Grün-braunes Wasser, Bäume, eine Liegewiese und im Hintergrund ein Holzgebäude, das einst das Flussbad beherbergte

Diese Badeplätze im Osten Österreichs sind spritzige Geheimtipps

Heiße Tage locken viele an die bekannten Seen und in die Bäder. Was, wenn man Ruhe oder Platz auf der Liegewiese sucht? Hier gibt es Kleinode - oder Geheimtipps.

Machen wir uns nichts vor, der Hochsommer hat seinen Höhepunkt erreicht – oder ist zumindest dabei. Traurig, aber da müssen wir durch. Den Sommer ganz abzuschreiben, wäre aber verfrüht, ein paar schöne Tage sind ja noch zu erwarten.

Auch wenn die Badelust bei manchen schon nicht mehr so groß ist wie noch vor ein paar Wochen: Wenn es heiß ist, sind die meisten Badestellen gut gefüllt. Allen voran die üblichen Verdächtigen. Aber wo gibt es noch Plätze, die halbwegs unentdeckt sind? Schwierig. Die gibt es so selten wie Einhörner. 

Geheimtipps rund um St. Pölten?

Und wenn man sie gefunden hat, teilt man sie nur ungern. „Am Ratzersdorfer oder an den Viehhofner Seen bei St. Pölten ist der Andrang selbst in den Ferienwochen überschaubar. Aber dabei kann es gerne bleiben, also bitte nicht erwähnen“, sagt ein Kollege und hofft auf Diskretion. Pech gehabt.

Etwas weiter weg von den Ballungszentren, im Waldviertel oder an der Ybbs, liegen andere Orte, die man durchaus als Geheimtipp bezeichnen kann. Wer kennt schon das Ybbs-Naturbad Kematen im Staubereich oberhalb des Kraftwerks Dorfmühle im Haidhofwald? Klingt doch nach Erfrischung. Oder? Es gibt eine Floßfähre, die die Gemeinden Allhartsberg und Kematen verbindet. 

Auch im Naturpark Dobersberg im nördlichen Waldviertel trifft man sicherlich kaum Auswärtige. Dort springt man zur Abkühlung in die Thaya.

Ruhig am Neusiedler See

Aber es müssen nicht immer nur Geheimtipps sein: Es gibt auch Plätze am Neusiedler See, die sind gar nicht mal so voll: Der Seezugang in Jois ist ruhiger als die anderen Strandbäder. Rund um den Kiosk geht es sehr entspannt zu. Und am Samstag und Sonntag kommt Steckerlfisch auf den Holzkohlegrill.

 Und sollte es sich dennoch schon etwas überfüllt anfühlen, das Nordburgenland hat ein paar andere Oasen zu bieten: Die nahen Badeseen in Andau und Apetlon sind zwar beliebt, aber nicht überfüllt. Und in Neudorf gibt es mit dem Bründlbad ein kleines, feines Naturschwimmbad.

Und wohl auch kein wirklicher Geheimtipp mehr, aber sehr nah an Wien und sehr nett: der Naturbadesee Ozean in Guntramsdorf. Er ist zwei Hektar groß und bis zu elf Meter tief.

Und auch sonst gibt es im Osten des Landes - und auch in Oberösterreich und der Steiermark - ein paar tolle, nicht so überlaufene Seen und Bäder.

Flussbad Stiefern am Kamp, Waldviertel

Die goldenen Zeiten mögen seit den 1970ern vorbei sein – bis dahin besuchten die Sommerfrischler die „Flussbadeanstalt“ Stiefern am Kamp. Dann war Schluss mit dem professionellen Badebetrieb an diesem idyllischen Platz im Waldviertel.  Heute ist das ehemalige Gelände wieder ein beliebtes Erfrischungsziel – und vor allem frei zugänglich. Radfahrer, die am Kamptal-Radweg vorbeikommen, kühlen sich hier ab.  Dusche, WC, Wasserrutsche, Kinderspielplatz, öffentlich zugänglicher Griller und  Ruhebänke gibt es auch. Nur zum Essen und Trinken muss man sich etwas mitnehmen: ein Buffet gibt es hier nicht. 

Grün-braunes Wasser, Bäume, eine Liegewiese und im Hintergrund ein Holzgebäude, das einst das Flussbad beherbergte

Das Flussbad Stiefern im Waldviertel liegt sehr idyllisch am Kamp

©Rupert Pessl

Badeteich Poysdorf, Weinviertel 

Der gar nicht so kleine Teich im Weinviertel hat eine Insel in der Mitte und viel Platz drumherum. Und ein Ausflug in die Region lohnt sich sowieso immer. Stichwort Wein. Die Gebietsvinothek Weinmarkt Poysdorf hat im Sommer täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. 

Ein Mann sitzt auf einem langen Holzsteg, während im Hintergrund die orangene Sonne untergeht.

Sonnenuntergang am Badeteich im Poysdorf im Weinviertel

©Niederösterreich Werbung/ Michal Petru

Strandbad Hollenstein an der Ybbs

Ein kleiner Wasserfall, Holzhäuschen am Ufer, Steine und kristallklares Wasser. Baden in der Ybbs ist schon etwas Besonderes. Kein Wunder, dass das Strandbad in Hollenstein nicht gerade ein ganz geheimer Geheimtipp ist. Aber gut, bei der Kulisse darf es auch mal voller sein. 

Das Wasser ist klar, blau grün. Menschen gehen über eine Schotterbank in den Fluss. Im Hintergrund Hügeln, Wälder und Holzhäuschen

Kalte, klares Wasser im Strandbad Hollenstein an der Ybbs.

©Gemeinde Hollenstein an der Ybbs

Elisabethsee, Klaus, OÖ

Dieser kleine  See liegt im Pyhrn-Priel-Gebiet und ist künstlich entstanden. Er war einmal ein Schotterteich, heute wird hier gebadet. Und zwar mit Blick auf das Sengsengebirge und die Ausläufer des Kleinen Priel.  

Boote liegen am Ufer, vom Wasser steigt Dunst auf, im Hintergrund spannt sich eine Brücke über Hügeln, die von Bäumen bedeckt sind.

Am Elisabethsee bei Klaus ist Ruh.

©TVB Pyhrn-Priel Tourismus GmbH/Markus Kohlmayr

Donau-Badestrand Luberegg, Wachau 

Gegenüber vom Stift Melk liegt der längste Natursandstrand der Donau. Hier kann man die Füße ins Wasser halten, währen die Boote vorbeifahren. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe: der Donausee, der durch den Bau des Kraftwerks entstanden ist. Ein anderer toller Donaustrand der Wachau liegt in Rossatz Arnsdorf, hier badet man mit Blick auf Dürnstein.  

Menschen baden in der Donau und liegen am Sandstrand, Boote ankern nahe am Ufer

Lange Sandbänke an der Donau bei Emmersdorf-Luberegg.

©Markus Haslinger / picturedesk.com/Markus Haslinger/picturedesk.com

Alpenstrandbad Edlach an der Rax 

Seit 1928 baden, faulenzen und flirten hier die Sommerfrischler des Luftkurortes Edlach. Und das alles in schönster Umgebung: Berge, Wälder, Wiesen. Als das Bad in die Jahre kam, revitalisierte ein Verein die historische Anlage. Wer baden will, muss  daher auch Mitglied werden, es gibt aber auch eine Schnuppermitgliedschaft. Das Restaurant ist  für alle geöffnet. 

Ein mondänes Eingangsgebäude mit Flaggen. Dahinter erheben sich die Berge der Wiener Alpen.

Im Alpenstrandbad Edlach badet man wie einst die Sommerfrischler mit Blick auf die Rax

©dimitri pletnev

Leopoldsteinersee, Steiermark

Nahe des steirischen Städtchens Eisenerz liegt ein ziemliches Juwel, von dem noch nicht so viele Menschen gehört und gelsen haben. Der Leopoldsteinersee ist unverbaut, naturbelassen und besticht mit seiner natürlichen Schönheit und vor allem mit dem klaren Wasser.

Eine Blumenwiese vorm See. Eine Holzhütter und dahinter die Berge. So sieht Idylle in der Steiermark aus.

Idylle pur am Leopoldsteinersee bei Erzberg

©Leopoldsteinersee.at/Tilzer

Am Parkplatz liegt das Lokal Leopoldsteinerseestüberl, wo man auch eine echte Seeforelle serviert.

Daniel Voglhuber

Über Daniel Voglhuber

Redakteur bei der KURIER Freizeit. Er schreibt dort seit Dezember 2020 über Reise, Kultur, Kulinarik und Lifestyle. Also über alles, was schön ist und Spaß macht. Er begann 2011 als Oberösterreich-Mitarbeiter in der KURIER-Chronik, später produzierte er lange unterschiedliche Regionalausgaben. Zuletzt war er stellvertretender Chronik-Ressortleiter.

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