Flusskreuzfahrt zum Eisernen Tor: Ein besonderes Donaustück
Das Eiserne Tor. Wo die Donau sich zwischen Bergen drängen und zugleich eine Grenze bilden muss, kommen Flusskreuzfahrer ins Staunen.
Ein paar Highlights seiner ersten Flusskreuzfahrt hat Alfred schon hinter sich, als er mit der MS Nestroy die Donaupassage "Eisernes Tor" ansteuert: Das grandiose Donaudelta mit der unberührten Natur und Tierwelt im letzten Eck Europas am Schwarzen Meer. Den chaotischen Charme von Bukarest. Oder jetzt hier die flache Walachei, wo die Donau die Grenze zwischen Rumänien und Bulgarien zieht. Aber jetzt freut er sich auf die Schluchtlandschaft des Eisernen Tors, von dem alle reden.
In den vergangenen Tagen bewunderte Alfred vor allem die Kultur- und Geschichtsschätze, von denen er zwar schon einmal gehört, aber sie noch nie gesehen hat. Osmanisches Reich hier, byzantinischer Einfluss dort. Zum Beispiel dieses Arbanssi, wo sich im Jahr 1200 schon Siedler niedergelassen haben, man aber nicht genau weiß, woher sie gekommen waren. Bulgarische Bojaren, christianisierte Albaner? Über die Jahre wurde das Dorf in den Hügeln beliebt bei osmanischen Herrschern und daher auch reichen Kaufleuten, die für sich geschätzt tausend schmucke Holzvillen errichtet haben.
So einen Geschichtsunterricht mag Alfred gerne.
Infos
Der Fluss
Die Donau misst (je Definition) ca. 2.850 Kilometer, Wien liegt (immer ab Mündung gerechnet) ca. bei Kilometer 1.930
943 ist der Stromkilometer von Kraftwerk "Eisernes Tor 1"
Package
Dieser Abschnitt ist Teil der Kreuzfahrten Wien–Donaudelta (oder umgekehrt), verfügbar wieder April bis Oktober 2025, ab 1.099 €/P. Alternativ bietet sich Kurzentschlossenen die letzte Donaufahrt 2024 an: 7 Tage/VP auf der MS Nestroy, Wien – Eisernes Tor – Wien, 25.–31.10., ab 899 €/P. Info und Termine, auch 2025: gta.at, Tel. 01/726 66 66 55, Email: [email protected]
Aktiv-Programm
Auch, weil der nächste Höhepunkt gleich ums Eck des Holzvilla-Museums liegt: die Kirche "Christi-Geburt". "Gleich ums Eck" gefällt Alfred, der wie andere Flusskreuzfahrer nicht gerne weit geht, das aber auch nicht gerne zugibt. Daher gehen die meisten Ausflüge über leichte Spaziergänge nicht hinaus, für Garnichtgeher (die es zugeben), gibt es alternativ fast immer eine Bustour.
Aber: Zunehmend sprechen Flusskreuzfahrten aktives Publikum an, daher werden auch Radausflüge, Wanderungen und Ähnliches angeboten. Das Eiserne Tor ließe sich so auch ganz wunderbar bewandern. Es ist ja schließlich ein Nationalpark.
Aber das ist nix für Alfred. Und hier kann er seine Wander-Unlust gut verstecken, schließlich ist der klassische Blick auf das skurrile Donau-Kleinod jener vom Wasser aus. Da sieht man dem schrägen Steinbildnis des letzten Königs von Dakien direkt in die Augen. Zuerst wirkt es versteckt, alle Nestroy-Passagiere recken die Köpfe. Plötzlich taucht es auf, Ahs und Ohs auf dem Oberdeck, viele Fotos. Ebenso beim Kloster Mraconia direkt am Ufer. Alle Staunen, alle haben das nun endlich gesehen.
Genießer bleiben auch in den Stunden vor und nach diesen Sehenswürdigkeiten auf dem Deck. Alfred setzt sich auf die (seit heuer neuen) Loungemöbel, bestellt Kaffee: Hier am Karpaten-Durchstich führt die Donau wie an nur wenigen Stellen durch enge Schluchten. Für solche Erlebnisse ist Alfred ja gekommen. Er nippt am großen Mokka und freut sich auf Belgrad, morgen.
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