Prinz William und seine Familie

Zukünftiger König: Was man über Thronfolger William wissen muss

Der Prinz ist wegen seiner Bodenständigkeit beim Volk beliebt.

Seit Jahren wusste er, dass dieser Tag einmal kommen würde: Nachdem sein Vater als Charles III. neuer britischer Monarch ist, ist Prinz William nun selbst Thronfolger. Schon früh hat der heute 40-Jährige das Pflichtbewusstsein eines künftigen Königs entwickelt, seit Monaten übernahm er mehr und mehr royale Pflichten. Die Briten dürften mit ihrem neuen Thronfolger sehr einverstanden sein.

"Wills" hat einen festen Platz in den Herzen der Briten, von denen sich viele wünschten, dass er anstelle seines weniger beliebten Vaters direkt auf seine Großmutter Königin Elizabeth II. folgen würde. Williams Fans mögen vor allem seine zurückhaltende Art und seine Wohltätigkeitsarbeit.

Geboren am 21. Juni 1982 als William Arthur Philip Louis Mountbatten-Windsor, erarbeitete der Prinz sich seit seiner Jugend ein bodenständiges Image. Er arbeitete mehrere Jahre als Rettungshubschrauber-Pilot und trägt schon einmal lässige Jeans. 2017 gab er seinen Job auf und ist seither Vollzeit-Royal.

Thronfolger, Vater, Ehemann

Im Gegensatz zu früheren Generationen royaler Väter, die oft eine gewisse Distanz zum Nachwuchs wahrten, erzählte William stolz, dass er die erste Windel seines erstgeborenen Sohnes Prinz George wechselte. Dieses Können konnte er anschließend auch bei Tochter Charlotte und Sohn Louis unter Beweis stellen. Während des Corona-Lockdowns teilte er sich nach eigenen Worten mit seiner Frau Kate die Betreuung der beiden älteren Kinder im Homeschooling.

William selbst war erst zehn Jahre alt, als sich seine Eltern Prinz Charles und Prinzessin Diana trennten. Mit 15 Jahren musste er den Tod seiner Mutter verkraften - das Bild, wie William und sein jüngerer Bruder Prinz Harry mit gesenkten Köpfen und unter den Blicken der Weltöffentlichkeit hinter dem Sarg hergehen, hat sich tief ins öffentliche Gedächtnis eingebrannt.

Der frühe Tod seiner Mutter auf der Flucht vor Paparazzi hat dazu geführt, dass William bis heute ein angespanntes Verhältnis zu Medien und Journalisten hat und seine Familie so weit wie möglich aus der Öffentlichkeit heraushält.

Seine heutige Frau Kate lernte William an der Uni im schottischen St. Andrews kennen, wo sie seine Blicke bei einer Studenten-Modenschau auf sich zog. Die beiden heirateten 2011. Seither wandelte sich das einstige studentische Liebespaar zum royalen Eltern- und Botschafterpaar.

Schritt für Schritt in Richtung Thron

In dem Maße, in dem Elizabeth II. in den vergangenen Jahren ihre öffentlichen Auftritte aus Alters- und Gesundheitsgründen zurückfuhr, nahmen die royalen Verpflichtungen von William und Kate zu. Beide wirken bei ihren Auftritten für Royal-Verhältnisse locker und natürlich. Mit ihrem Einsatz für Umwelt- und Naturschutzthemen sowie für Projekte zur Förderung der psychischen Gesundheit sind William und Kate das moderne Gesicht der Monarchie.

Noch im Juni verkaufte Prinz William auf der Straße Obdachlosen-Zeitungen. Im August zogen er und seine Familie vom Kensington-Palast in ein Cottage auf dem Gelände von Schloss Windsor, um den drei Kindern ein möglichst normales Leben sowie mehr Freiheiten als in London zu ermöglichen.

Interviews gibt William höchst selten, doch scheut er sich nicht, offen seine Meinung zu sagen. So reagierte er scharf, als sein Bruder Prinz Harry und dessen Frau Meghan der königlichen Familie in einem spektakulären Fernsehinterview Rassismus vorwarfen. "Wenn wir eines nicht sind, dann eine rassistische Familie", sagte William vor Reportern. Das Verhältnis der beiden Brüder ist seither getrübt.

Durch den Rückzug seines jüngeren Bruders Harry und seines umstrittenen Onkels Andrew aus der ersten Reihe der Royals kommen auf den neuen Thronfolger noch mehr Aufgaben zu als auf seinen Vorgänger - zumal Charles III. schon 73 Jahre alt ist.

"William wird einen größeren Teil der Last übernehmen müssen, und ich habe keinen Zweifel daran, dass sein Anteil an den königlichen Pflichten zunehmen wird", sagte der Verfassungsexperte Robert Hazell vom Londoner University College der Nachrichtenagentur AFP.

Für die große Bedeutung des 40-Jährigen und seiner Frau sprechen auch die wachsende Zahl ihrer Titel: Sie sind jetzt Herzog und Herzogin von Cornwall und Cambridge und werden - wenn der neue König es so will - möglicherweise auch bald Prince und Princess of Wales.

Kommentare