Gib Gummi: 13 schräge Kondomfakten, mit denen man angeben kann

Vom Kondom aus Samt und Seide bis zur Frage: Wie finde ich den Gummi, der zu meiner Penisgröße passt? Das ultimative Kondom-Wissen.

Für sexuell aktive Menschen sind sie selbstverständlich – Kondome gibt es in allen Größen, Farben, Aromen und Designs. Gut so. Aber was wisst ihr denn sonst über Gummis? Mit diesen 13 Fakten aus der Reihe „unnützes Wissen“ könnt ihr bei jedem schlüpfrigen Smalltalk punkten – und bei jedem Quiz.

1. Umhüllt. Die Idee einer „Penis-Umhüllung“ ist uralt. Dabei kamen bis vor 100 Jahren Naturmaterialien zum Einsatz, wie etwa Blasen oder Därme von Tieren. Noch 1927 hieß es laut „Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch“ im „Gesundheitsbuch der Frau" von A. Grotjahn: „Es ist der Kondom, eine feine Hülle aus Gummi, oder besser noch aus Darmhaut, die dem männlichen Gliede vor der Beiwohnung übergezogen wird. Die Gummikondome sind nicht so empfehlenswert wie die unter dem Namen ,Fischblasen' im Handel befindlichen Kondome aus feinen Darmhäuten, der so genannten Goldschlägerhaut.“

2. Recycelt. Die Kondome aus Tierdarm wurden wiederverwendet und nicht weggeschmissen: Nach dem Vergnügen wusch man sie, danach wurden sie in einem speziellen Kondomtrockner getrocknet.

3. Nobel. Casanova - wer sonst ? - war’s, der im 18. Jahrhundert handgefertigte Kondome benützte. Zu dieser Zeit als „redingote anglaise“ bekannt (englischer Reitmantel), und für gut Betuchte auch in der Version „Samt und Seide“ zu haben. Ging’s kaputt, trug man sie zum Kondomschneider des Vertrauens, der das gute Stück leimte und reparierte.

4. Gummiert. Es war Charles Goodyear, ein amerikanischer Unternehmer, der im Jahr 1855 das erste Gummi-Kondom herstellte. Es ging 1870 in Serie, war zwei Millimeter dick und hatte eine Längsnaht. Eine echte Wucht, weit entfernt von „gefühlsecht“. Auch diese Kondome wurden recycelt, nach Gebrauch gewaschen, eingefettet und trocken aufbewahrt. Der irische Schriftseller George Bernhard Shaw feierte die Einführung des Gummikondoms als „größte Erfindung des 19. Jahrhunderts“.

5. Angebandelt. Alle uralten Vorläufermodelle hatten keine optimale Passform und saßen zu locker. Es bestand die Gefahr, dass das Ding „in ihr“ verloren ging. Deshalb waren die Präservative von einst mit einem Bändchen versehen.

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6. Optimiert. Bändchen braucht heute keiner mehr, aber um die optimale Größe geht es trotzdem noch. Der Gummi sollte weder zu locker noch zu fest sitzen. Je besser ein Kondom passt, desto höher ist dessen Verhütungsschutz im Sinne des Pearl-Index. Die Untersuchung eines großen Kondomherstellers hat allerdings gezeigt, dass 82,4 Prozent der Männer ihren Penis falsch einschätzen - zumindest in puncto Größe.

7. Gemessen. Daher gut zu wissen: die Penismaße! Dazu wurden im Laufe der Zeit schon einige Messtools erfunden, am einfachsten ist es aber, ein Maßband zu nehmen, und den Penis im erigierten Zustand zu messen. Achtung: Es geht weniger um die Länge als um den Umfang des besten Stücks.

8. Verdünnt. Vor kurzem wurde das dünnste „Öko-Kondom“ der Welt vorgestellt – und zwar von Condomi-Gründer Oliver Gothe. Es heißt „Ultimate Thin“, ist 0,046 mm dick und besteht aus Naturkautschuk. Je dünner, desto besser ist die Wärmeleitfähigkeit, man fühlt intensiver.

9. Robust. Noch eine Premiere gab es zu Beginn dieses Jahres: Da ließ die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA erstmals ein Kondom zu, das speziell für Analsex konzipiert wurde. Vom „One Male Condom“ gibt es 54 verschiedene Passformen. Eine eigene Papierschablone hilft dem Träger, die richtige Größe zu finden.

10. Kuhfrei. Und was macht ein veganes Kondom genau aus? Nun, oft werden Gummis aus Latex gemacht, und damit es weicher wird, verwenden viele Firmen Kasein, ein milchbasiertes Protein vom Tier. In veganen Kondomen ist also keine „Kuh“ drin.

11. Gefeiert. Kondome werden gleich an zwei Tagen (hintereinander) gefeiert: Am 14. Februar, am Valentinstag, ist in den USA „Nationaltag des Kondoms“. Er soll daran erinnern, dass Kondome eine sehr einfache Möglichkeit sind, sich und andere vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. Und dann gibt’s noch den „International Condom Awareness Day“, einen Tag davor. Wann man genau feiert, ist aber wurscht.

12. Geprüft. Und so werden Kondome laut Hersteller "Durex" kontrolliert: Jedes einzelne Kondom wird elektronisch geprüft. Zudem werden aus jeder Charge Proben entnommen und mit Luft aufgeblasen, um die Kondom-Stabilität zu überprüfen. Nach internationalen Prüfstandards muss ein Kondom beim ,Berstvolumen-Test’ mindestens 18 Liter Luft fassen, bevor es platzt. Danach folgt der Wassertest, der die Dichtheit der Kondome prüft. Sie werden mit Wasser gefüllt und aufgehängt.

13. Verordnet. Seit 2002 gilt die internationale Norm EN ISO 4074. Das Kondom muss mindestens 16 cm lang sein und je nach Breite ein bestimmtes Mindestvolumen (im aufgeblasenen Zustand) garantieren.

Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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