Womanizer, Künstler & Landwirt: 5 Dinge, die König Charles III ausmachen

Über 70 Jahre war Königin Elizabeth II auf dem englischen Thron. Seit gestern hat England einen neuen Regenten.

3 Jahre alt war Charles, als seine Mutter Elizabeth II zur Königin gekrönt wurde. Nach ihrem Tod am gestrigen Donnerstag tritt nun er in das Amt des offiziellen Regenten von England. Vorbereitet wurde der 73-Jährige bereits sein ganzes Leben auf diese wichtige Rolle. Einfach war der Weg bisher nicht und trotz vieler Höhen auch immer wieder von tragischen Ereignissen und Schlagzeilen geprägt. Doch wer ist der Mann hinter der Krone und was macht ihn aus?

Seine Talente

Seit jungen Jahren spielt König Charles III. Cello, Trompete und Klavier. Generell gilt er als sehr musikbegeistert. In einer Radioshow verriet der Regent, der Song "Givin' Up, Givin' In" von "The Three Degrees" hätte ihm früher immer "einen unwiderstehlichen Drang gegeben, aufzustehen und zu tanzen". Die Band trat sogar an seinem 30. Geburtstag auf.

König Charles III. hat viele Talente.

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Doch nicht nur die Liebe zur Musik ist groß. Der Sohn von Königin Elizabeth II ist auch ein großer Kunstliebhaber. Er malt selbst Aquarellwerke. Auch auf seinen Reisen zieht er sich immer wieder zurück, um sich seiner Kunst zu widmen.

Anfang des Jahres wurde eine Ausstellung mit 80 Werken des Royals in London gefüllt - darunter Landschaftsgemälde mit Szenen aus Schottland, Frankreich oder Tansania. Dazu gab er sich eher bescheiden: "Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass meine Skizzen großartige Kunst oder ein aufstrebendes Talent repräsentieren." Dennoch würde das Malen von Aquarellen "Teile der Seele erfrischen, die andere Tätigkeiten nicht erreichen können".

Auch auf seiner Japan-Reise nahm sich König Charles III Zeit für seine Kunst.

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Seine Frauen

Bevor König Charles III. erstmals den Gang zum Altar vollzog, zählte er als "ein absoluter Womanizer", weiß Royal-Expertin Mareile Höppner in einem Interview. Immer wieder gab es Gerüchte um Affären des Junggesellen. Sogar eine kurze Liebelei mit Barbra Streisand soll es laut Insidern gegeben haben.

König Charles III war früher einer der begehrtesten Junggesellen der Welt.

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Charles und Diana gaben sich 1981 vor über 3.500 anwesenden Gästen und über 600.000 auf den Straßen Englands das Jawort in der St.-Pauls-Kathedrale. Ihre Vermählung sahen damals mehr als 750 Millionen Menschen im Fernsehen.

Doch schon während der Ehe soll der Monarch immer an seiner Jugendliebe Camilla Parker Bowles gehangen haben. 1992 wurde die Trennung bekannt gegeben. 2005 folgte die Eheschließung mit Camilla, die er bereits in den 1970er-Jahren kennengelernt hatte. Diese gilt als große Liebe seines Lebens, welche nun auf Wunsch von Königin Elizabeth II den Titel als "Queen Consort" trägt.

Charles und Camilla kannten sich bereits vor seiner Hochzeit mit Diana, wie dieses Bild aus 1979 zeigt.

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Seine Familie

König Charles III ist dafür bekannt, dass die Familie bei ihm an erster Stelle steht. Der Bezug zu seiner "Mummy", wie er die Queen nannte, war sehr groß, wenn auch durch ihre Rolle als Queen oftmals in seiner Kindheit distanziert. Zwar hatte sie laut Journalistin vor ihrer Krönung über die Erziehung von Charles gesagt: "Ich werde die Mutter des Kindes sein, nicht die Kindermädchen", als sie jedoch ihre Rolle der Queen im Alter von 25 Jahren antrat, war ihr das nicht mehr möglich. "Ich denke, jede Vorstellung von einer Familie im normalen Sinne wurde durch die Thronbesteigung der Königin in so einem frühen Alter auf den Kopf gestellt", sagte Biograf Philip Ziegler gegenüber "Vanity Fair".

Die Beziehung zu seinen Söhnen Prinz William und Prinz Harry war durch den frühen Tod von Diana von Höhen und Tiefen begleitet - besonders die Affäre zu Camilla sollen ihm seine Kinder lange übel genommen haben. Trotz Zerrüttungen, wie etwa durch den Rücktritt von den royalen Pflichten Harrys, hielt die Familie in schweren Zeiten stets zusammen. "Der Prinz of Wales liebt beide seiner Söhne", lässt ein Palast-naher Insider 2021 die Öffentlichkeit gegenüber der britischen "Daily Mail" wissen.

Gegenüber "The Telegraph" schrieb Royal-Reporterin Camilla Tominey: "William hat ihm nicht nur die Fehler der Vergangenheit vergeben, sondern auch die Tatsache erkannt, dass sein Vater ebenso einen positiven Einfluss hatte wie Diana, die verstorbene Prinzessin von Wales." Herzogin Catherine soll eine wichtige Rolle dabei spielen, die Beziehung von Charles und William zu pflegen und immer wieder zwischen den beiden zu vermitteln. Die Beziehung zu seinen Enkelkindern soll hervorragend sein und er soll in seiner Rolle als Großvater besonders aufgehen.

Prinz Charles mit seinen Söhnen Prinz William und Harry beim Golden Jubilee Concert im Buckingham Palace.

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Sein Business als Landwirt

"Er macht sich stark für Umweltengagement und moderne, grüne Landwirtschaft", beschrieb Adelsexpertin Höppner den ältesten Sohn der Queen in der BBC-Doku und fuhr fort: "Er ist eben vor allem Landwirt und Businessman mit Umweltgedanken. Er betreibt ein florierendes Unternehmen: Von Keksen bis Marmelade produziert Charles alles."

Die Landwirtschaft lag dem Royal immer besonders am Herzen. 35 Jahre lang betrieb er sogar einen Bio-Bauernhof in Gloucestershire. Mit seiner Home Farm gründete er die Marke "Duchy Originals", welche später zu "Waitrose Duchy Organic" umbenannt wurde. Besonders seine Haferkekse mit dem Namen "Duchy Originals" wurden berühmt. 2020 verlängerte er den Vertrag allerdings nicht mehr. Ein Sprecher gab bekannt: "Der Prinz von Wales wird den Pachtvertrag für die Home Farm nicht erneuern, aber er wird weiter ökologischen Landanbau in Sandringham betreiben."

Prinz William und sein Vater Charles gemeinsam beim Besuch der Home Farm im Jahr 2004.

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Seine Arbeit

In einer Dokumentation des britischen Fernsehsenders "BBC" zum 70. Geburtstag des Royals sprachen Prinz William und Prinz Harry über ihren Vater. Dabei gestanden die beiden, er wäre ein absoluter Workaholic. Immer wieder soll es vorkommen, dass der über seinen Papieren einschlafe. Der Fleiß des zweifachen Vaters soll seinen Kindern teilweise sogar Sorgen bereiten. Zwar beschreibt Thronfolger William seinen Vater als den "fittesten Mann", den er kenne, er hoffe aber auch, dass er das in fortgeschrittenem Alter noch bliebe.

Alexander Gutmaier

Über Alexander Gutmaier

Redakteur bei freizeit.at. Der gebürtige Wiener mit dem Spitznamen "Lex" studierte Werbung & Marktkommunikation und machte sich danach auf seinen beruflichen Weg in die großen Redaktionen Österreichs. Dabei war er bereits für Lifestyle- & Mode-Magazine als auch im TV-Bereich tätig. Zu seinen Leidenschaften zählen Musik, Kochen sowie jegliche Art, sich selbst herauszufordern - besonders, wenn er dadurch Dinge zum ersten Mal machen kann.

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