Diese zwölf Paarrituale können die Beziehung retten

Rituale sind wichtig, um als Paar in Verbindung zu bleiben. Zwölf einfache Beispiele was Sie im Namen der Liebe regelmäßig tun können.

Im Beziehungsalltag geht über die Jahre vieles verloren. Was einst besonders war, ist nun selbstverständlich. Routine stellt sich ein. Und in dieser Routine kommt es vor, dass die Partnerin oder der Partner mehr und mehr wie ein Möbelstück betrachtet wird, das man lange kennt und nicht mehr als besonders empfindet. Umso wichtiger ist es, ein Bewusstsein für das Spezielle der Verbindung zu schaffen. Nicht nur: auch ein Bewusstsein für die Besonderheit des jeweils anderen. So erfährt die Liebe, so erfahren Menschen Würdigung, Wahrnehmung, Wertschätzung. Dazu gehören kleine Rituale und Gesten, die nicht nur ein Wir-Gefühl und eine Form von Geborgenheit etablieren, sondern Zusammengehörigkeit ausdrücken.

Rituale vermitteln symbolhaft, dass zwei einander wahrnehmen können. Das muss gar nichts Großes, Kompliziertes sein – viele kleine Dinge schaffen Beziehung. Interessant ist, dass die meisten Paare von sich aus und ganz unbewusst ihre eigenen Rituale entwickeln. Wichtig ist nur, dass solche wiederkehrenden Handlungen nicht zur hohlen Routine werden – und dass sie beide Partner mögen. Die wirksamsten Beispiele:

1. Täglich liebevolles Nach-Fragen

„Wie war dein Tag?“ am Abend, nach der Arbeit, umrahmt von Zeit, einem Glas Wein oder einer Tasse Tee: Eine kleine Frage mit großer Wirkung. Sie symbolisiert, dass wir uns für das Erleben des Partners noch interessieren, wir an seinem Leben teilnehmen wollen. Das Wichtigste dabei: zuhören können.

Weitere Beispiele: „Wie war die Nacht?“, „Was hast du geträumt?“ – das Pendant als Morgenritual. Am besten noch ein paar Minuten im Bett, aneinander gekuschelt.

„Alles gut?“ – in Form einer schnellen Handynachricht oder als E-Mail. Um so zu zeigen, dass man auch untertags aneinander denkt. Ohne kontrollierenden Charakter!

2. Inspiration schenken

Den Partner inspirieren und berühren, etwa, indem man ihm etwas vorliest, was einen selbst berührt hat. Verbunden mit den Worten: "Als ich das gelesen habe, habe ich an dich gedacht." Danach über das Gelesene reden.

3. Besondere Momene kreieren

Zum Beispiel mit einer "Date Night" einmal pro Woche oder im Monat - so als würde man einander noch gar nicht gut kennen. Sich dafür schön machen, sich dafür etwas Spezielles einfallen lassen. Zauber schaffen.

4. Sich selbst und die Liebe feiern

Machen Sie aus Ihrer Liebe immer wieder ein Fest, Etwas Einmaliges, Magisches. Etwa, indem man sich die jeweiligen Geburtstage frei hält, den ganzen Tag miteinander vebringt und etwas Verrücktes und Besonderes tut..

5. Ungestört bleiben

Smartphones haben auch die Liebe verändert, weil es kaum mehr einen Augenblick gibt, in dem man nicht voneinander abgelenkt wird. So wird Aufmerksamkeit zerschnetzelt - und das hinterlässt Spuren. Schenken Sie einander regelmäßig bewusste Zeit, ohne Handy/Smartphone, um füreinander und miteinander zu sein. Ruhig auch einmal in aller Stille. Im Sinne eines: Nur du!

6. Lauschen und spüren

Apropos Stille. Probieren Sie es einmal aus, gemeinsam Stille zu „leben“, nichts zu tun, außer einander zu berühren. Also etwa Hand in Hand, ohne zu sprechen, durch einen Wald gehen und sich dabei ganz auf die Gefühle für den anderen Menschen einlassen. Um zu spüren, was ist.

7. Sich gemeinsam erinnern

Wie und wer waren wir früher? Warum haben wir uns ineinander verliebt? Erinnerungen können an den Zauber von einst anknüpfen: Also: Nicht den Hochzeitstag, sondern Kennenlern-Tag feiern, um sich gemeinsam an die Anfänge zu erinnern. Fotos anschauen. Alte Briefe vorlesen, die man einander geschrieben hat.

8. Dankbarkeit ausdrücken

Weil jede Form von „Danke“ dem anderen guttut und ein starkes emotionales Band erzeugen.Sich also hinsetzen, dem Partner/der Partnerin in die Augen schauen und erzählen, wofür Sie ihm dankbar sind - und warum.

9. EInfach nur zuhören

„Erzähle mir etwas aus deinem Leben, was dich bewegt, wovon du träumst, was dir gerade wichtig ist.“ Ein Zuhör-Ritual, also. Bei dem ein Partner einfach nur da sitzt und sich anhört, was der andere zu sagen hat. Ohne gleich darauf einzugehen, nachzufragen und zu antworten. Oder gar dagegen zu argumentieren. Das erzeugt auch sehr viel Raum für neue Möglichkeiten und Sichtweisen.

10. Bewusst Wertschätzung zeigen

"Weißt du, wie wunderbar und großartig du bist?" Dieses Kompliment, gepaart mit einem Wertschätzungsritual, kann unglaublich bereichern. Dabei sagen wir dem jeweils anderen, warum wir ihn so lieben, was uns an ihm so fasziniert, was wir an diesem Menschen so schön und fein finden. "Das liebe ich an dir." "Das gefällt mir an dir". Anerkennung pur.

11. Kleine Freuden schenken

Es sind oft Kleinigkeiten, mit denen wir einem anderen Menschen Freude machen können, um auf diese Weise Liebe auszudrücken. Lassen Sie sich mindestens einmal pro Woche etwas einfallen, um zu zeigen: "Ich sehe dich, ich liebe dich – und das schenke ich dir dafür." Muss nix Teures, nix Großes und auch nix Besonderes sein. Die liebevolle Geste zählt. Und das Gefühl, dass da jemand an den Partner gedacht hat.

12. Und täglich grüßt - der Kuss!

Und schließlich, ganz simpel, aber unendlich wichtig: der tägliche Gute-Nacht-Kuss, der tägliche Guten-Morgen-Kuss. In echt – und wenn der andere gerade auf Reisen ist: unbedingt auch virtuell.

Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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