Bregenzer Kunsthaus: Am Puls der Zeit

Wer kunstinteressiert ist, kommt am Bregenzer Kunsthaus kaum vorbei. Nicht nur die aufwendig konzipierten und kuratierten Ausstellungen laden zum Nachdenken ein, sondern auch das Haus und seine Architektur. 

Als eines der wichtigsten Kunsthäuser in Österreich hat sich jenes in Bregenz auch international einen Namen gemacht.  Aufgrund seiner auffallenden Erscheinung gilt es dabei aber  selbst schon längst als Kunstwerk. Kein Wunder, immerhin wurde es von 1990 bis 1997 nach den Plänen des späteren Pritzker-Preisträgers Peter Zumthor errichtet. Der Schweizer  Architekt zählt zu den Besten seines Fachs. Das hat er auch in Bregenz bewiesen. Die minimalistische Struktur ist geprägt von Symmetrie und klaren Linien. Die Milchglasoptik wirkt besonders in der Dämmerung fast schon magisch und lässt das Gebäude, das traumhaft in Ufernähe zum Bodensee gelegen ist, scheinbar durchsichtig wirken. 

Maßgeschneidert

Auf insgesamt vier Ebenen finden sich hier imposante zeitgenössische Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen. Das Besondere: Im Kunsthaus Bregenz werden nicht nur Werke ausgestellt, sondern die Werke werden extra auf das Kunsthaus abgestimmt. Die Künstlerinnen und Künstler können so die gesamte Architektur und die gesamten Räume nutzen. Daher werden viele der Arbeiten auch direkt vor Ort konzipiert und auf ihre Umgebung abgestimmt. Ehe die Visionen aber auch zum Leben erweckt werden können, bedarf es harter Arbeit. Hierzu braucht es vor allem ein eingespieltes Team. Wirkende aus dem Technikbereich arbeiten eng mit den Kunstschaffenden und den Kuratorinnen und Kuratoren zusammen. Gleichzeitig wird auch die Vorarlberger Industrie und das regionale Handwerk eingebunden. 

Es ist diese Symbiose, die es bisher mehr als 200 Künstlerinnen und Künstlern ermöglichte, ihre Werke in Bregenz auszustellen. Dieses Konzept bietet aber nicht nur den Künstlerinnen und Künstlern selbst eine bunte Palette an Möglichkeiten, die von Ausstellung zu Ausstellung immer neu gedacht werden, sondern auch den Besucherinnen und Besuchern. Sie bekommen dadurch einzigartige Werke zu sehen, die man in dieser Form woanders nicht mehr finden wird.