Strände geht es vor allem um ökologische Renaturierungen, Hochwasserschutz und die Erhaltung bestimmter Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Erst dann denken Architekten und Stadtplaner an das Vergnügen und planen Naherholungsräume mit Mehrwert ein.
In New York ist so einer letzten Oktober fertig geworden. Mitten in der City kann man die Mittagpausen mit Sand zwischen den Zehen verbringen. Auf der Gansevoort-Halbinsel liegt Manhattans erster öffentlicher Beach. Hier gibt es natürlich keine Haie, aber schwimmen darf man trotzdem nicht. Was das Architekturbüro James Corner Field Operations, das auch die High Line entworfen hat, hier baute, kann sich sehen lassen. 70 Millionen Dollar hat die Stadt in den 5,5 Hektar großen Park investiert. Hier können Kajakfahrer anlegen, es gibt einen Sportplatz, Pinienhaine und eine Promenade mit Picknicktischen.
Demnächst wird man hier vielleicht auch Austern verkosten können – denn es wurden 20 Millionen Stück in den Gewässern ausgesät, um ihren Lebensraum wieder herzustellen. Der wichtigste Aspekt ist auch hier Ökologie: ein Salzsumpf, Unterwasserlebensräume und Gezeitentümpel sollen den natürlichen Gezeitenflusslebensraum im Hudson River erhalten.
Kopenhagen und Oslo sind bekannt für ihre traditionellen Stadtbäder. Trotzdem investierte man in Kopenhagen in einen neuen künstlichen Strand am Wasser. Das Havnevigen Hafenbad liegt direkt im modernen Viertel Islands Brygge. Und in Oslo sorgt der zwei Jahre alte 100 Meter lange Operastranda Bjørvika im Zentrum für Erholung und die Erhaltung der Fjorde
Das Hafenbad in Kopenhagen grenzt an die große Grünfläche Amager Fælled, das alte Kleingartengebiet Nokken und an den Kopenhagener Hafen. Um das Baden im Hafen zu ermöglichen, etwa im 2003 errichteten Islands Brygge, wird die Wasserqualität im Hafen immer wieder verbessert. Das Wasser im Hafen ist heute so sauber wie das in der Meeresenge Öresund. Falls es einmal zu Verschmutzungen kommt, werden alle Hafenbäder geschlossen, bis der Gezeitenfluss das gesamte Wasser ausgetauscht hat. Auch deshalb ist es wichtig, den ökologischen Kreislauf zu erhalten, visitcopenhagen.de
Während man in West-London noch eifrig an sieben Miniparks am Ufer der Themse arbeitet, ein Projekt zur Säuberung des Flusses, können Londoner den Sand im neu eröffneten Neverland Beachclub schon spüren. Auf der Dachterrasse. Auch in Dubai wird gerade eine neue Strand-Oase errichtet:
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