Brach mehrere Rekorde: Pilotin Amelia Earhart.

Fernweh und Abenteuerlust: Reisepionierinnen, die inspirieren

Einmal um die Welt, auf die höchsten Berge, übers Meer oder gar ins Weltall. Über Frauen, die sich nicht aufhalten ließen.

Amelia Earhart wusste schon früh, was sie will. Mit dem in 28 Jobs mühsam verdienten Geld finanzierte sie sich 1921 als junge Frau Flugstunden und ihr erstes eigenes Flugzeug selbst. Geschichte schrieb sie dann im Jahr 1932, als ihr als erster Pilotin im Alleinflug die Atlantiküberquerung gelang. Als erster Mensch überhaupt überflog sie später den Pazifik zwischen Honolulu und Oakland.

Ihr letztes großes Wagnis – eine Weltumrundung am Äquator – wurde ihr allerdings zum Verhängnis. Auf der letzten Etappe des Flugs, für die sie die nur 2,6 Quadratkilometer große Howlandinsel ansteuerte, riss der Funkkontakt ab. Sie kam nie auf der kleinen Pazifikinsel an. Seither gilt sie als verschollen, ihre Leistungen, Rekorde und ihr unglaublicher Mut beeindrucken aber noch heute. – Earhart ist nur eine der Reisepionierinnen, die die Buchungsplattform Travelcircus anlässlich des Frauentags präsentierte.

Zu ihnen gehört auch Laura Dekker, die mit 14 Jahren, als jüngste Einhandseglerin, in eineinhalb Jahren die Welt umrundete – und zwar ganz allein.

Laura Dekker hat Grund zum Feiern.

©APA/AFP/MARCEL ANTONISSE

Durchhaltevermögen bewies auch die 50-jährige Paralympics-Siegerin Karen Darke. Eine Querschnittslähmung konnte sie nicht daran hindern, das Himalaya-Gebirge per Handfahrrad oder die grönländischen Eiskappen im Sitz-Ski zu überqueren.

Hoch hinaus

Eine schlimme Diagnose erschütterte auch das Leben der 1991 geborenen Hayley Arceneaux. Als Kind mit Knochenkrebs diagnostiziert, lebt sie seither mit einer Knie- und Oberschenkelprothese. Mittlerweile arbeitet sie selbst in dem Krankenhaus, in dem sie seinerzeit behandelt wurde. Ihr Kindheitstraum, Astronautin zu werden, ging im Zuge der ersten SpaceX-Mission in Erfüllung. Als jüngste Weltraumtouristin bisher war sie auf einem mehrtägigen Flug ins All dabei.

Ganze zehn Jahre war hingegen US-Amerikanerin Fanny Bullock Workman im ausgehenden 19. Jahrhundert mit ihrem Mann per Fahrrad unterwegs. Dabei legten sie zwischen Spanien und dem Himalaya 22.500 Kilometer zurück. In der Himalayaregion blieben sie 14 Jahre. Dort kartografierte Bullock Workman ein Gebiet von 400 km², erwanderte eine Strecke von über 6.000 Kilometern und erklomm 20 Berge. Mit der Besteigung des 6.930 Meter hohen Pinnacle Peak im Jahr 1906 stellte sie sogar einen neuen Höhenrekord für Frauen auf.

Über hundert Jahre später zog es die Berlinerin Heidi Hetzer in die Ferne – im reifen Alter von 77 Jahren. Gemeinsam mit dem 30er-Jahre-Oldtimer „Hudo“ brach sie Richtung Osteuropa auf, fuhr weiter bis nach China und anschließend in Richtung Australien. Weiter ging es über den amerikanischen und afrikanischen Kontinent zurück in Richtung Heimat. Das Alter ist manchmal wohl doch nur eine Zahl. 

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