Noch ein Grund für Amsterdam: Die Floriade 2022
In und rund um Amsterdam gibt es viel zu sehen. Aktuell vor allem die Floriade - die große Nicht-Blumenschau.
Überblick
Direkt-Nachtzug ab Wien mit der ÖBB (rd. 14 Stunden)
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Vier Meter unter dem Meeresniveau steht ein kleines graues Haus mit einem roten Dach. Alles an dem Haus, Türstöcke bis Dachziegel, ist aus Plastik. Und das ist gut. Es sind Sackerln, die sonst nicht wiederverwertbar sind. Das kleine Haus aus zwanzig Tonnen Plastiksackerln steht in der holländischen Provinz Flevoland. Die wurde auf Land errichtet, das durch Deiche erst in den vergangenen hundert Jahren trockengelegt wurde – und damit die größte von Menschen erschlossene Landfläche der Welt ist.
Heuer findet dort die „Floriade Expo 2022“ statt, denn alle zehn Jahre kommt die „Internationale Gartenbauausstellung“ nach Holland zu Besuch. Und wie man sich vorstellen kann, ist sie dann noch einmal größer und pompöser. Und hat daher auch einen eigenen Namen.
Das Floriadegelände liegt keine halbe Stunde von Amsterdam entfernt. Nun braucht es ja grundsätzlich keinen Grund, um Amsterdam zu besuchen, das geht eigentlich immer. Das Flanieren durch die kleinen Gassen und über die vielen Brücken; die Rundfahrten durch die Grachten und die umwerfenden Museen; oder das Einkehren in die Lokale, egal ob man auf psychedelische Rauchware oder den berühmten Apple Pie im „Winkel 43“ steht; ob man nun über den Noordermarkt neben dem „Winkel“ oder einen anderen der pittoresken Freiluftmärkte schlendert; und egal, ob man dort Blumen kauft oder Käse und Fisch nascht.
Amsterdam ist die zur Stadt gewordene Ablenkung, da bräuchte es kein Zusatzprogramm – das man im Umland aber zuhauf findet, vom lieblichen Edam und Voledam bis zum Freiluftmuseum Zaanse Schans bis zu den Stränden der nahen Nordseeküste.
Andererseits ist eben ab 14. April Floriade, für die man Amsterdam doch mal einen Tag verlassen sollte. Und damit kein Missverständnis aufkommt: „Wir sind keine Blumenschau“, sagt Floriade-Sprecherin Annemarie. Man könnte ihr widersprechen, schließlich wurden auf dem sechzig Hektar großen Gelände 800.000 Pflanzen gesetzt, von Bäumen bis Blumenzwiebeln. Dafür wurde es auch in Sektoren nach dem Alphabet geteilt: In einem sind nur Pflanzen mit dem Anfangsbuchstaben A und so weiter.
Aber das ist Beiwerk. Eigentlich ist die Floriade eine Nachhaltigkeitsausstellung mit einer Unzahl interessanter Ideen und Schaustücke: Häuser in unterschiedlichen Techniken und Materialien. Neue Wege des Obst- und Gemüseanbaus. Man gibt Antworten auf Fragen: Wie baut man Städte, um 68 Prozent der Weltbevölkerung Platz zu bieten, wie eine Prognose für 2050 lautet? Wie ernährt man die, wie versorgt man die mit Energie, wie können die gesund leben?
Dazu gehört bei der Floriade auch die Nachnutzung: Schon jetzt wurde ein Pflegeheim für Menschen mit Demenz auf dem Gelände etabliert, es gibt Veranstaltungen und einen Kunstpavillon, künftig werden in diese neue Landschaft Mehrfamilienhäuser gebaut – auf den bestehenden Flächen.
Und doch fällt der Blick auf die Tausenden Pflanzen. Etwa auf Bäume, die so gezogen wurden, dass sie nun ein Flachdach zur Beschattung oder sogar eine lebende Brücke bilden. Den besten Überblick bekommt man bei der Fahrt mit der Gondel über das ganze Gelände, weil nachhaltiges Fortbewegungsmittel. Jaja, die ist von Doppelmayr, und ja: Es ist die erste in ganz Holland. Weil eben flach.
Info
Programm und Essen
– Die „Floriade“ findet heuer von 14. April bis 9. Oktober bei Almere/Flevoland statt.
– Zaanse Schans: ein Dorf als Freiluftmuseum mit Windmühlen.
– „Visit Netherlands“: allgemeine Infos auch zu Edam, Am- sterdam und Volendam.
– Ter Marsch & Co.: Top- Burgerlokal mit hippem Publikum.
– Van Rijn: ausgezeichnete Küche am Rembrandtplein.
Angebot
Blumenzauber Floriade: 4 Tage Holland mit der Gartenbauausstellung, mehrere Termine ab 13. 5.: inkl. Flug, 3 N/F im DZ, Transfers, Floriade mit Gondel, Stadt- und Grachtenrundfahrt Amsterdam, Reiseleitung, ab Wien. Ab 649 €/Pers. Infos und Buchung: Tel. 0800 66 55 74, [email protected]
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