
Sommertage zwischen Strandkörben und Hansegeschichte
Die deutsche Ostseeküste: Sandbuchten, nostalgische Seebäder und die reiche Geschichte alter Hansestädte
Die Uhr am Smartphone oder Handgelenk spielt keine Rolle mehr. Sonne, Wind und Gezeiten geben den Takt vor. An der Ostseeküste – dort, wo Deutschland wildromantisch ans Meer stößt – herrscht ein eigenes Flair. Schon beim Spaziergang in Richtung Meer, wenn der Sand ganz von selbst den Schritt verlangsamt, fühlt es sich an, als würde man in eine ruhigere, entspanntere Zeit zurückkehren. Strandkörbe rücken ins Blickfeld, das Handtuch ist schnell ausgebreitet. Die Sonne wärmt den Körper, und dann: das erste Bad im Meer. Urlaubsglück pur.
Nostalgie im Fahrwasser
Die Strände ziehen sich wie helle Bänder entlang der Küste. Muscheln schimmern im Sand. Mancherorts – etwa auf Usedom, Rügen oder Fischland-Darß-Zingst – wird auch Bernstein angespült. Vom gemütlichen Bad über Wassersport bis zu Radtouren auf dem Ostseeküstenradweg sind die Tage schnell ausgefüllt. Täglich sieben bis acht Sonnenstunden, milde Temperaturen im Juli und August sowie die Meeresluft machen den nördlichen Rand Deutschlands zu einem beliebten Reiseziel.
Flankiert wird das Ganze von liebevoll restaurierter, weißgetünchter Bäderarchitektur. Neben Seebrücken und Promenaden erinnern Villen und Kurhäuser, die mit filigranem Zierwerk, Türmchen und Veranden ausgestattet sind, daran, dass hier einst die vornehme Gesellschaft aus ganz Europa zu Gast war. Zu den bekanntesten Orten der Sommerfrische zählten etwa die Kaiserbäder auf Usedom sowie Heiligendamm, das älteste Seebad Deutschlands, gegründet 1793.
Hansestädte an der Ostsee
Wer sich zumindest zeitweilig vom Meer losreißen kann, wird zusätzlich belohnt: Städte wie Lübeck, Stralsund, Rostock und Greifswald erinnern mit gotischer Ziegelarchitektur, detailreich gestalteten Kaufmannshäusern und ausladenden Speichern von altem Reichtum und florierendem Handel. Vorzeigebeispiele hanseatischer Baukunst sind Lübeck und Stralsund, beide sind Teil des UNESCO-Welterbes. Greifswald und Rostock fehlt dieser ehrenhafte Titel, dafür gelten die zwei Universitätsstädte als jung und kreativ. Jedenfalls lädt die Ostseeküste zur wohlverdienten Entschleunigung ein.
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