Schönbrunn: Dank virtueller Realität am Tisch mit Franzl und Sisi

Dank einer neuen Attraktion im Schloss Schönbrunn kann man nun intimen Momenten der Familie Habsburg beiwohnen.

Es gibt wohl kaum einen unpassenderen Ort, um in kurzen Hosen und Flipflops aufzutauchen, als das Speisezimmer von Sisi und Kaiser Franz Joseph. Passieren kann einem dieser Fashion-Fauxpas aber neuerdings im Schloss Schönbrunn.

Dank einer neuen Attraktion ist man plötzlich mittendrin bei alltäglichen Momenten der Familie Habsburg. Möglich macht das ein Film, der einen für 24 Minuten in die Geschichte Österreichs entführt.

Mit einer Virtual-Reality-Brille ausgerüstet, hat man zwar wirklich das Gefühl, mit dem Kaiserpaar am Tisch zu sitzen, während Tafelspitz (des Kaisers Lieblingsspeise) verzehrt wird, auf das legere Sightseeing-Outfit muss man aber natürlich nicht verzichten.

©Filmfinity GmbH

Wie ein Kaiseradler fliegt man am Anfang gen Schloss Schönbrunn – auch mit Höhenangst ist das verkraftbar. Danach wird auf Adrenalintreiber wie virtuelle Achterbahnfahrten verzichtet. „Wir sind das Schloss Schönbrunn und nicht Disneyland“, sagt dazu Gabriele Iby, wissenschaftliche Leiterin von Schönbrunn, die dafür gesorgt hat, dass der von Filmfinity gedrehte Film auch wirklich historisch korrekt ist.

Weltweite Suche nach Sisi

Auch die von Schauspielern gesprochenen Dialoge – übrigens im schönsten nasalen Schönbrunnerdeutsch – fußen alle auf wissenschaftlichen Quellen: Egal, ob beim ersten Rendezvous von Sisi und Franz Joseph, bei einem Klavierkonzert des sechsjährigen Mozart oder bei Besprechungen von Maria Theresia und ihrem Ehemann Franz Stephan.

Die Realisierung des Films hat rund zwei Jahre gedauert, sagt Creative Director Ethan Babadost. Um eine passende Sisi zu finden, wurde sogar weltweit gecastet und dann brauchte diese erst eine Stuntfrau für die Reitszenen im Damensattel.

Auch alle Möbel mussten nachgebaut werden. Nachdem das Schloss Schönbrunn ein Museum ist, durfte das Inventar nicht für Drehs genutzt werden. Kaufen kann man die Nachbauten von Franz-Josephs Bett und Co aber nicht, denn weitere Drehs sind in Planung.

Derzeit noch billiger

Bis 1. August läuft nun die Soft-Opening-Phase der Attraktion: Das bedeutet, dass sie derzeit billiger zu sehen ist, bis alle Kinderkrankheiten ausgemerzt sind. Einzeltickets kosten 19,90 Euro statt 24,90 Euro, Familienkarten gibt es um 59,59 Euro statt 81,40 Euro. Gebucht werden kann unter schoenbrunnvr.com

Agnes Preusser

Über Agnes Preusser

Kommentare