Wienerwald

Geschichten im Wienerwald: Schöne Wandertouren rund um Wien

Rauf auf den höchsten Berg im Wienerwald, zu luftigen Aussichtswarten und neu eröffneten Berghütten.

Jetzt, da alles aufblüht, erwartet Wanderer und Spaziergänger ein kleines Paradies vor der Haustür Wiens. Zu den meisten Naherholungsgebieten rund um die Hauptstadt kommt man bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Neben Laub- und Föhrenwäldern locken Gipfel, luftige Aussichtswarten und köstliche Schmankerln neu übernommener Ausflugslokale.

Hier mehr lesen: Familienausflüge: Wandern mit Kindern in Österreich

Wiener haben ja schon immer gerne rund um die Höhenstraße Ausflüge gemacht, zum Häuserl am Stoan oder zum Häuserl am Roan, die voller Geschichten aus dem alten Wien sind. Wer weiß, dass im alten Häuserl am Roan ein meterlanges Ölgemälde in der Stube hing, das Skifahrer 1930 am Dreimarkstein zeigte?  Damals war das Gebiet rundum ein beliebter Treffpunkt für Wintersportler. Heute hängt das Bild übrigens in der Wiener Galerie Widder. Auch der nahe Anninger, Hausberg der Mödlinger, ist mit seiner alten Rodelbahn, historischen Hütten und Ruinen, zwar Zeuge vergangener Zeiten, punktet aber mit neuen Mountainbike-Routen und Lokalen. Und wer einen Ausflug auf den Schöpfl, den höchsten Gipfel im Wienerwald machen will, findet auf dem Weg nach St. Corona, entlang  der antiken Via Sacra, drei barocke Wallfahrtskirchen.

Wienerwald

Wienerwald

©Collage Kurier/Bartosz Chudy

Neuwaldegg- Hermannskogel – Cobenzl

Auf den Spuren des alten Wiens, vorbei an traditionellen Heurigen, ehemaligen Skihängen und kultigen Aussichtsplätzen, wandert man rund um die Höhenstraße mit Blick auf die Stadt. Etwa von der Endstation der Linie 43 in Neuwaldegg entlang des Stadtwanderwegs 3, über die Kuppe des Hameaus zum Häuserl am Roan am Dreimarkstein. In dem neu übernommenen Haus aus den 1920er-Jahren sollte man sich stärken, bevor es über den Stadtwanderweg 2 Richtung Hermannskogel weitergeht. Die neuen Besitzer servieren frische Wiener Küche.
Vom zweithöchsten Punkt Wiens, der Habsburgwarte, sieht man bis zum Schneeberg. Die Wanderrunde führt durch Laubwälder, über herrliche Weinberge und die Jägerwiese zum Cobenzl an der Höhenstraße. Das Rondell Café am Cobenzl versprüht noch immer den Vintage-Flair der 1950er-Jahre und hat jetzt neue Pächter. Mit dem Bus 38 A kommt man ins Stadtzentrum zurück.

FACTS

©Grafik

Gehzeit 2,5 Stunden, leicht

Start in Neuwaldegg
Straßenbahn Endstation Linie 43

Stadtwanderweg 3  
Wandern hinauf zum Hameau und weiter zum Häuserl am Roan 

Brunch mit Blick über Wien
Häuserl am Roan  4, am Dreimarkstein. Von dort weiter auf Markierung Stadtwanderweg 2 Richtung Hermannskogel,  vorbei beim „Grüass Di a Gott Wirt“ an der Höhenstraße

Aussichtswarte 542 Meter  
Hinauf auf die Habsburgwarte, danach weiter zum Hermannskogel  

Hermannskogel, 544 Meter
Der Weg zum Cobenzl Café Rondell  führt  über die Jägerwiese

Jause im Cobenzl Café Rondell 
1950er-Jahre-Café mit  schönem Wien-Panorama, neue Pächter 

Retour mit dem Bus 
Mit dem Bus 38 A nach Heiligenstadt oder Grinzing zurück

Anninger – Gumpoldskirchen

Einen Katzensprung von Wien entfernt liegt bekanntlich auch das schöne Mödling. In der Gemeinde gibt es neben kleinen Museen und netten Lokalen etliche Wanderwege, die in den Naturpark Föhrenberge, zur Burgruine, zum Schwarzen Turm mit Blick auf das Aquädukt,   zum Husarentempel von Joseph Kornhäusel oder auf den Anninger führen. Vom Bahnhof Mödling spaziert man zum Parkplatz an der Goldenen Stiege. Von dort biegt man beim Schranken in den Wanderweg mit rot-weißer Markierung und kommt entlang des Beethovenwegs über die Breite Föhre zur ersten Station, dem Gasthaus Krauste Linde. Der Weg führt direkt weiter zum neu übernommenen Anninger Schutzhaus. Wer will, erklimmt den Gipfel, er ist etwa in 10 Minuten von der Hütte aus zu erreichen, und die Kaiser-Jubiläum-Aussichtswarte mit Blick bis zum Schneeberg. Der Rückweg führt zum Schloss Gumpoldskirchen und zu vielen Heurigen, darunter das Weingut Rotes Mäuerl, ein von Adolf Loos 1924 erbautes Wohnhaus. 

 

FACTS

©Grafik

Gehzeit 2,45 Stunden, leicht

Start am Bahnhof Mödling
Mit der S-Bahn bis  Mödling. Von dort zu Fuß weiter,  etwa 20 Minuten bis zum Parkplatz  an der Goldenen Stiege

Kaffeepause 
Vorbei am Waldgasthof Bockerl  beim Parkplatz weiter in den Wald hinein, Markierung folgen

Stärkung 
Über den Weg zur Breiten Föhre erreicht man das Gasthaus Krauste Linde

Aufstieg Jubiläumswarte 653 m 
Dann geht es etwa 30 Minuten weiter hinauf, beim Anningerhaus  vorbei zum Gipfelkreuz mit Aussichtswarte am Eschenkogel, einem Gipfel des Anningers

Rast im Anninger Haus  
Zurück zum Anningerhaus, das soeben neu übernommen wurde  

Rückweg zu Heurigen 
Durch den Föhrenwald geht es zurück zum Schloss Gumpoldskirchen

Bahnhof Gumpoldskirchen  
Gehzeit vom Zentrum 12 Minuten

©Collage Kurier/Bartosz Chudy

St. Corona – Schöpfl

Wer den höchsten Berg des Wienerwaldes, den 893 Meter hohen Schöpfl erklimmen will, kann schon bei der Hinfahrt eine Sightseeingtour auf der Via Sacra zu den barocken Wallfahrtskirchen unternehmen, die am Weg rund um Hafnerberg und Nöstach liegen. Die drei Wallfahrtskirchen Klein Mariazell, Hafnerberg und Altenmarkt, sind durch einen Wanderweg miteinander verbunden. 

Der Ort St. Corona liegt am Rande des Biosphärenparks Wienerwald, der Schöpfl kann bequem bestiegen werden. Nahe der Kirche in St. Corona wandert man gemütlich auf dem  blau markierten Weg bis zum neu übernommenen Schöpfl-Schutzhaus. Ein paar Schritte dahinter steht die Matraswarte, von der man bei klarem Wetter vom Tullner Feld, über Wien und das Wiener Becken bis zum Schneeberg und Ötscher blickt. Durch den Wienerwald geht man wieder retour, wer will macht einen Abstecher auf den Mitterschöpfl zum Leopold-Figl-Observatorium, mit dem größten Spiegelteleskop Österreichs. Mit Kindern lohnt sich ein Besuch zu Rentier Rudolph, Alpakas und Lamas am Meiselberghof in St. Corona.

FACTS

©Grafik

Gehzeit etwa 3 Stunden, 
leicht bis mittel

Parkplatz St. Corona 
Mit dem PKW nach St. Corona am Schöpfl, ab Wien über A2 oder A21, etwa 1 Stunde Fahrt. Kurz vor dem Ort links Richtung Ortszentrum abbiegen, beim Parkplatz gegenüber vom Dorfgasthaus in St. Corona parken 

Panorama auf der Warte
Durch den Ort dem markierten Weg folgen, durch Wald und über Wiesen geht es zur Matraswarte  

Gipfelkreuz Schöpfl 893 m 
Unterhalb der Warte steht das   Gipfelkreuz

Stärkung in der Schutzhütte
Gleich ein paar Schritte weiter gibt es Stärkung in der Schutzhütte

Retourweg über Observatorium 
Abstecher über das Obersavatorium, retour nach St. Corona und zum Familien-Bauernhof

Meiselberghof 
Hier gibt es Alpakas und Lamas. Meiselberghof St. Corona am Schöpfl 107

Florentina Welley

Über Florentina Welley

Mag. Florentina Welley schreibt seit 2006 als Lifestyle-Autorin über ihre Lieblingsthemen: Mode, Reise, Design und Kunst. Darüber hinaus konzipiert sie Shootings, kuratiert auch Kunst- und Designevents. Auch Film-Erfahrung hat sie, etwa als Co-Produzentin für den Spielfilm „Die toten Fische“, darüber hinaus ist sie in Werbung und Medien bekannt für Konzepte, Textierungen jeden Genres und Modeproduktionen samt Styling, Regieassistenz, Ausstattung und Kostümbild.

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