Fünf besuchenswerte Orte an der französischen Atlantikküste
Von bewohnten Sumpfinseln über die Vogelinsel bis zur Inselidylle mit Sandstrand - Frankreichs Atlantik-Inseln bieten viel.
Unter den französischen Inseln gibt es einige bekanntere - so wie Oléron, Ré oder Aix. Doch wer abseits ausgetretener Pfade reisen will und sich für Geschichte und Naturschauspiele begeistert, wird auch andernorts fündig. Sechs Inseln, Archipele und Lagunenlandschaften abseits der üblichen Reiseführer-Tipps.
Die Wiege von Les Sables-d‘Olonne
Seit dem achtzehnten Jahrhundert gehört La Chaume zu Les Sables-d’Olonne, jener Stadt, die alle vier Jahr die besten Einhandsegler der Welt zum Vendée Globe an den Atlantik lockt. Enge Gassen und niedrige weiße Häuschen mit schmalen Fenstern machen den Charme des einstigen Fischer- und Bauerndorfes aus und stellen es in Kontrast zu der modernen Stadtplanung von Les Sables-d‘Olonne. La Chaume – das älteste Stadtviertel – war ursprünglich eine Insel: Die schmale, lange Insel Vertime erstreckte sich vom Hafen von La Gachère im Norden bis zur Südspitze von La Chaume. Ein tiefer, für die Schifffahrt genutzter Kanal trennte das Eiland vom Festland.
Halb Land, halb Wasser: Die Ile aux Oiseaux
Inmitten der Bucht von Arcachon liegt die Vogelinsel (oiseaux – Vögel): Dank ihrer immensen Vielfalt mit über hundertfünfzig Vogelarten, die hier beobachtet werden können, steht die Insel seit 2004 unter Naturschutz. Das Eiland ist einzig bei Flut per Boot erreichbar; die Menschen dort kommen heute noch ohne Elektrizität aus. Einkäufe im nächsten Supermarkt müssen auf die Gezeiten abgestimmt sein – ein Opfer, das für die Bewohner keines ist, denn ihr Zuhause ist ein Naturparadies. Blickfang im Herzen des Bassins: Die beiden symbolträchtigen Watthütten auf Stelzen, die Cabanes Tchanquées. Sie liegen inmitten des riesigen Austernparks von Arcachon. Wer in einem der traditionellen Lastkähne die Bucht durchstreift, passiert nicht nur die Vogelinsel, sondern steuert zudem das Cap Ferret an, jene Halbinsel, die das Bassin d’Arcachon zum Atlantik hin begrenzt.
Eine Insel zum Schutz: das Fort de Socoa
Einer Trutzburg ähnlich thront die von Vauban, dem Baumeister Ludwigs XIV, errichtete Befestigungsanlage in der Bucht von Saint-Jean-de-Luz in Ciboure, im französischen Baskenland. Der Bau einer Mole im Jahre 1686 machte aus der Insel eine Halbinsel und erleichterte den Zugang vom Festland aus. Das Fort de Socoa erzählt eine lange Geschichte: Einst sollte es vor dem spanischen Feind schützen, wurde dann jedoch von diesem erobert und Fort de Castille genannt. Nur um als Fort de Socoa doch wieder in die Hände Frankreichs zu fallen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts kam das Insel-Fort seiner eigentlichen Funktion nach, später diente es der Zollbehörde und heute dem Segelsport – ein Yachthafen befindet sich zwischen Festland und Anlage.
Eine Welt für sich: die weiße Insel Ré
Yachthäfen an der Nordseite, Strände im Süden und Salzgärten sowie Schlickbänke im Norden – die Sandstrände der Insel Ré zählen zu den schönsten in Europa. Mit ihrer hundert Kilometer langen Küste zeigt sich „die Weiße“, wie das Eiland aufgrund seiner strahlenden Häuserfassaden genannt wird, idyllisch und vielfältig: mit Heidenlandschaften, Dünen, Wäldern, Salzgärten und den charakteristischen grünen Fensterläden. Salzernte, Austernzucht, Wein- und Gemüseanbau auf der Insel Ré zeugen von althergebrachten Traditionen, die auch heute noch zur Anwendung kommen. Die historischen Gassen der Dörfer, die Kanäle von Ars-en-Ré und kleine Häfen wie in La Couarde machen die Insel aus.
Inselidylle am See: der Strand von Maguide
Gleich drei Seen prägen die Landschaft um Biscarrosse. Flaches, türkisblaues Wasser und weiße Sandstrände: Das Bild eines Strandes auf einer einsamen Insel ist perfekt, nur eben nicht exotisch. Statt Palmen spenden hier riesige Pinien Schatten, anstatt salzigem Meerwasser verspricht hier Süßwasser Abkühlung an heißen Sommertagen. Die ruhigen Gewässer mit ihren im Juli und August bewachten Strandabschnitten sind die ideale Alternative zur tosenden Brandung des Atlantiks, insbesondere für Familien mit kleinen Kindern. Die Wassertemperaturen liegen im Sommer zwischen 24 und 28 Grad Celsius. Besonders schön: die Plage de Maguide am südwestlichen Ufer des Sees von Cazaux-Sanguinet nahe Biscarrosse Plage.
Weitere Informationen zur französischen Atlantikküste unter atlantikkustefrankreich.de.
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