Unterwegs am Mühlenweg

Ausflugstipp Lungau: Im Tal der Mühlen

„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach: klipp, klapp!“, heißt es in einer Volksweise. Im schönen Zederhaus im Lungau ist das auch heute noch so.

„Über Jahrhunderte waren die Bauern hier Selbstversorger. Jeder Hof hat deshalb seine Getreide, etwa Gerste und Roggen, aber auch Leinsamen in Eigenregie  gemahlen. Das ist der Grund dafür, weshalb es einst über 70 Mühlen im Zederhaustal gegeben hat“, sagt Sepp Baier, Kustos des Heimatvereins, der den Denkmalhof Maurergut und den Mühlenweg in Zederhaus ins Leben gerufen hat. Der Ort im westlichen Teil des Lungaus verläuft parallel zum Murtal und war einst einer der entlegensten Winkel in Salzburg. Die Gegend, heute längst durch die Tauernautobahn an die große weite Welt angebunden, ist nach wie vor reizvoll. Wild-romantisch, ursprünglich und voller Kraft. So wie das Wasser, das von den Bergen kommt und so schöne Lungauer Bachläufe wie die Longa oder den Zederhausbach speist. Wasser gibt es reichlich hier – ideal, um  Mühlen zu betreiben.

Der Mühlenweg gibt einen Eindruck von der heute fast vergessenen Bedeutung der Mühlen in Alltag, Kultur und Technik.

©Heimatverein Zederhaus

Auch heute noch gibt es in Zederhaus Mühlen, einige wurden in den letzten Jahrzehnten authentisch restauriert und bilden nun das Herzstück des hiesigen Mühlenweges. Der Rundweg ist idyllisch und in zirka eineinhalb Stunden leicht zu bewältigen. Sepp Baier: „Der Weg soll einen Eindruck von der heute fast vergessenen Bedeutung der Mühlen in Alltag, Kultur und Technik vermitteln.“ So erfährt man, wie sich die Mühlentechnik entwickelt hat, welche Mühlradtypen es gibt und wie das Mahlen funktioniert. In der voll funktionsfähigen Essermühle wird etwa die Verarbeitung des Korns bis zum Brot anschaulich gezeigt.

Bartlmühle, Jakobermühle, Essermühle und viele mehr - wie Perlen stehen die diversen Mühlen am Rundwanderweg "aufgefädelt"

©Heimatverein Zederhaus

„Sehenswert ist auch die alte Transmissionsanlage der größten Mühle am Graben, der Jakobermühle. Auch sie wurde instand gesetzt“, sagt Baier. Da steckt überall viel Herzblut drinnen. Und Ideen. In der Bartlmühle wird das Thema „Märchen und Mühlen“ thematisiert, im Bartlkasten, einem typisch Lungauer Getreidekasten, der Ackerbau vorgestellt. Auch typisch für die Gegend: der Denkmalhof „Maurergut“, dessen Entstehung bis 1509 zurückgeht. Der Einhof ist in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten und gibt einen guten Einblick in das bäuerliche Leben von einst. Ein Besuch in Zederhaus ist also eine wundersame Zeitreise – in herrlicher Natur mit klappernden Mühlen am rauschenden Bach.

denkmalhof-maurergut.at

lungau.at

Viele Jahre war es still am Dorfergraben, aber seit 2001 klappert es wieder: Vier der einst neun Mühlen am Graben wurden renoviert und darin die Ausstellung "Mühlen-Leben" eingerichtet.

©Heimatverein Zederhaus

Was ist der Lungau?

Der Lungau ist ein Bezirk im Südosten des Bundeslandes Salzburg, die Bezirkshauptmannschaft befindet sich in Tamsweg.

 

Was gehört zum Lungau?

Im Winter sind die Gebiete Obertauern, Aineck-Katschberg, Fanningberg, Speiereck-Großeck und Karneralm-Schönfeld schneesichere Skigebiete. Im Sommer bieten sich im Lungau unendlich viele Wandermöglichkeiten. Immer schön: Dampflokfahrten mit der Taurach- und der Murtalbahn.

 

Berühmte Persönlichkeiten des Lungaus sind: der Künstler Dagobert Peche, der Fußballer Heimo Pfeifenberger und Skirennläufer Erwin Resch.

Cordula Puchwein

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