Beim Kajaken kann man sich eine Abkühlung holen

Schladming: Familienurlaub ist immer Reizüberflutung

Damit Eltern sich nix überlegen müssen, gibt es viele passende Urlaubsangebote. Und einen „Experience Concierge“.

Der Respekt ist ihm ins Gesicht geschrieben, so lustig das Kajaken auch ist. Aber erstens wackelt das Ding und zweitens sitzt der neunjährige Valentin zum ersten Mal darin. Sein Vater lächelt ihm motivierend zu, kämpft aber selber und ahnt schon, dass es nur mehr zehn Minuten dauert, bis der Sohn das Gerät besser im Griff hat als er selbst. Das war schon gestern beim Mountainbike so, es wird auch morgen beim Mountain-Gokart so sein, aber das weiß Papa noch nicht.

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Der Bikepark Schladming auf der Planai bietet insgesamt vierzig Kilometer Trails

©Walter Luttenberger Photography

Langsam sind die Zeiten endlich vorbei, in denen Reiseerlebnisse von Eltern und Kindern in Packages für Mutter-Tochter (Wellness, Yoga, Beauty) oder Vater-Sohn (Action, Sport, Lagerfeuer) geteilt werden. Es schimmert zwar noch immer durch, aber man nennt sie zum Beispiel „Familien Erlebnis Schladming“, wie es das Falkensteinerhotel tut. Ähnliche Angebote gibt es landauf und -ab, die Idee hat damit zu tun, die Zielgruppe Kind besser zu erreichen, ganz egal, ob es dann mit Papa, Mama oder Großeltern kommt.

In Schladming bietet das Hotel dafür ein „maßgeschneidertes Familienerlebnis“, bei der Erstellung hilft ein „Experience Concierge“. Und in der Gegend lässt es sich aus dem Übervollen schöpfen: Es gibt Wanderungen für jedes Können und besonders viele für Kinder (Tipp: Themenweg „Wilde Wasser“ im Rohrmooser Untertal mit Alpinsteig „Höll“). Dazu gibt es vom Hotel einen Rucksack mit hausgemachter Jause, auf Wunsch werden auch Abenteuer wie eine exklusive Besichtigung des stillgelegten Bergwerks Annastollen Bromriesen organisiert. Für Mountainbiker gehört Schladming zu den besten Adressen im Land (schladming- dachstein.at, planai.at) mit Angeboten für Einsteiger bis Profis.

Im Falkensteiner Schladming ist der Pool für Kids Hauptattraktion

©Walter Luttenberger Photography

Nach dreißig Minuten auf dem Leihbike traut sich Valentin den ersten Sprung über Wurzeln zu, der Vater staunt über den Mut. Der unterscheidet Kind und Erwachsenen meist, es ist erstaunlich, mit welchem Tempo die Kleinen die Trails nach kürzester Zeit bewältigen. Ebenso wie die phänomenale Sieben-Kilometer-Strecke auf der Hochwurzen: Wo im Winter eine Rodelbahn ist, wird im Sommer auf Schotter mit einem Berg-Gokart gefahren. Den Dreh haben Kleine wie Große schnell heraußen, der Unterschied liegt – wie gesagt – im Mut.

Mountain-Gokart auf der Hochwurzen

Viele der Aktivitäten sind in der Schladming-Dachstein-Sommercard inkludiert, die man zum Aufenthalt kostenlos dazu bekommt. Unter anderem eingangs erwähnter Kajak-Schnupperkurs. Bei dem ist schon das Anlegen des Neoprenanzugs und die Ausstattung mit Helm und Co. ein Familienspaß besonderen Ausmaßes und ein wirklich cooles Bild zum Verschicken.

Schladming

©Grafik

Unbedingt zu empfehlen: eine mehrstündige Tour im Kajak oder in Miniraftbooten auf der Enns. Dabei kommt der Respekt spätestens wieder auf, wenn die ersten Wellen gegen die Steine schlagen und sich das Boot langsam darauf zubewegt. Das Wasser ist zu kalt zum Blödeln und gemeinsam gemeisterte Situationen sind die schönsten Erinnerungen – für Mama, Sohn, Papa, Tochter, Oma, Opa.

Info

Anreise
Zugverbindungen aus ganz Österreich, ab Wien direkt in rund 4:20 Std., oebb.at

Hotel & Programm
Falkensteiner Schladming 4* mit Pool, Spa und Fitness: Superior DZ ab 299 €/N/Z, inkl. HP, Experience Concierge hilft bei Organisation des Programms, falkensteiner.com. Auch inkl. Schladming-Dachstein Sommercard für u. a. Freibad mit Beachvolleyball und Kajak-Schnupperkurs bei Kajak-Aktiv (kajaktiv.at)

2.995 Meter hoch
ist der Dachstein, Tipp: Seilbahnfahrt!

Axel Halbhuber

Über Axel Halbhuber

Ich habe mir unter den Zweigen des Schreibens den Journalismus ausgesucht, um nicht über mich schreiben zu müssen. Und jetzt schreibe ich hier Zeilen zu meiner Vita. Es gibt im Leben Wichtigeres, das es zu beschreiben gilt. Eben das macht diesen Job spannend: gestern ein Interview mit den Klitschko-Brüdern, heute eine Reportage in einem Dorf für Demenzpatienten, morgen das Porträt über die wahre Biene Maja. Leben ist Vielfalt, auch das Berufsleben. Daher habe ich im Journalismus vieles gemacht: Wirtschaftszeitung bis Männermagazin, Online-Ressortleitung bis Gratismedium-Chefredaktion, Sportressort bis Societymagazin, Österreichwanderung bis Weltreise. Und bei aller Vielfalt ist das Reisen doch zu einem Steckenpferd geworden, auch durch meine Bücher „Ich geh dann mal heim“, „Einfach eine Weltreise“ und "Reisen ist ein Kinderspiel". Aber am wichtigsten war die Biografie über Helmut Kutin: "Wie aus einer zerstörten Kindheit ein gutes Leben wurde." Das muss wirklich jeder lesen!!!!

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